Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Sollte es auch! , schimpft mein Unterbewusstsein.
»Das klingt vielleicht herzlos, aber diese Fotos sind eine Art Versicherung für mich«, erklärt er und wappnet sich unübersehbar für meine Reaktion.
»Eine Versicherung?«
»Um nicht in die Öffentlichkeit gezerrt zu werden.«
In diesem Moment fällt der Groschen und klappert unangenehm in meinen Gehirnwindungen.
»Oh«, erwidere ich nur, da mir nichts Besseres einfällt, und schließe die Augen. Abgefuckt in tausend Facetten … »Ja. Du hast völlig Recht«, sage ich. »Es klingt tatsächlich herzlos.« Ich stehe auf und räume das Geschirr ab. Ich habe genug gehört.
»Ana.«
»Wissen sie davon? Die Mädchen … die Subs?«
Er runzelt die Stirn. »Natürlich wissen sie davon.«
Tja, das ist immerhin etwas. Er streckt die Hand aus und zieht mich an sich.
»Wie gesagt, die Fotos gehören eigentlich in den Safe. Sie sind nicht zum Spaß gedacht.« Er hält inne. »Na ja, als ich sie aufgenommen habe, schon. Aber …« Wieder unterbricht er sich. »Sie haben nichts zu bedeuten.«
»Wer hat sie in deinen Kleiderschrank gelegt?«
»Das kann nur Leila gewesen sein.«
»Sie kennt die Kombination?«
Er zuckt mit den Achseln. »Es würde mich nicht wundern. Die Kombination ist ziemlich lang, und ich benutze sie so gut wie nie. Deshalb habe ich sie einmal aufgeschrieben und seitdem nicht mehr geändert. Ich frage mich, was sie weiß und ob sie sonst noch etwas herausgenommen hat.« Er runzelt die Stirn. »Okay, ich stecke die Fotos in den Reißwolf, wenn du willst.«
»Es sind deine Fotos, Christian. Mach damit, was du für richtig hältst«, brumme ich.
»Sei doch nicht so sauer.« Er legt die Hände um mein Gesicht und zwingt mich, ihn anzusehen. »Ich will dieses Leben. Unser gemeinsames Leben.«
Woher zum Teufel weiß er, dass sich hinter meinem Entsetzen über die Fotos in Wahrheit meine Paranoia im Hinblick auf unsere Beziehung verbirgt?
»Ana, ich dachte, wir hätten heute Morgen all diese Gespenster der Vergangenheit verjagt. Ich empfinde es jedenfalls so. Du nicht?«
Ich starre ihn an, während mir unser überaus vergnüglicher, romantischer und definitiv versauter Vormittag wieder in den Sinn kommt.
»Ja.« Ich lächle. »Ja, ich empfinde es genauso.«
»Gut.« Er küsst mich. »Die Fotos kommen in den Reißwolf«, verspricht er leise. »Und dann werde ich in mein Arbeitszimmer gehen. Tut mir leid, aber ich habe heute Nachmittag noch tonnenweise Arbeit zu erledigen.«
»Prima. Ich muss sowieso meine Mutter anrufen.« Ich schneide eine Grimasse. »Dann werde ich einkaufen gehen und dir einen Kuchen backen.«
Seine Augen leuchten auf wie die eines kleinen Jungen.
»Einen Kuchen?«
Ich nicke.
»Einen mit Schokolade?«
»Wenn du willst.« Sein Grinsen ist ansteckend.
Er nickt.
»Ich werde sehen, was ich tun kann, Mr. Grey.«
Er küsst mich ein weiteres Mal.
Carla ist sprachlos.
»Mom, sag doch etwas.«
»Du bist doch nicht etwa schwanger, Ana?«, wispert sie entsetzt.
»Nein, nein, nichts in dieser Art.« Die Enttäuschung schneidet sich wie ein Messer in mein Herz. Es macht mich traurig, dass sie so etwas von mir denkt. Aber dann fällt mir wieder ein, dass sie selbst schwanger war, als sie meinen Vater geheiratet hat.
»Tut mir leid, Schatz. Aber es kommt so unerwartet. Ich meine, Christian ist eine erstklassige Partie, aber du bist noch so jung und solltest erst etwas von der Welt sehen.«
»Mom, kannst du dich nicht einfach für mich freuen? Ich liebe ihn.«
»Ich muss mich erst an den Gedanken gewöhnen, Schatz. Es ist ein ziemlicher Schock. Ich habe zwar gesehen, dass das zwischen euch beiden etwas ganz Besonderes ist, aber eine Ehe?«
In Georgia wollte er noch, dass ich seine Sklavin werde, aber das werde ich meiner Mutter ganz bestimmt nicht auf die Nase binden.
»Habt ihr schon ein Datum festgelegt?«
»Nein.«
»Ich wünschte, dein Vater würde noch leben«, gesteht sie leise. O nein, bitte nicht diese Tour. Nicht jetzt.
»Ich weiß, Mom. Ich würde es auch schön finden, wenn er es erleben könnte.«
»Er hat dich nur ein einziges Mal im Arm gehalten und war so wahnsinnig stolz auf dich. Er fand, du bist das hübscheste Mädchen auf der ganzen Welt.« Ihre Stimme klingt erstickt. Als Nächstes wird sie in Tränen ausbrechen.
»Ich weiß, Mom.«
»Und dann war er auf einmal tot.« Sie schnieft, was mir verrät, dass ihr die alte Geschichte wieder einmal mächtig an die Nieren geht.
»Mom.« Wie gern würde ich
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