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Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)

Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)

Titel: Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E L James
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an. Ihr Schweigen ist ohrenbetäubend in der Stille des Esszimmers.
    Mit hämmerndem Herzen stehe ich verloren im Flur. Panik steigt in mir auf. Ich habe keine Ahnung, was ich machen soll. Großer Gott, was für eine Szene. Und nun weiß Grace Bescheid. Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was sie zu ihm sagen wird. Obwohl ich weiß, dass es sich nicht gehört, lege ich das Ohr an die Tür und lausche.
    »Wie lange, Christian?« Grace’ Stimme ist so leise, dass ich sie kaum verstehen kann.
    Ebenso wenig wie seine Antwort.
    »Wie alt warst du?« Ihre Stimme wird eindringlicher. »Sag es mir. Wie alt warst du, als all das angefangen hat?« Wieder kann ich Christians Antwort nicht hören.
    »Alles in Ordnung, Ana?«, sagt Ros hinter mir.
    »Ja. Alles bestens. Danke. Ich …«
    Sie lächelt mich an. »Ich wollte meine Handtasche holen. Ich brauche dringend eine Zigarette.«
    Einen Moment lang überlege ich, mich ihr anzuschließen.
    »Ich muss auf die Toilette.« Ich brauche etwas Zeit, um mich zu sammeln bei alldem, was ich gerade gehört und gesehen habe. Das obere Stockwerk scheint am geeignetsten zu sein, um ein bisschen Ruhe zu finden. Ich sehe Ros nach, die im Wohnzimmer verschwindet, und flitze, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, die Treppe hinauf, in den ersten und dann in den zweiten Stock. Inzwischen weiß ich, wo ich hinwill.
    Ich öffne die Tür von Christians altem Kinderzimmer, schlüpfe hinein und schließe mit einem tiefen Atemzug die Tür hinter mir. Ich trete zu seinem Bett, lasse mich darauf fallen und starre an die weiß gestrichene Zimmerdecke.
    Lieber Gott , das war eine der schlimmsten Auseinandersetzungen meines Lebens, so viel steht fest. Ich bin immer noch wie betäubt. Mein Verlobter und seine Exgeliebte, die sich gegenseitig an die Gurgel gehen – keine künftige Braut sollte so etwas miterleben müssen. Trotzdem bin ich in gewisser Weise sogar froh, dass sie endlich ihr wahres Gesicht gezeigt hat und ich es mit eigenen Augen sehen durfte.
    Ich muss an Grace denken. Die arme Grace, die sich all das anhören musste. Ich schlinge die Arme um eines von Christians alten Kopfkissen. Sie hat zweifellos mitbekommen, dass Christian und Elena eine Affäre hatten – aber nicht, was genau zwischen ihnen war. Gott sei Dank. Ich stöhne auf.
    Was soll ich nur tun? Vielleicht liegt in den Worten dieser Hexe ja doch ein Fünkchen Wahrheit.
    Nein, ich weigere mich, das zu glauben. Sie ist eiskalt und grausam. Ich schüttle den Kopf. Sie irrt sich. Ich bin die Richtige für Christian. Ich kann ihm geben, was er braucht. In einem kurzen Moment verblüffender Klarheit zerbreche ich mir nicht länger den Kopf über die Frage, wie er sein Leben bis vor Kurzem geführt hat, sondern, warum es so war. Ich denke über die Gründe nach, warum er mit den zahllosen Mädchen – ich will noch nicht einmal wissen, wie viele es genau waren – all diese grässlichen Dinge getan hat. Was er getan hat, ist nichts Falsches oder Verwerfliches. Sie waren ausnahmslos erwachsen. Sie waren – wie hat Dr. Flynn es ausgedrückt? – Erwachsene, die freiwillig innerhalb einer normalen Beziehung eine mit bestimmten Codewörtern abgesicherte Form von Sex hatten. Ausschlaggebend ist das Warum. Einzig und allein das Warum war falsch, weil es in den dunklen Tiefen seiner Seele begründet liegt.
    Ich schließe die Augen und drücke das Kissen fester an mich. Aber nun haben sich die Vorzeichen geändert. Christian hat all das hinter sich gelassen. Er hat der Dunkelheit den Rücken gekehrt und ist zu mir ins Licht getreten. Wir lieben uns, und wir können uns gegenseitig stützen. Verdammt! Mir kommt ein Gedanke. Ein heimtückischer Gedanke, der sich in mein Bewusstsein schleicht und mich nicht mehr loslassen will. Und ich bin an dem Ort, an dem ich dieses Gespenst endgültig verjagen kann. Ich setze mich auf. Ich muss es tun.
    Mit zitternden Beinen stehe ich auf, streife meine Schuhe ab und trete vor die Pinnwand über seinem Schreibtisch, an der immer noch all die Fotos des kleinen Christian hängen – vor dem Hintergrund der Szene, die ich soeben zwischen ihm und Mrs. Robinson miterlebt habe, geht mir ihr Anblick mehr ans Herz denn je. Und dort, in der Ecke, steckt die kleine Schwarz-Weiß-Aufnahme von seiner Mutter, der Crackhure.
    Ich knipse die Schreibtischlampe an und richte den Lichtkegel auf das Foto. Ich kenne noch nicht einmal ihren Namen. Die Ähnlichkeit zwischen Christian und seiner leiblichen Mutter ist frappierend, nur

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