Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
tut es. Sie hat mich vor dem Verlag angesprochen. Woher kennt sie mich und weiß, wo ich arbeite? Ich denke, ich habe ein Recht, mehr über sie zu erfahren.«
Wieder streicht er sich mit der Hand durch die Haare. Er wirkt frustriert.
»Bitte?«, sage ich leise.
»Okay«, gibt er sich schließlich geschlagen. »Keine Ahnung, wie sie dich gefunden hat. Vielleicht anhand des Fotos von uns beiden in Portland. Ich weiß es nicht.«
Ich gieße kochendes Wasser in die Teekanne, während er auf und ab marschiert.
»Als ich mit dir in Georgia war, ist Leila bei mir in der Wohnung aufgetaucht und hat Gail eine Szene gemacht.«
»Gail?«
»Mrs. Jones.«
»Was meinst du mit ›eine Szene gemacht‹?«
Er zögert.
»Erklär es mir, verdammt nochmal.« Ich klinge selbstbewusster, als ich mich fühle.
»Ana, ich …«
»Bitte?«
Er seufzt. »Sie hat versucht, sich die Pulsadern aufzuschneiden.«
»Nein!« Der Verband an ihrem Handgelenk!
»Gail hat sie ins Krankenhaus gebracht, aber Leila ist sehr schnell wieder abgehauen.«
Was heißt das? Dass sie selbstmordgefährdet ist? Warum?
»Ihr Psychiater interpretiert das als typischen Hilfeschrei. Er glaubt nicht, dass sie wirklich in Gefahr war. Aber mich überzeugt das nicht. Seitdem bin ich auf der Suche nach ihr, um ihr zu helfen.«
»Hat sie etwas zu Mrs. Jones gesagt?«
Er scheint sich in seiner Haut nicht gerade wohlzufühlen, so wie er das Gesicht verzieht.
»Nicht viel«, antwortet er, und ich weiß, dass er mir etwas verschweigt.
Ich schenke den Tee ein. Leila möchte also in Christians Leben zurück und entschließt sich zu einem Selbstmordversuch, um seine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen? Puh … ganz schön abgefuckt. Aber effektiv. Bestimmt ist Christian damals aus Georgia abgereist, weil er ihr helfen wollte, doch sie ist verschwunden, bevor er bei ihr sein konnte. Seltsam.
»Du kannst sie nicht finden, ja? Was ist mit ihrer Familie?«
»Die weiß nicht, wo sie steckt. Genauso wenig wie ihr Mann.«
»Mann?«
»Ja. Sie ist seit zwei Jahren verheiratet.«
Was? »Dann war sie während ihrer Ehe mit dir zusammen?« Verdammt. Ihm ist wirklich nichts heilig.
»Nein! Die Sache mit mir lief vor fast drei Jahren. Sie hat mich verlassen und kurz darauf diesen Mann geheiratet.«
Aha. »Und warum versucht sie jetzt, wieder deine Aufmerksamkeit zu erregen?«
Er schüttelt traurig den Kopf. »Ich weiß es nicht. Wir konnten lediglich herausfinden, dass sie ihren Mann vor ungefähr vier Monaten verlassen hat.«
»Sie ist seit drei Jahren nicht mehr deine Sub?«
»Seit zweieinhalb.«
»Und sie wollte mehr.«
»Ja.«
»Aber du wolltest nicht.«
»Das weißt du doch.«
»Also hat sie dich verlassen.«
»Ja.«
»Und was will sie jetzt von dir?«
»Keine Ahnung.« Sein Tonfall verrät mir, dass er eine Vermutung hat.
»Aber du denkst …«
Seine Augen verengen sich. »Ich denke, dass es etwas mit dir zu tun hat.«
Mit mir? Was will sie von mir? »Was haben Sie, das ich nicht habe?«
Sie sah aus wie ich: die gleichen dunklen Haare und die gleiche helle Haut. Ich runzle die Stirn. Ja … was habe ich, das sie nicht hat?
»Warum hast du gestern nichts davon erzählt?«, fragt er.
»Ich habe sie völlig vergessen.« Ich zucke entschuldigend mit den Achseln. »Die Drinks nach der Arbeit, das Ende meiner ersten Woche. Dann du und Jack in der Kneipe, euer Platzhirschgehabe, und anschließend waren wir hier. Da habe ich alles vergessen.«
»Platzhirschgehabe?« Seine Mundwinkel zucken.
»Ja.«
»Ich werd dir gleich zeigen, wie echtes testosterongesteuertes Platzhirschgehabe aussieht.«
»Möchtest du nicht lieber ein Tässchen Tee?«
»Nein, Anastasia.«
Wieder dieser sexy Blick.
»Vergiss sie. Komm.« Er streckt mir die Hand hin.
Meine innere Göttin macht einen dreifachen Flickflack, als ich seine Hand ergreife.
Beim Aufwachen ist mir heiß. Ich halte Christian mit meinem Körper umschlungen. Mein Kopf ruht auf seiner Brust, mein Bein ist in seines verhakt, mein Arm liegt auf seinem Bauch. Gedämpftes Morgenlicht dringt durch die Vorhänge.
Vorsichtig hebe ich den Kopf, um ihn nicht zu wecken. Mein Gott, wie jung und entspannt er im Schlaf wirkt!
Hm …
Ich streichle seine Brust, lasse meine Fingerspitzen durch die Haare gleiten, und er bewegt sich nicht. Ist das zu fassen? Er gehört tatsächlich mir – für ein paar kostbare Sekunden. Ich küsse zärtlich eine seiner Narben. Er stöhnt leise. Als ich eine andere küsse, schlägt er die
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