Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
Tanz gehört mir, ja? Und zwar nicht auf der Tanzfläche«, flüstert er mir ins Ohr.
Die Vorfreude entflammt meine Begierde. O ja! Meine innere Göttin springt einen perfekten dreifachen Rittberger.
»Darauf freue ich mich schon.« Ich drücke ihm einen keuschen Kuss auf den Mund, was unsere Tischnachbarn erstaunt. Natürlich, denn sie haben Christian noch nie in Begleitung gesehen.
Er wirkt … glücklich.
»Komm, Ana«, drängt Mia mich.
Ich ergreife ihre ausgestreckte Hand und folge ihr auf das Podium, wo sich zehn junge Frauen versammelt haben. Mit Unbehagen stelle ich fest, dass Lily mit von der Partie ist.
»Meine Herren, der Höhepunkt des Abends!«, übertönt der Conférencier das Stimmengewirr. »Der Moment, auf den Sie alle gewartet haben! Diese zwölf hübschen Damen haben sich bereiterklärt, ihren ersten Tanz an den höchsten Bieter versteigern zu lassen!«
O nein! Ich werde tiefrot. Das hatte ich nicht geahnt. Wie demütigend!
»Es ist für einen guten Zweck«, flüstert Mia mir zu, die mein Unbehagen spürt. »Außerdem gewinnt sowieso Christian.« Sie verdreht die Augen. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er sich von irgendjemandem überbieten lässt. Er hat dich den ganzen Abend über nicht aus den Augen gelassen.«
Okay, ich werde mich auf den guten Zweck konzentrieren und darauf, dass Christian gewinnt. Schließlich ist er nicht gerade arm.
Doch das bedeutet, dass er schon wieder Geld für dich ausgibt! , faucht mein Unterbewusstsein. Aber ich will mit keinem anderen tanzen, und außerdem ist es ja für eine gute Sache. Wie die vierundzwanzigtausend Dollar? Die Augen meiner inneren Göttin verengen sich.
Scheiße. Er scheint mir mein impulsives Gebot verziehen zu haben. Warum hadere ich dann mit mir selbst?
»Meine Herren, treten Sie näher und werfen Sie einen Blick auf die Ladys, die Ihnen beim ersten Tanz gehören könnten. Zwölf willige Damen von schöner Gestalt.«
Jesus! Ich komme mir vor wie auf dem Viehmarkt. Voller Entsetzen beobachte ich, wie mindestens zwanzig Männer, darunter auch Christian, sich auf den Weg zum Podium machen. Sobald die Bieter versammelt sind, hebt der Conférencier an.
»Meine Damen und Herren, ganz in der Tradition des klassischen Maskenballs bewahren die Masken das Geheimnis der Identität, und wir bleiben bei den Vornamen. Als Erste hätten wir hier die hübsche Jada.«
Jada kichert wie ein Schulmädchen. Vielleicht bin ich gar nicht so fehl am Platz. Sie ist von Kopf bis Fuß in marineblauen Taft gekleidet und trägt eine dazu passende Maske. Zwei junge Männer treten mit erwartungsvollen Gesichtern vor. Glückliche Jada.
»Jada spricht fließend Japanisch, ist als Kampfpilotin ausgebildet und olympische Turnerin … hm.« Der Conférencier zwinkert. »Meine Herren, Ihre Gebote?«
Jada starrt den Conférencier mit offenem Mund an. Offenbar hat er sich das alles ausgedacht. Sie schenkt den beiden Kontrahenten ein verlegenes Lächeln.
»Eintausend Dollar!«, ruft der eine.
Schnell schaukeln sich die Gebote auf fünftausend Dollar hoch.
»Zum Ersten, zum Zweiten … zum Dritten!«, verkündet der Conférencier mit lauter Stimme. »An den Herrn mit der Maske.« Da alle Männer eine Maske tragen, erntet er schallendes Gelächter, Beifall und Jubel.
Jada strahlt den Gewinner an und verlässt hastig das Podium.
»Siehst du? Das macht Spaß!«, wispert Mia mir zu. »Ich hoffe bloß, dass Christian dich ersteigert … Wir wollen schließlich keine Schlägerei.«
»Schlägerei?«, wiederhole ich entsetzt.
»Ja. Früher war er sehr aufbrausend.«
Christian ein Schläger? Der kultivierte, stilsichere Christian, der Chormusik aus der Tudorzeit liebt? Das kann ich mir nicht vorstellen. Der Conférencier reißt mich mit seiner nächsten Präsentation aus meinen Überlegungen – eine junge Frau mit rotem Kleid und langen, pechschwarzen Haaren.
»Meine Herren, darf ich Ihnen die wunderbare Mariah vorstellen? Sie ist eine erfahrene Matadorin sowie eine ausgezeichnete Stabhochspringerin und spielt Cello auf Konzertniveau … Na, wie gefällt Ihnen das, meine Herren? Was bieten Sie mir für einen Tanz mit der reizenden Mariah?«
Mariah bedenkt den Conférencier mit einem finsteren Blick, und ein Maskierter mit blonden Haaren und Bart ruft ziemlich laut: »Dreitausend Dollar!«
Es folgt ein Gegengebot. Am Ende wird Mariah für viertausend Dollar ersteigert.
Christian lässt mich nicht aus den Augen. Schläger Trevelyan-Grey – wer hätte das
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