Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
erweisen sich als ziemliche Herausforderung«, bemerke ich spöttisch.
»Ja, das stimmt.«
Er führt mich hinein.
»Taylor und seine Männer überprüfen sämtliche Schränke. Ich glaube nicht, dass sie hier ist.«
»Warum sollte sie hier sein? Das ergibt keinen Sinn.«
»Genau.«
»Könnte sie denn reinkommen?«
»Ich wüsste nicht, wie. Taylor ist manchmal übervorsichtig.«
»Hast du im Spielzimmer nachgeschaut?«
»Ja, es ist verschlossen. Taylor und ich haben es überprüft.«
Ich hole erleichtert Luft.
»Möchtest du einen Drink?«, fragt Christian.
»Nein.« Ich bin so müde, dass ich nur noch ins Bett will.
»Geh schlafen. Du siehst erschöpft aus.«
Ich runzle die Stirn. Will er nicht mitkommen?
Erleichtert registriere ich, dass er mich in sein Schlafzimmer bringt, und leere meine Clutch auf der Kommode aus. Dabei fällt mir der Brief von Mrs. Robinson in die Hände.
»Hier.« Ich reiche ihn Christian. »Keine Ahnung, ob du ihn lesen willst. Ich werde nicht darauf eingehen.«
Christian überfliegt den Text. Dabei spannen sich seine Kiefermuskeln an.
»Ich wüsste nicht, welche Informationen sie dir geben könnte«, erklärt er. »Komm, ich mach dir den Reißverschluss von deinem Kleid auf.«
»Wirst du die Polizei wegen dem Wagen benachrichtigen?«, frage ich, als ich mich herumdrehe.
Er schiebt meine Haare beiseite, um den Reißverschluss zu öffnen.
»Nein, ich werde die Polizei nicht verständigen. Leila braucht Hilfe, keine Polizei. Wir müssen unsere Bemühungen, sie zu finden, verdoppeln.« Er küsst mich sanft auf die Schulter.
»Geh ins Bett«, weist er mich an, und weg ist er.
Ich starre die Decke an und warte darauf, dass er zurückkommt. So viel ist heute passiert, so viel, was ich erst einmal verdauen muss. Aber wo soll ich anfangen?
Völlig desorientiert schrecke ich aus dem Schlaf hoch. Bin ich wirklich eingeschlafen? Als ich in das trübe Licht blinzle, das durch die einen Spalt offene Schlafzimmertür vom Flur hereindringt, merke ich, dass Christian nicht bei mir ist. Wo ist er? Am Fußende des Betts glaube ich einen Schatten zu erkennen. Eine Frau? In Schwarz? Schwer zu beurteilen.
Benommen schalte ich die Nachttischlampe ein und sehe noch einmal hin, aber es ist niemand mehr da. Ich schüttle den Kopf. Habe ich mir das nur eingebildet? Es geträumt?
Ich setze mich auf und sehe mich im Zimmer um. Eine vage, heimtückische Unsicherheit packt mich – aber ich bin tatsächlich allein. Ein Blick auf den Wecker sagt mir, dass es Viertel nach zwei ist. Beunruhigt wälze ich mich aus dem Bett und mache mich auf die Suche nach Christian. Mist, jetzt bilde ich mir schon Dinge ein – sicher die Reaktion auf die dramatischen Ereignisse des Abends.
Der große Raum ist leer; das einzige Licht stammt von den drei Pendellampen über der Frühstückstheke. Doch die Tür zu seinem Arbeitszimmer steht offen, und ich höre ihn am Telefon.
»Ich verstehe nicht, warum du um diese Uhrzeit anrufst. Ich habe dir nichts zu sagen … Das kannst du mir jetzt persönlich mitteilen und musst keine Nachricht auf Band sprechen.«
Ich lausche mit schlechtem Gewissen von der Tür aus. Mit wem redet er?
»Allmählich reißt mir der Geduldsfaden. Lass sie in Ruhe. Sie hat nichts mit dir zu tun. Verstanden?«
Er klingt wütend.
»Das weiß ich. Aber es ist mein Ernst, Elena. Lass sie verdammt nochmal in Ruhe. Muss ich dir das schriftlich geben? … Gute Nacht.« Er knallt das Handy auf den Tisch.
Oje. Ich klopfe zaghaft.
»Was?«, bellt er, und am liebsten würde ich weglaufen und mich verstecken.
Er sitzt mit dem Kopf in den Händen am Schreibtisch. Seine Miene hellt sich sofort auf, als er mich sieht. Plötzlich wirkt er schrecklich müde.
Sein Blick fällt auf meine Beine. Ich trage eines seiner T-Shirts.
»Du solltest dich in Satin und Seide kleiden, Anastasia. Aber auch in meinem T-Shirt bist du wunderschön.«
Ein unerwartetes Kompliment. »Du fehlst mir. Komm ins Bett.«
Er erhebt sich, noch immer in weißem Hemd und schwarzer Smokinghose, von seinem Stuhl. In seinen leuchtenden Augen liegt ein Versprechen, jedoch auch eine Spur Traurigkeit. Er mustert mich intensiv, ohne mich zu berühren.
»Weißt du, wie viel du mir bedeutest? Wenn dir durch meine Schuld etwas zustoßen würde …« Er verstummt. Seine Angst ist fast mit Händen zu greifen.
»Mir passiert schon nichts«, beruhige ich ihn und streiche über seine Bartstoppeln, die erstaunlich weich sind. »Dein Bart wächst
Weitere Kostenlose Bücher