Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Wohnung.«
»Groß?«
»Ja, groß.«
»Stimmt«, pflichtet er mir bei. Seine Augen funkeln belustigt.
Ich trinke noch einen Schluck Wein und deute dann mit dem Kinn in Richtung Flügel. »Spielst du?«
»Ja.«
»Gut?«
»Ja.«
»Natürlich. Gibt es eigentlich irgendetwas, was du nicht gut kannst?«
»Ja … so einiges.« Er trinkt seinerseits einen Schluck Wein, ohne den Blick von mir zu wenden, während ich mich in dem riesigen Raum umsehe. »Raum« ist einfach das falsche Wort. Das hier ist ein Statement.
»Möchtest du dich setzen?«
Ich nicke. Er ergreift meine Hand und führt mich zu der
cremefarbenen Couch. Als ich Platz nehme, komme ich mir wie Tess Durbeyfield vor, als sie sich das neue Haus des berüchtigten Alec d’Urberville ansieht. Der Gedanke lässt mich schmunzeln.
»Was ist so komisch?« Christian setzt sich neben mich und wendet mir sein Gesicht zu.
»Warum hast du mir ausgerechnet Tess von den d ’Urbervilles geschenkt?«, frage ich.
Meine Frage scheint ihn zu wundern. »Du hast gesagt, du magst Thomas Hardy.«
»Ist das der einzige Grund?« Sogar ich höre die Enttäuschung in meiner Stimme.
Er presst die Lippen zusammen. »Es schien mir passend. Ich könnte ein unerreichbar hohes Ideal in dir sehen wie Angel Clare oder dich erniedrigen wie Alec d’Urberville«, erklärt er mit leiser Stimme, und seine Augen blitzen dunkel und gefährlich.
»Wenn es nur zwei Wahlmöglichkeiten gibt, entscheide ich mich für die Erniedrigung«, flüstere ich und blicke ihm in die Augen. Mein Unterbewusstsein starrt mich verblüfft an, und er schnappt nach Luft.
»Anastasia, bitte kau nicht immerzu auf deiner Lippe. Das verwirrt mich. Du weißt nicht, wovon du sprichst.«
»Deshalb bin ich hier.«
Er runzelt die Stirn. »Ja. Würdest du mich einen Augenblick entschuldigen?« Er verschwindet durch eine breite Tür auf der anderen Seite des Raums. Einige Minuten später kehrt er mit einem Schriftstück zurück.
»Dies ist eine Verschwiegenheitsvereinbarung.« Er zuckt ein wenig verlegen mit den Achseln. »Mein Anwalt besteht darauf.« Er reicht mir das Dokument.
Ich bin total verwirrt.
»Wenn du dich für Alternative zwei, die Erniedrigung, entscheidest, musst du das unterschreiben.«
»Und wenn ich nicht unterschreiben will?«
»Dann geht’s um hohe Ideale à la Angel Clare, jedenfalls den größten Teil des Buches.«
»Was hat diese Vereinbarung zu bedeuten?«
»Dass du kein Sterbenswörtchen über uns verraten darfst. Niemandem.«
Ich starre ihn ungläubig an. So ein verdammter Mist. Es ist also übel, richtig übel. Aber jetzt will ich es natürlich erst recht wissen.
»Okay, ich unterschreibe.«
Er reicht mir einen Stift.
»Willst du’s nicht zuerst lesen?«
»Nein.«
»Anastasia, du solltest nichts unterschreiben, ohne es gelesen zu haben«, ermahnt er mich.
»Christian, ich würde sowieso mit niemandem über uns sprechen. Nicht mal mit Kate. Also spielt’s keine Rolle, ob ich die Vereinbarung unterzeichne oder nicht. Wenn es dir und deinem Anwalt so viel bedeutet, mit dem du offenbar sprichst, soll mir das recht sein. Ich unterschreibe.«
Er nickt ernst. »Ein berechtigter Einwand, Miss Steele.«
Ich unterzeichne mit großer Geste auf der gepunkteten Linie beider Blätter und gebe ihm eines zurück. Das andere falte ich zusammen und stecke es in meine Handtasche. Ich nehme einen großen Schluck Wein. Mein Unterbewusstsein starrt mich immer noch verblüfft an, denn ich gebe mich sehr viel mutiger, als ich es tatsächlich bin.
»Heißt das, dass du heute Nacht mit mir schlafen wirst, Christian?« Äh, habe ich das gerade gesagt?
Ihm bleibt der Mund offen stehen, aber er fängt sich schnell wieder. »Nein, Anastasia, das heißt es nicht. Erstens: Ich schlafe nicht mit jemandem. Ich ficke … hart. Zweitens: Wir haben noch eine Menge Papierkram vor uns. Und drittens: Du hast keine Ahnung, worauf du dich einlässt. Möglicherweise wirst du
die Beine in die Hand nehmen und abhauen. Komm, ich zeige dir mein Spielzimmer.«
Mir fällt die Kinnlade herunter. Er fickt hart! Gott, klingt das … heiß. Aber wieso soll ich mir sein Spielzimmer ansehen?
»Hast du eine Xbox?«, frage ich etwas ratlos.
Er lacht schallend. »Nein, Anastasia, keine Xbox, keine Playstation. Komm.« Er steht auf und streckt mir die Hand entgegen.
Ich lasse mich von ihm zum Flur zurückführen. Rechts von der Doppeltür, durch die wir hereingekommen sind, führt eine andere zu einer Treppe. Wir
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