Shades of Grey - Geheimes Verlangen: Band 1 - Roman (German Edition)
Stimme.
»Machst du das mit Leuten, oder machen sie es mit dir?«
Seine Mundwinkel zucken, ob belustigt oder erleichtert, weiß ich nicht.
»Leute?« Er denkt blinzelnd über seine Antwort nach. »Ich mache das mit Frauen, die es von mir wollen.«
Das verstehe ich nicht.
»Wenn du Freiwillige hast, was mache ich dann hier?«
»Ich würde es gern mit dir tun.«
»Ach«, hauche ich. Warum?
Ich gehe zum anderen Ende des Raums, klopfe auf die hüfthohe Bank und lasse die Finger über das Leder gleiten. Er fügt Frauen gern Schmerz zu. Der Gedanke deprimiert mich.
»Du bist Sadist?«
»Ich bin dominant.« Seine Augen schimmern wieder wie flüssiges Silber.
»Was bedeutet das?«, flüstere ich.
»Es bedeutet, dass du dich mir freiwillig unterwerfen sollst, in allen Dingen.«
Ich runzle die Stirn, versuche zu begreifen, was ich da gerade gehört habe.
»Warum sollte ich das tun?«
»Um mir Vergnügen zu bereiten.« Er legt den Kopf schief. Um seine Mundwinkel spielt die Andeutung eines Lächelns.
Er möchte, dass ich ihm Vergnügen bereite! Ich glaube, mir fällt die Kinnlade herunter. Christian Grey Vergnügen bereiten. In dem Moment wird mir klar, dass es genau das ist, was ich möchte. Ich will, dass er verdammt nochmal entzückt von mir ist. Das ist eine Offenbarung für mich.
»Einfach ausgedrückt, ich möchte, dass du mir Vergnügen bereiten möchtest.« Seine Stimme ist hypnotisch.
»Und wie soll ich das anstellen?« Mein Mund ist trocken; ich wünschte, ich hätte noch Wein. Okay, ich verstehe den Teil mit dem Vergnügen, aber die Kombination aus Boudoir und elisabethanischer Folterkammer verwirrt mich. Will ich die Antwort überhaupt erfahren?
»Ich habe Regeln, die du befolgen musst. Sie sind zu deinem Nutzen und zu meinem Vergnügen gedacht. Wenn du diese Regeln zu meiner Zufriedenheit befolgst, belohne ich dich. Wenn nicht, bestrafe ich dich, und du lernst daraus«, flüstert er.
Ich spähe zu dem Gestell mit den Stöcken hinüber, während er das sagt.
»Und was hat das alles damit zu tun?« Ich mache eine Handbewegung, die den ganzen Raum umfasst.
»Sowohl Belohnung als auch Strafe sind Teil des Verlockungsangebots.«
»Du holst dir also deine Kicks, indem du mir deinen Willen aufzwingst.«
»Es geht eher darum, dass ich mir dein Vertrauen und deinen Respekt verdiene und du dich freiwillig meinem Willen beugst. Deine Unterwerfung wird mir Freude bereiten … Je mehr du dich unterwirfst, desto größer mein Vergnügen – das ist eine sehr einfache Gleichung.«
»Okay, und was habe ich davon?«
Er zuckt fast ein wenig entschuldigend mit den Achseln. »Mich.«
Puh.
Christian fährt sich mit der Hand durch die Haare. »Warum sagst du nichts, Anastasia? Lass uns wieder nach unten gehen, wo ich mich besser konzentrieren kann. Es lenkt mich zu sehr ab, dich hier drin zu sehen.« Er streckt mir die Hand entgegen, doch ich zögere, sie zu ergreifen.
Kate hat mich gewarnt, dass er gefährlich ist, und sie hatte
Recht, so Recht. Woher wusste sie das? Er ist gefährlich für mich, weil ich weiß, dass ich mich darauf einlassen werde. Obwohl ein Teil von mir das nicht will. Ein Teil von mir würde am liebsten schreiend aus diesem Raum rennen, weg von allem, wofür er steht. Wieder einmal fühle ich mich fehl am Platz – wenn auch ganz anders als sonst.
»Ich werde dir nicht wehtun, Anastasia.«
Da ich ihm das glaube, ergreife ich seine Hand, und er führt mich zur Tür hinaus.
»Falls du Ja sagen solltest, möchte ich dir etwas zeigen.« Statt nach unten zurückzukehren, wendet er sich nach rechts, weg von seinem »Spielzimmer«, wie er es nennt. Wir gehen den Flur entlang, an mehreren Türen vorbei, bis wir eine am anderen Ende erreichen. Dahinter verbirgt sich ein Schlafzimmer mit einem großen Doppelbett, ganz in Weiß … alles – Möbel, Wände, Bettzeug. Es ist steril und kühl, hat aber durch die Glaswand einen atemberaubenden Blick auf Seattle.
»Dies wird dein Zimmer sein. Du kannst es einrichten, wie du möchtest.«
»Mein Zimmer? Du erwartest, dass ich hier einziehe?« Ich kann mein Entsetzen nicht verbergen.
»Nicht ganz. Nur, sagen wir, von Freitagabend bis einschließlich Sonntag. Darüber müssen wir noch verhandeln. Falls du bereit bist, dich darauf einzulassen«, fügt er leise hinzu.
»Ich werde hier schlafen?«
»Ja.«
»Nicht mit dir.«
»Nein. Ich habe dir schon gesagt, dass ich mit niemandem in einem Bett schlafe, nur mit dir, wenn du dich ins Koma
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