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Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition)

Titel: Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht: Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.C. Hunter
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Stunde nachdem sie losgegangen waren, hatte er sie immer noch kein einziges Mal angesprochen oder auch nur in ihre Richtung geschaut. Nicht, dass ihr das etwas ausgemacht hätte.
    Es war eine absolute Schande, dass Fredericka nicht dabei war, um zu sehen, wie wenig sie sich füreinander interessierten. Okay, die Wahrheit war, dass Kylie heilfroh war, dass sie Fredericka nicht mehr gesehen hatte. Aber irgendwie musste Kylie in Zukunft etwas mehr Mut aufbringen oder zumindest lernen, ihn vorzutäuschen. Denn früher oder später würden sie wieder aufeinandertreffen. Kylies Handflächen wurden nur beim Gedanken feucht, wenn sie nur daran dachte.
    Und Holiday war der Ansicht, sie sei mutig. Haha.
    Zu Beginn der Wanderung, die durch den Wald führte, lief Kylie meistens neben Miranda. Obwohl diese fast die ganze Zeit mit fünf oder sechs männlichen Wanderern gleichzeitig flirtete. Wenn es um das andere Geschlecht ging, erinnerte sie Kylie ein bisschen an Sara. Sie handelte auch immer ein bisschen zu offensichtlich. Andererseits beneidete Kylie die beiden auch ein bisschen darum, dass ihnen das Flirten so leichtfiel.
    Auch wenn Kylie sich nicht für unattraktiv hielt, lag ihr die Rolle des kichernden Mädchens nicht so sehr. Sie hatte Glück gehabt, dass Trey ihre zurückhaltende Art nicht abturnend, sondern anziehend gefunden hatte.
    Beim Gedanken an Trey musste Kylie wieder an seinen Anruf während der Kunststunde denken. Er hatte eine Nachricht hinterlassen, aber sie hatte sie noch nicht abgehört. Da hatte sie im Moment echt keine Lust drauf, sie hatte hier ihre eigenen Probleme. Aber selbst als sie versuchte, die Gedanken an ihn beiseitezuschieben, konnte sie nicht umhin, an etwas zu denken, das er im ersten Gespräch gesagt hatte: Ich will dich einfach nur sehen. Ich vermisse dich.
    Sie schluckte. Denn, verdammt, sie vermisste ihn auch.
    Kylie wurde aus ihren Gedanken gerissen, als Miranda sie mit dem Ellbogen anstieß.
    »Das ist Kylie. Wir sind zusammen in einer Hütte«, stellte Miranda sie vor.
    Kylie winkte der Gruppe Jungs, die neben Miranda standen, kurz zu und sah dann schnell wieder auf den Boden, um nach Spuren von Wassermokassinottern zu suchen, und tat dabei so, als würde sie Lucas’ Geschwafel über das Camp nicht interessieren.
    Er erzählte gerade, dass dort in den sechziger Jahren echte Dinosaurierknochen gefunden worden waren. Weil das ein Thema war, das Kylie interessierte, vergaß sie schnell, dass sie Desinteresse heucheln wollte, und hing, wie der Rest der Gruppe – ausgenommen ein paar Jungs und Miranda –, an Lucas’ Lippen.
    Lucas führte sie zu einem Flussbett, an dessen Ufer Archäologen einen Bereich abgesperrt hatten, in dem man prähistorische Spuren sehen konnte. Kylie fand die Geschichte faszinierend. Und es hatte nicht einmal etwas damit zu tun, dass Lucas’ tiefe Stimme so hypnotisierend war. Sie fand Archäologie einfach schon immer spannend.
    »Finden hier denn immer noch Ausgrabungen statt?«, fragte Kylie neugierig. »Könnten hier nicht noch viel mehr Dinosaurierknochen liegen?«
    Lucas drehte sich zu ihr um. »Nein, auf dem Campgelände graben sie nicht mehr.« Sein Tonfall verlor den Enthusiasmus von zuvor, und sein Blick schwenkte so schnell wieder von Kylie zu den anderen, dass sie sich sicher war, dass ihre Anwesenheit ihn tierisch nervte. Dabei musste er doch wissen, dass es nicht ihr Wunsch gewesen war, an dieser Wanderung teilzunehmen.
    Falls Kylie noch irgendwelche Zweifel an seiner Haltung zu ihr gehabt hatte, dann starben diese in dem Moment, als Miranda ihr zuflüsterte: »Ich verstehe echt nicht, wieso diese Schlampe Fredericka denkt, er steht auf dich. Wie das für mich aussieht, kann er dich nur gerade so ertragen.«
    »Ich weiß«, murmelte Kylie, aber als sie die Worte aussprach, musste sie daran denken, wie er sie in der Nacht in ihrem Pyjama angeschaut hatte.
    »Aber mach dir keine Gedanken wegen Fredericka. Obwohl sie wirklich abgrundtief böse ist«, flüsterte Miranda. »Ich wette, sie wurde nicht um Mitternacht geboren. Einige Übernatürliche lügen …«
    Kylie nickte und hörte nur mit einem Ohr zu. Trotzdem kam ihr plötzlich die Erleuchtung. »O mein Gott, das ist die Idee! So kann ich es machen. Danke!« Kylie drückte Miranda voller Überschwang an sich und fühlte sich das erste Mal so, als wäre die Wahrheit endlich in greifbare Nähe gerückt.

25. Kapitel
        
    Als Miranda und Della später zum Musikabend in den Speisesaal gingen,

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