Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
Vom Netzwerk:
Battersea stattfinden, mit dem Polizeiarzt Dr. Felix Kempster. Dr. Kempster hat 1887 an den Morden und Verstümmelungen in Rainham gearbeitet. Sehr gründlich. Sehr klug. Es wird eine Freude sein, wieder mit ihm zusammenzuarbeiten … ah, selbst wenn er nicht weiß, dass wir zusammenarbeiten.«
    Mark zog seine Taschenuhr hervor. Abgesehen von allem anderen, was er noch zu tun hatte, war gerade so viel Zeit, an der Leichenbeschau teilzunehmen. Gewiss würde er dort Selene treffen. Er musste ihr alles erzählen, was er über die Dunkle Braut in Erfahrung gebracht hatte. Trotz allem konnte er nicht vergessen, dass er kein Schattenwächter mehr war. Das Mysterium um die verstümmelten Leichenteile an der Themse zu lüften, war von Anfang an Selenes offizieller Auftrag gewesen, ihr übertragen von den Ahnherren. Welche Maßnahmen er auch gegen die Dunkle Braut ergriff – wenn er nach London zurückkehrte, würde er mit seiner Schwester zusammenarbeiten müssen.
    Er sah aus dem Fenster und versuchte sich zu orientieren. »Vielen Dank, Leeson. Wenn das alles war, können Sie mich an der nächsten Ecke herauslassen.«
    »Wir sind noch nicht fertig.« Der kleine Mann legte sein Notizbuch beiseite und rieb sich die Hände. »Ich habe eine Überraschung für Sie.«
    »Ich habe heute Nachmittag viel zu tun.«
    »Sie müssen sich Zeit dafür nehmen. Ich habe bereits den Kutscher angewiesen, uns dorthin zu bringen.«
    »Sie wissen, ich mag keine Überraschungen, also erzählen Sie es mir einfach.«
    »Ich habe ein Haus für Sie gefunden. Einen Ort, von dem ich denke, dass er eine Zuflucht sein könnte und … Sie vielleicht bis zu einem gewissen Ausmaß vor diesen Anfällen schützt. Vor dieser Stimme, die Ihnen zusetzt. Ich weiß, dass die Transzendierung nicht aufgehalten werden kann, aber möglicherweise würde dieses Haus die Wirkungen verlangsamen, wenn Sie in Ihrem verletzbarerem Zustand sind.«
    Leesons Beschreibung erregte Marks Interesse. Wenn er seine Reise allerdings wie geplant antreten konnte, würde er keine solche Zuflucht benötigen. »Das ist sehr interessant, aber ich werde London am Dienstag verlassen und kein Haus brauchen.«
    »Schauen Sie es sich einfach an«, schlug Leeson vor und zog das Band seiner Augenklappe zurecht. »Das ist alles, worum ich bitte. Es wäre schön, ein Haus zu haben, das man für Ihre Rückkehr mit Lady Alexander vorbereiten kann.«
    Mark nahm an, dass er recht hatte. Er hatte nie ein richtiges Zuhause gehabt, eine echte Basis für Operationen. Immer hatte er kurzzeitige Aufenthalte auf der Thais oder in eleganten Hotels bevorzugt. Die Vorstellung, mit Mina ein Haus zu bewohnen, hatte ihren geheimen, befriedigenden Reiz.
    Bislang hatte Archer, Lord Black, ein Monopol auf die beste Adresse in London, ein gewaltiges Herrenhaus, das er vor fast einem Jahrhundert um das einzige Portal zum Inneren Reich, das in London existierte, erbaut hatte. Wie konnte irgendein anderer Besitz dem nahe kommen?
    Die Kutsche bog in eine Nebenstraße ein und brachte sie in ein kleines Viertel südlich von Mayfair, nicht weit entfernt vom Fluss. Durch die Fenster erkannte Mark, dass sie durch eine wild bewachsene, einst prächtige Straße fuhren. Die Häuser waren größtenteils heruntergekommen.
    Der Hansom rollte vor einer großen Villa aus. Leeson führte ihn auf einem kurzen Weg zu einer riesigen schwarzen Tür. Viele der Fenster waren zerstört. Unkraut und Gräser ragten kniehoch aus der Erde.
    Leeson fummelte in seiner Tasche und förderte einen großen, fantastisch geformten Schlüssel zutage. »Ich bitte nur darum, dass Sie sich alles genau ansehen, bevor Sie Ihre Entscheidung treffen.«
    Mark zögerte, bevor er die Schwelle übertrat. »Als Sie sagten, Sie hätten ein Haus gefunden, in dem ich eventuell sicher wäre – einen Ort des Schutzes –, war dies nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich bin kein Vampir, Leeson. Es ist nicht mein Stil, mich in zugigen alten Herrenhäusern herumzudrücken.«
    »Kommen Sie herein«, beharrte der kleine Mann knapp.
    Mark folgte widerstrebend, während Leeson ihn von Raum zu Raum führte. Es gab zwei Salons, eine Bibliothek, ein Arbeitszimmer und einen Ballsaal, alle großzügig mit fleckigen und sich lösenden Tapeten und eingesackten Decken ausgestattet. Offensichtlich hatte irgendein großes Tier in der Küche gelebt, zumindest für einige Tage. Und zwar erst kürzlich.
    »Es ist schrecklich«, verkündete Lord Alexander und drückte sich ein

Weitere Kostenlose Bücher