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Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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denken beide nur an sich. Der Skandal wird nicht nur Sie betreffen, sondern uns alle.«
    Lord Trafford griff ein. »Lucinda, du übertreibst.«
    Mark fügte hinzu: »Jedwedes Gerede wird schnell wieder verstummen. So wichtig sind wir nicht. Überdies werden wir direkt in die Flitterwochen aufbrechen, auf der Thais.«
    »Nun, dann nehme ich an, es ist beschlossene Sache, nicht wahr?« Lucinda betrachtete sie alle. Sie sah Mark und Mina an. Lord Trafford. Die blassen Mädchen. Leise und abgehackt fuhr sie fort: »Ich muss mich hinlegen. Ich habe jetzt Kopfschmerzen.«
    Sie eilte durch die offene Tür, vorbei an Astrid und Evangeline, die in der Ecke standen. Sie sagten nichts, aber die Blicke, die sie Mina zuwarfen, sprachen Bände. Wie aufs Stichwort verließen die beiden ebenfalls den Raum.
    Lord Trafford wippte auf den Fersen, die Arme hinterm Rücken verschränkt. An Mark gewandt sagte er verschwörerisch: »Wie schnell, denken Sie, können Sie die Sondergenehmigung erhalten?«
    »Heute ist Freitag. Ich denke, ich könnte es bis Dienstag schaffen.«
    Ihr Onkel grinste. »Bis dahin wird sie sich beruhigt haben.«
    Mark hatte ein ungutes Gefühl, Mina in einem Haus voller Aufruhr zurückzulassen, aber wenn er Dienstag heiraten wollte, gab es viel zu tun – angefangen damit, dass er die Sondergenehmigung beantragen musste. Er hoffte, dass Lucinda in seiner Abwesenheit nichts Drastisches unternehmen würde, um Mina dazu zu bringen, ihre Meinung zu ändern. Gestern Abend, als sich Lucinda für ihr Benehmen in Hurlingham entschuldigt hatte, hatte er tatsächlich geglaubt, dass es ihr leidtat. War sie immer so schwankend in ihren Stimmungen und ihrem Benehmen gewesen?
    Er wusste, dass die Zeit gegen ihn arbeitete, und betete, dass er vor der Hochzeit nicht noch einen Anfall erleiden würde. Jeder Angriff schwächte seinen Geist, der den bösartigen Einfluss der Dunklen Braut abwenden musste. Seit der letzten Nacht in den Wasserwerken war sie bemerkenswert still gewesen, aber er befürchtete, wenn ihre Stimme zurückkam, dann mit aller Macht.
    Sein Plan war zweifacher Natur: Erstens war er sich sicher, dass er, sobald sie unterwegs waren, Minas volles Vertrauen gewinnen und sie überreden konnte, alles zu gestehen, vor allem die Einzelheiten über den Aufenthaltsort ihres Vaters. Zweitens vermutete er, dass die Entfernung die Stimme der Dunklen Braut dämpfen würde – zumindest lange genug, um die Schriftrollen in seinen Besitz zu bringen, sie zu übersetzen und den Verbindungskanal finden zu können. Waren seine amaranthinischen Kräfte vollständig wiederhergestellt, würde er nach London zurückkehren, die Ahnherren bitten, ihn zu rehabilitieren – und der Dunklen Braut ein Ende machen.
    Aber natürlich ging es bei der Reise nicht nur um seine geistige Wiederherstellung. Er hatte außerdem vor, seine schöne zukünftige Ehefrau mindestens tausend Mal zu lieben. Er schloss die Augen und erinnerte sich daran, wie stark die Anziehung zwischen ihnen in der vergangenen Nacht gewesen war, und noch mehr an diesem Morgen. Er hatte seit Jahrhunderten gelebt und geliebt. Einige Geliebte stachen unter den übrigen heraus.
    Ein Hansom rollte neben ihn an den Straßenrand. Seine Augen wurden schmal vor Argwohn, und er schaute weg. Zumindest hielt kein Kutscher mit rollenden Augen die Zügel. Stattdessen schaute Leeson aus dem offenen Fenster.
    »Euer Gnaden.« Der Hansom hielt. »Steigen Sie ein.«
    Mark zögerte nicht.
    »Wie ist es mit Ihrem Antrag gelaufen? Sind Sie erfolgreich verlobt?«
    Der Kutscher ließ das Pferd anziehen.
    »In der Tat. Ich nehme an, Sie haben Neuigkeiten?«
    »Ja.« Leeson griff nach einem Notizbuch und las laut einige hingekritzelte Notizen vor. »Die heutigen Entdeckungen am Fluss schließen einen rechten Fuß ein, der mit dem Teil eines Beins verbunden war. Diese Entdeckung geschah bei« – er schaute an seiner Nase entlang durch ein rundes Monokel – »Wandsworth Bridge. Und dann haben wir in Limehouse ein linkes Bein entdeckt.«
    »Bei den West India Docks?«
    »Das ist korrekt. Beide wurden sorgfältig in zerschnittene Kleidungsstücke eingepackt und mit Schnur umwickelt.«
    Mark nickte. »Waren Sie in der Lage, Selene aufzuspüren?«
    »Nein, Sir. Wo immer sie sich aufhält, sie wünscht, nicht gefunden zu werden.«
    Mark nickte. »Was haben Sie sonst noch für mich?«
    »Es gibt eine Leichenbeschau der Körperteile, die bisher entdeckt wurden. Sie soll heute Nachmittag im Leichenhaus von

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