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Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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Archer.«
    Seine Umarmung wurde stärker.
    »Ich liebe dich ebenfalls.«
    »Ich habe jeden Moment geliebt, den ich mit dir verbracht habe. Selbst die unglücklichen Augenblicke.«
    Er lachte, ein tiefes, brummelndes Geräusch.
    »Und deine Geschenke an mich.« Eine Träne rann ihr die Wange hinunter. »Ich werde die Erinnerung an sie für immer als etwas Kostbares betrachten.«
    »Ich habe noch ein Geschenk für dich.«
    Ihre Gefühle brannten einfach zu intensiv. Sie würde nicht in der Lage sein, ihn anzusehen, ohne zu schluchzen wie ein Kind. »Ich kann nicht, Archer. Ich kann dich nicht ansehen.«
    Er drückte ihr Kinn hoch. »Du musst.«
    Sie tat wie geheißen. Jetzt strömten ihr die Tränen ungehindert über die Wangen.
    »Schließ die Augen nicht, Liebling.«
    Er beugte den Kopf vor, um seine Lippen auf ihre zu pressen.
    Elena schaute in seine silbrigen Augen. Seine Pupillen weiteten sich. Die Welt drehte sich um Elena.
    Jetzt schloss sie doch die Augen. Sie keuchte auf. Eindrücke, Gefühle blitzten durch ihren Geist wie ein bunter Strudel. Archer umfing sie erneut und hielt sie fest.
    »Da sind sie«, staunte sie. »Meine Erinnerungen. Jede einzelne …«
    Archer wartete ab. Wie er es vorausgesehen hatte, versteifte sie sich plötzlich. Ihr Gesicht wurde weiß, sie erstarrte in seinen Armen.
    Nach einem langen Moment öffnete sie endlich die Augen.
    »Dr. Phillip Whitney, mein Vater. Ein Missionar und Arzt an der Elfenbeinküste. Es ist alles wahr.«
    Archer streichelte ihre Wange. »Ich kannte nur die dürftigsten Einzelheiten. Es ist sehr schwierig, Genaueres über eine sterbliche Seele in Erfahrung zu bringen, die hinübergegangen ist. Die meisten befinden sich außerhalb meiner Domäne.«
    »Es tut mir leid.« Sie zog sich zurück. Trotz der feierlichen Situation stieß sie ein tiefes, kehliges Lachen aus. »Ich habe dein Hemd hoffnungslos durchnässt. Hast du ein Taschentuch?«
    Archer nahm eins von seinem Schreibtisch.
    Sie wischte sich die Augen trocken. »Mein Vater und ich hatten ein wunderbares Leben dort, aber er ist gestorben. Ich hatte ihm immer in seiner Praxis assistiert und wollte die Tätigkeit fortführen. Darum bin ich nach London gekommen, um die medizinische Fakultät zu besuchen und meine Approbation zu bekommen, aber an meinem ersten Tag hier hatte ich einen Unfall. Es ist alles so, wie du es mir in deinem Brief erklärt hast, nur dass ich nicht verletzt wurde. Als man mir alles gestohlen hatte, blieb ich mittellos zurück.«
    »Das war alles, was ich über dich wusste, Elena. Ich würde gern den Rest erfahren.«
    Sie nickte mit tapferer Miene. »Ich bin zu der Adresse des Mannes gegangen, der mein Vormund sein sollte, nur um erfahren zu müssen, dass auch er kürzlich verstorben war. Seine Stieftochter wollte die Kosten dafür, eine mittellose Fremde aufzunehmen, nicht auf sich nehmen, und hat mich auf die Straße gesetzt. Ohne Essen oder einen Platz zum Schlafen blieb mir nichts anderes übrig, als Arbeit in einer Fabrik anzunehmen. Mrs Eddowes dachte, dass sie mich in einer Pension auf der Berner Street gesehen hätte. Diese Herberge war eine von vielen, in denen ich meine Nächte verbracht habe.«
    Archer trat wieder zu ihr, und seine Nähe beruhigte sie. »Du hast getan, was du tun musstest, um zu überleben, Elena.«
    »Ja.« Ihre Stimme war nur noch ein Flüstern. »Ich habe Schuhleder geschnitten. Winslow war mein Vorarbeiter.«
    Ihr Mund zitterte. Wieder zog Archer sie in seine Arme, unterbrach sie jedoch nicht.
    »Er hat so viele Mädchen missbraucht. Bis zu dieser Nacht ist es mir gelungen, seiner Aufmerksamkeit zu entgehen.« Bei der Erinnerung presste sie eine Hand auf den Mund. »Er hat mich gezwungen … ihn zu berühren … aber du hast ihn aufgehalten, bevor er …«
    Sie schluckte hörbar und versuchte, sich zu beruhigen. Er drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.
    »Ich dachte, er hätte Erfolg gehabt. Erst als wir uns geliebt haben, wusste ich es besser.«
    »Wir sind gefallen. Er hat mich getötet – oder jedenfalls beinahe.«
    »Ja.«
    »Du hast mir eine zweite Chance gegeben.« Sie schaute ihm in die Augen. »Warum?«
    »Weil ich dich liebte.« Archer strich ihr übers Haar und berührte ihr Gesicht. »Meine wunderschöne Elena, ich habe dich schon damals geliebt.«
    Eine Stunde später schluchzte Elena noch immer. »Und so hat sich Ihre Mutter, obwohl sie sich selbst unsterblich hätte machen können, getötet, nachdem sie von Antonius’ Tod erfahren

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