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Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition)

Titel: Shadow Guard: Wenn die Nacht beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Lenox
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will versuchen, Archer zu retten.«
    »Allein?«
    »Ja.«
    »Jetzt lügen Sie«, zischte die hochgewachsene Schattenwächterin. »Das Papier, das benutzt wurde, um dieses Buch einzupacken, war das gleiche Papier, das ich benutzt habe, um die Schriftrolle im Museum einzupacken – glauben Sie mir, mit Papier kenne ich mich aus. Es kam aus Marks Zimmer im Savoy. Wozu hat er Sie überredet?«
    Selene klatschte mit den Zügeln. Elena umklammerte die Lederbank unter sich und hielt sich fest, während sie durch die schmale Allee auf das Ten Bells zurasten. Offensichtlich hatten sich die Einzelheiten von Mary Kellys entsetzlicher Ermordung herumgesprochen. Die Straßen waren fast verlassen, sodass ihr Weg frei war.
    Elena umfasste Selenes Arm. »Passen Sie auf. Da ist jemand auf der Straße.«
    »Es ist nur ein Mädchen. Ich werde um sie herumfahren.«
    Elena blinzelte und kniff die Augen zusammen. Lizzy stand mitten auf der Straße und wedelte mit den Händen, damit sie stehen bleiben sollten.
    »Wenden Sie die Kutsche.«
    »Ich werde einfach um sie herumfahren.«
    »Wenden Sie die Kutsche«, schrie Elena und griff nach den Zügeln.
    Selene stieß sie mit dem Ellbogen weg und lenkte das Gefährt in eine Nebenstraße, die von hohen, dunklen Gebäuden gesäumt wurde. Stirnrunzelnd fragte sie: »Warum haben Sie das getan?«
    Elena drehte sich um und schaute über die Schulter. »Er ist hier.«
    Metall und Holz krachten aufeinander.
    Der Nachthimmel schwankte wild.
    Die Wucht der umkippenden Victoria-Kutsche schleuderte Elena auf die Straße. Benommen lag sie lange Sekunden da; ihre Handflächen bluteten, und ihre Röcke waren um ihre Knie verheddert. Ihre Schulter schmerzte, und ihr Kopf pulsierte.
    Der Ripper.
    Elena rappelte sich vom Boden hoch. Sie stand auf und mühte sich, sich wieder zu orientieren. Sie sah Selene auf der gegenüberliegenden Seite des umgestürzten Wagens, wo diese sich ebenfalls mühte, sich von Händen und Knien zu erheben. Schnaubend und wiehernd richteten sich die Pferde auf, dann galoppierten sie die Straße entlang, und ihr Geschirr klimperte hinter ihnen her.
    Sie hörte ein Geräusch – ein schreckliches, leises Lachen, ein Lachen, das sie schon einmal gehört hatte, vom Grund eines dunklen Schachts aus. Etwas Schattenhaftes raste am Rande ihrer Wahrnehmung entlang. Sie wirbelte herum und folgte ihm. Der Schatten sprang auf Selene.
    Blut donnerte in Elenas Ohren. Der Ripper beugte sich über Selene, und sein Mantel flatterte wie Fledermausflügel in einem nicht existierenden Wind. Sein hoher Zylinder leuchtete dunkel in der Nacht.
    Sein kräftiger Arm schwang empor, eine kleine Klinge glänzte in seiner Faust. Ohne zu zögern, schloss Elena die Hände um die Dolche an ihrer Taille und riss sie aus dem Rockbund. Sie rannte auf die beiden miteinander ringenden Gestalten zu und hob die Klingen.
    Sie warf sich gegen Jacks Rücken und spürte eine Rückstrahlung der Energie der Klingen, während sie durch Muskeln und Knochen schnitten.
    Er schrie – ein unmenschliches, schrilles Geräusch, und mit einem Schlag seines Arms schleuderte er Elena übers Pflaster. Sie landete direkt neben der Kutsche, so nah, dass sie sich fast den Kopf daran anschlug.
    »Laufen Sie!«, befahl eine Stimme. Es war Selene, die sich langsam vom Pflaster erhob.
    Der Ripper hockte in der Nähe und wütete in einer Sprache, die Elena nicht verstand. Zwei silberne Griffe ragten aus seinen Schultern. Er griff hinter seinen Kopf und umfasste eine der Klingen mit seinem schwarzen Handschuh.
    »Tun Sie, was ich sage, Elena«, instruierte Selene sie. Ihre Augen glitzerten, und ihr Blick richtete sich unverwandt auf den Ripper. Ihr Haar hatte sich aus der eleganten Frisur gelöst, ihr Mieder war heruntergerutscht, hatte Risse und enthüllte den Spitzensaum ihres Unterhemds. Sie riss das Mieder hoch und straffte herrisch die Schultern.
    »Ich will Sie nicht verlassen.«
    Nachdem er eine Klinge herausgerissen hatte, erhob sich der Ripper zu voller Größe.
    »Er wird Sie nur gegen mich benutzen«, zischte Selene und beäugte ihn wie ein gieriger Jaguar. Sie atmete tief ein, als bereitete sie sich auf einen Angriff vor.
    Elena atmete ärgerlich aus und begriff die Wahrheit von Selenes Worten. Sie raffte ihre Röcke und rannte über den Gehsteig, weg vom Ripper. Doch da tauchte er vor ihr auf.
    Sie schrie und sprang zu einer offenen Tür. Gerade, als sie die Tür zuschlug, drohte der Schlachtruf einer Walküre ihr die Trommelfelle zu

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