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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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musste sehr vorsichtig sein.
    »Ich erzähle ihm nicht alles. Das ist so etwas wie ein Spiel zwischen ihm und mir.«
    Ohne sie auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen, ging er einmal um sie herum. Doch sie durchschaute das Manöver, drehte sich ganz einfach mit und bedachte ihn dabei mit einem nicht minder durchdringenden Blick.
    »Das reicht mir nicht. Sie kommen mir nicht wie jemand vor, der allzu oft improvisiert. Sie haben sich absichtlich an mich herangemacht und Cavanaugh nichts davon erzählt. Und jetzt beantworten Sie meine Frage.«
    »Ich werde sie beantworten, wenn du mir dafür erzählst, warum du gestern Abend weinend am Fenster gestanden hast.« Als sie zögerte, setzte er ein breites Lächeln auf. »Siehst du? Es ist schwer, den ersten Schritt zu machen. Dabei geht es schließlich um Vertrauen.« Dann legte sich sein Lächeln, und er stellte nüchtern fest: »Dann will ich mal anfangen.«
    Er brauchte einen Augenblick, bis er die rechten Worte fand. Er wusste, was für ein Gefühl es war, sie laut auszusprechen, es fiel ihm aber trotzdem alles andere als leicht.
    »Manchmal habe ich das Gefühl, als hätte ich mein Leben lang immer nur Dinge für andere getan. Aber dass ich dich getroffen habe, habe ich allein für mich getan. Ich wollte einfach nicht, dass Cavanaugh auch nur den geringsten Anteil daran hat. Dafür hat es mir zu viel bedeutet.«
    Er trat wieder dichter an sie heran und strich ihr eine Strähne ihres Haars aus dem Gesicht. Auch wenn er es sich ungern eingestand, zog ihn diese Frau, die hier vor ihm im Licht des Mondes stand, vollkommen in ihren Bann.
    »Du bist unglaublich stark. Das sehe ich dir an. Aber es ist deine gleichzeitige Verletzlichkeit, die mich vor allem fasziniert. Du kannst sie nicht verstecken. Zumindest nicht vor mir.«
    Wieder wurde er von dem Verlangen übermannt, sie zu küssen.
    Er zog sie abermals an seine Brust, umfasste ihren Kopf, verwob seine Finger sanft mit ihrem Haar, presste seinen Mund auf ihre Lippen und nahm sich, was zu nehmen ihm ganz sicher nicht gestattet war. Anfangs zuckte sie zusammen, schließlich aber streckte sie die Arme nach ihm aus, schob ihm ihre Hände unter den Pullover, und er hielt den Atem an. Das Blut schoss kochend heiß durch seine Adern und steigerte seine Erregung noch. Er schob ihr die Zunge in den Mund, und sie grub ihm die Finger in den Rücken und küsste ihn voller Leidenschaft zurück.
    Atemloses Verlangen wogte in ihm auf. Er wollte … nein er brauchte diese Frau.
    »Oh, Gott, bitte. Ich kann nicht«, keuchte sie. »Es tut mir leid.«
    Sie zog ihren Kopf zurück, klammerte sich aber weiter an ihm fest.
    Keuchend hielt er Becca in den Armen und kniff unglücklich die Augen zu.
    »Nein. Ich bin derjenige, der um Verzeihung bitten muss.«
    Er verspürte ehrliches Bedauern. Er hatte sie zu sehr bedrängt, hatte sich zu viel erhofft. Immer noch mit geschlossenen Augen drückte er seine Stirn an ihre Stirn und sog ihren Duft in seine Lungen ein. Er verströmte eine Hitze, die nicht einmal die Nachtluft milderte, unfähig, ihm ins Gesicht zu sehen, wich sie einen Schritt zurück und wandte ihm den Rücken zu, sodass der Lärm der Stadt wie eine Mauer zwischen ihnen stand.
    »Wenn ich gehen soll …«, bot er mit leiser Stimme an.
    »Nein. Bitte … bleib.« Eingehüllt in einen trüben Lichtschein drehte sie sich wieder zu ihm um. »Bevor ich sage, was mir gerade durch den Kopf geht, möchte ich deine Frage beantworten, warum ich gestern Abend geweint habe. Allerdings fällt es mir auch nicht gerade leicht, einem anderen Menschen zu vertrauen.«
    Sie setzte sich auf die Mauer und starrte auf den Fluss hinunter. Diego schob sich etwas näher, behielt aber einen angemessenen Abstand zu ihr bei.
    »Vor nicht allzu langer Zeit habe ich jemanden verloren. Jemanden, den ich sehr geliebt habe.« Ihre Stimme hatte einen hohlen, distanzierten Klang. »Ich war so sehr auf meine Karriere konzentriert, dass ich mir die Dinge, die wirklich wichtig waren, durch die Finger habe gleiten lassen. Jetzt kann ich die kostbaren Momente mit ihr nicht mehr zurückholen. Sie ist tot, und nichts, was ich tun kann, ändert etwas daran.«
    Ihre Worte hallten bei ihm nach. Auch sein Privatleben war bereits viel zu häufig in den Hintergrund getreten, die Trauer über all die Dinge, die er deswegen verpasste, hinterließ an manchen Tagen einen faden Geschmack in seinem Mund. Ohne sie aus den Augen zu lassen, kniete er sich neben sie.
    »Ist das der

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