Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei
Grund, weshalb dir dieser Fall so wichtig ist? Das junge Mädchen, das sie in dem Theater gefunden haben?«
»Ich bin sicher, dass es eine Rolle spielt.« Sie verstummte und bedachte ihn mit einem argwöhnischen Blick. »Ich habe das Alter des Menschen, den ich verloren habe, nie erwähnt. Weshalb kennst du mich so gut, Diego? Willst du etwa sagen, du weißt über die Sache mit meiner Schwester Danielle Bescheid?«
»Die Sache mit deiner Schwester?« Er stand wieder auf und schüttelte verständnislos den Kopf.
Sie erhob sich von der Mauer, drückte ihm die Jacke, die er ihr geliehen hatte, in die Hand und bedachte ihn mit einem strengen Blick. »Tja, du hast es mir leichter gemacht, als ich erwartet hatte.«
Dann stemmte sie die Hände in die Hüften und baute sich ihm direkt gegenüber auf.
»Ich hatte heute eine interessante Unterhaltung mit dem FBI. Sie scheinen meine Post zu lesen.«
Er kniff die Augen zusammen und reckte das Kinn. »Tja, du weißt ja, was sie sagen. Big Brother is watching you.«
»Es ist mehr als das. Genau wie du bei unserem ersten Treffen haben die FBIler das Feuer im Imperial als Brandstiftung bezeichnet, obwohl der offizielle Bericht noch gar nicht geschrieben worden ist.« Sie legte ihren Kopf ein wenig schräg. »Und sie wussten von meinem Gespräch mit Cavanaugh, obwohl ich keinem Menschen davon erzählt habe. Ich habe da so meine Theorie.«
»Ach ja?« Er wandte ihr den Rücken zu und wich dadurch ihren bösen Blicken aus.
»Ich glaube, das FBI hat jemanden bei diesem Typen eingeschleust. Wahrscheinlich undercover.«
Er biss die Zähne aufeinander und schloss einen Moment die Augen, wandte sich ihr dann aber wieder zu.
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass das möglich ist. Cavanaugh würde niemanden ins Vertrauen ziehen, ohne ihn vorher gründlich zu überprüfen. Dafür ist er bekannt. Nie im Leben käme ein Bulle bei ihm rein. Ich kenne diesen Mann.«
»Außer, dieser Mensch hätte Beziehungen zu jemandem, den Cavanaugh respektiert … oder vielleicht auch fürchtet. Rivera hat dich bei ihm reingebracht, nicht wahr?«
»Du weißt nicht, wovon du redest. Du fischst vollkommen im Trüben.« Er starrte auf den Mond und atmete tief ein.
»Vielleicht. Aber ich glaube, ich habe den richtigen Köder ausgewählt.« Sie zupfte am Ärmel seines Pullovers, strich ihm über den Arm, bis er ihr wieder in die Augen sah, und fuhr mit sanfter Stimme fort:. »Also bitte, Diego. Weshalb sonst wärst du wohl hier, weshalb hättest du wohl sonst Beziehungen zu Cavanaugh? Du bist nicht wie er oder dieser Brogan. Das spüre ich. Bitte sag mir die Wahrheit, ja?«
Diego wollte keine Geheimnisse vor ihr, doch er hatte keine Wahl. Die hatte ihm das FBI genommen. Sein Leben verlief ganz genau nach deren Plan. Verdammte Bastarde. Im Grunde hielt ihm Draper eine Waffe an den Kopf. Joseph Rivera würde den Preis dafür bezahlen, falls er sich nicht an die Abmachung hielt. Und dieses Risiko ginge er – selbst wenn es ihn Beccas Vertrauen kostete – nicht ein.
»Mach dir lieber keine Illusionen über mich. Ich verstehe Männer wie Cavanaugh und Brogan. Du hast keine Ahnung, wer ich bin.«
»Tja, da hast du recht. Kannst du mir vielleicht sagen, weshalb bei einer Überprüfung nicht das Geringste über dich zu finden ist? Casper, das Gespenst hat mehr Substanz als du, mein Freund.«
»Ich habe meine Gründe, aber die gehen dich nichts an.«
»Du hast dafür gesorgt, dass sie mich was angehen. Einfach, indem du immer dann auf der Bildfläche erscheinst, wenn ich es am wenigsten erwarte. So oder so hast du was mit dem FBI zu tun, und du bist ein Insider in der Cavanaughschen Organisation. Das Warum ist mir egal. Alles, was ich brauche, ist, dass du mich als Partner akzeptierst. Und so wie ich die Sache sehe, hast du gar keine andere Wahl.«
»Du weißt nicht, was du da von mir verlangst. Ich bitte dich, Rebecca, halte dich aus dieser Sache raus.«
»Willst du mich vielleicht dazu zwingen oder es darauf ankommen lassen? Dann wirst du ja sehen, was passiert.«
»Ist das etwa eine Drohung?«
»Nenn es, wie du willst, Diego, falls das dein wahrer Name ist. Wenn du nicht nach meinen Regeln spielst, verpfeife ich dich bei Cavanaugh. Ich habe nicht das Geringste zu verlieren.«
»Würdest du das wirklich tun? Mein Leben und vielleicht das Leben anderer riskieren?«
Sie konnte ihm nicht in die Augen sehen, und da sie nichts erwiderte, fügte er hinzu: »So, wie ich die Sache sehe, bist du kaum
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