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Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei

Titel: Shadow Killer - Und niemand hoert deinen Schrei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Dane
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als du denkst, wie wichtig die Familie ist«, fügte er beinahe unhörbar hinzu.
    Der sanfte Ton, in dem er sprach, und die Berührung ihrer Wange hallten noch in Becca nach, als er längst verschwunden war. Sie lehnte sich gegen die Wand und sah ihm hinterher. Nach dem glühend heißen Kuss hatte die plötzliche Zärtlichkeit, mit der er sie gestreichelt hatte, sie unendlich gerührt.
    Am liebsten hätte sie alles zurückgenommen.
    Schließlich fing man eine Beziehung besser nicht mit einer Erpressung an.
    Doch wenn sie ihm jetzt noch etwas hinterherriefe, bräche sie dadurch den wunderbaren Bann. In der Hoffnung, dass sich das Gefühl von Diegos Kuss noch einen Augenblick bewahren ließ, hob sie eine Hand an ihren Mund. Obwohl sie ihm gedroht hatte, hatte er seine Würde bis zum Schluss bewahrt.
    Sie hatte seine Großmut nicht verdient, nähme sie aber trotzdem an, denn dadurch fände sie vielleicht Gerechtigkeit für Dani und für Isabel.
    Auf der anderen Seite des Flusses stand ein Mann im Schatten eines anderen Dachs und ließ sein Fernglas sinken. Es hatte sich mehr als bezahlt gemacht, dass er dem Detective von der Polizeistation gefolgt war, um herauszufinden, was sie nach der Arbeit tat. Was hatte er doch für ein unglaubliches Glück.
    »Teufel noch einmal.« Matt Brogan grinste über das ganze zerschundene Gesicht. Bösartige Rachegedanken gingen ihm durch den Kopf. »Warum zum Teufel bist du so verdammt vertraut mit einem Cop, dem du heute früh zum ersten Mal begegnet bist, Gal van?«
    Passend zu seinem Grinsen stieg ein selbstzufriedenes Kichern in ihm auf, das seine blauen Flecken schmerzen und seine gebrochene Nase als gnadenlose Mahnung daran pochen ließ, wie er durch diesen elendigen Mex erniedrigt worden war.
    Doch damit war jetzt Schluss.
    Endlich hatte er die Oberhand.
    Er hatte schon des Öfteren versucht, Galvan zu verfolgen, um zu sehen, was er in seiner Freizeit trieb. Doch dieser Hurensohn hatte ihn jedes Mal dabei erwischt und sich dann auch noch über ihn lustig gemacht. Er hätte früher daran denken sollen. Alles, was er brauchte, war der richtige Köder. Brogan konnte es kaum erwarten, Cavanaughs Blick zu sehen, wenn er mit dieser Nachricht zu ihm kam. Der Alte wäre sehr zufrieden mit ihm. Vielleicht würde er ja sogar Punkte bei Rivera machen, wenn er ihm enthüllte, dass sein Jüngelchen mit einem Cop aus San Antonio verbandelt war.
    Matt Brogan würde es genießen, Diego eigenhändig möglichst qualvoll umzubringen – als Geschenk für seinen Boss und Geste des Respekts gegenüber dem Rivera-Clan. Mit ein bisschen Glück würde ihn Cavanaugh belohnen, indem er ihm die sexy Polizistin überließ. Bereits bei dem Gedanken wurde Brogan hart.
    »Ich habe dir gesagt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, Mex«, murmelte er. »Jetzt gehörst du mir.«

7
    Das Cavanaughsche Anwesen
Eine Stunde später
    Es schien, als hätte sich das Universum über Nacht vollkommen neu geordnet und ihn das Glück verlassen. Er hatte nicht nur ein ungutes Gefühl, sondern eine dunkle Vorahnung, die schwer auf seiner Seele lag.
    Hunter Cavanaugh fuhr sich eilig mit den Fingern durch das aschfarbene Haar und knotete den Gürtel seines schwarzen Seidenmorgenmantels zu, während er am Kopf der großartigen Treppe stand. Erst vor ein paar Minuten hatte einer seiner Angestellten leise an die Tür seines Schlafzimmers geklopft und ihn dadurch geweckt. Es ging um eine Angelegenheit von größter Wichtigkeit, hatte er ihm erklärt.
    Jetzt blickte er in die in bleiches Licht getauchte Eingangshalle hinab. Brogan stapfte neben der Haustür auf und ab, das dumpfe Echo seiner schweren Schritte auf den importierten Fliesen stieg wie eine Drohung zu ihm auf.
    Eine Hand auf dem Geländer, stieg Cavanaugh die Treppe vorsichtig hinab. Mitten in der Nacht erwartete einen niemals etwas Gutes, dachte er, bedachte seinen Untergebenen jedoch mit einem völlig ausdruckslosen Blick.
    »Ich kann nur für Sie hoffen, dass es wirklich wichtig ist.«
    Abrupt blieb Brogan stehen und wandte sich ihm zu. Er sah dabei halb furchtsam und halb selbstgefällig aus.
    »Ich bin dem Detective gefolgt, wie Sie es wollten«, platzte es aus ihm heraus.
    Bevor er weitersprechen konnte, hob sein Boss die Hand.
    »Lassen Sie uns in meinem Arbeitszimmer reden. Dort sind wir ungestört.«
    Als er über die Schwelle des Raumes trat, schaltete Cavanaugh die Deckenlampe ein, dimmte das Licht ein wenig, drehte seinen Kopf und wies seinen Untergebenen an:

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