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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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als Hitze durch seinen Leib strömte.
    »Gut. Ich muss diese Kette von dir losmachen.«
    Er spürte, wie sie die Kette vom Truck entfernte. Danach löste sie das andere Ende aus dem blutigen Fleisch seiner Hand. Schmerz durchzuckte ihn, und er versuchte, sich von ihr loszureißen, doch Max’ Griff war eisern. Nach ein paar Sekunden war er frei. Sein Arm pulsierte. Sein ganzer Körper pulsierte. Es gab nichts, das ihm nicht weh tat.
    »Hier drüben.« Er glaubte, Maples Stimme zu erkennen. Sie klang erschüttert.
    »Ich heb dich jetzt hoch, Schleimer. Egal, wie ich es anpacke, das wird ein bisschen piksen.«
    Sie zog ihn hoch und legte ihn sich über die Schulter. Sein Kopf baumelte über ihren Rücken. Der Schmerz war unerträglich. Er konnte die Laute, die über seine Lippen kamen, nicht unterdrücken. Jämmerliche, klagende Laute wie von kleinen Kätzchen.
    »Hier entlang.«
    Eine Tür öffnete sich, und sie gingen irgendwo rein und ein paar Stufen hoch. Er wimmerte noch immer. Drinnen legte Max ihn auf den Boden. Der Untergrund war weich, aber sein Körper brannte und brannte.
    »Was habt ihr da zur medizinischen Notversorgung? Wir brauchen warmes Wasser und Handtücher. Und Zucker. Er braucht Kalorien.«
    Max’ Stimme klang ruhig und selbstsicher. Sie gab Alexander Halt.
    »Wenn du möchtest, kümmere ich mich um ihn. Ich habe ein bisschen Erfahrung darin.« Das war die Hexe Judith.
    »Bist du dazu in der Verfassung?«
    »Es geht mir besser als vorher. Ich werde tun, was ich kann.«
    »Gut.«
    Er spürte, wie sie sich von ihm entfernte. »Max«, krächzte er.
    Sie beugte sich über ihn, und ihr Geruch stieg ihm in die Nase – Schweiß, Blut und reine, unverfälschte Max. Er sog den Duft ein. »Schleimer, ich habe zu tun. Also halt die Klappe und lass dich von Judith in Ordnung bringen. Ich komme wieder.«
    Es gab nichts weiter zu sagen, selbst wenn er gekonnt hätte. Sie musste sich um ihre Familie kümmern. Und er würde wieder gesund werden. Es hatte ihn schon übler erwischt. Da war er sich sicher. Er konnte sich bloß nicht erinnern, wann.

Kapitel 18

    M ax trat aus dem Wohnwagen, in dem ihre neuen Freunde gekommen waren, und unterdrückte den Drang, sich zu übergeben. Alexander sah aus wie eine rohe Frikadelle. Sein geplatzter linker Augapfel hing ihm aus der Höhle, seine Hand war halb abgerissen, und das bisschen Haut, das ihm die Straße nicht vom Fleisch gerissen hatte, war mit Biss- und Klauenspuren übersät. Die Obake hatten ihn vom Wagen gezerrt, ohne dass es jemand bemerkt hatte. Niemand war ihm zu Hilfe gekommen.
    In ihrem Innern lagen Schuld und Angst im Widerstreit. Nein. Sie würde sich nicht darum sorgen, dass er sterben könnte. Judith war eine Hexe aus dem inneren Dreieck. Sie war in einem elenden Zustand, aber sie konnte ihm helfen. Max glaubte daran. Sie weigerte sich, etwas anderes zu glauben.
    Verzweifelt bemühte sie sich, ihre Angst an jenen kalten Ort zu schieben, an dem sie all ihren Schmerz aufbewahrte, aber sie passte einfach nicht hinein. Sie war zu groß. Max konnte sie nicht gedanklich fassen. Es war, als hätte man sie in zwei Teile gerissen. So etwas hatte sie nie zuvor empfunden. Nie zuvor hatte ihr etwas derart weh getan.
    Tränen brannten in ihren Augen, aber sie hielt sie zurück. Sie würde nicht trauern. Alexander würde überleben.
    Max riss sich zusammen und ging zu ihrer Familie, die sich vor dem Truck versammelt hatte. Alle schauten auf die weiße Rauchwand hinter sich zurück und blickten dann zu den Leshii, die vom Anhänger heruntergeklettert waren. Alle bis auf Max’ Vater und Kyle, die sich gedämpft, aber sichtlich aufgeregt unterhielten.
    Steel, Oak und Ivy standen still am Rand und blickten einander leise lächelnd an. Sie hatten die Köpfe vor Stolz hoch erhoben. Mit Recht: Sie hatten eine blutige Schlacht geschlagen und waren wohlbehalten aus ihr hervorgegangen. Steels Atem ging pfeifend, aber ansonsten war er unverletzt. Die anderen beiden sahen aus, als ob eine steife Brise sie umwehen könnte. Ihre Arme und Beine waren mit Blut und Wunden bedeckt. Sie trugen die Male wie Ehrenmedaillen.
    Max schaute zum Himmel. Von hier aus konnte sie die herannahende wilde Magie nicht sehen. Doch allzu bald würde der Morgen dämmern. Der Wohnwagen war lichtdicht, also musste sie sich keine Gedanken darüber machen, wo sie den Tag verbringen würde. Einer von Maples drei Sunspears konnte fahren. Damit blieben noch der Truck, das Auto, in dem sie und Alexander

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