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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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sein Messer und schlug mit Waffen in beiden Händen zu. Trotzdem kletterten die Geschöpfe weiter an ihm empor.
    »Schneller!«, rief er Peter und Steel zu.
    Der Truck machte einen Satz, und sie holperten weiter wie durch tiefe Schlaglöcher.
    »Festhalten!«, brüllte Steel, und daraufhin machte der Truck eine scharfe Kehre. Reifen quietschten, als sie auf den Asphalt auffuhren.
    Die Obake fielen von ihnen ab. Alexander hielt sich am Truck fest, um nicht abzustürzen. Er hörte das Trappeln von Füßen, und die geisterhaften Hände der Bakemono griffen nach ihm, ohne ihm etwas anhaben zu können. Erneut schlingerte der Wagen. Peter fluchte und hustete ebenso wie Ivy und Oak. Steel redete Max’ Vater weiterhin ruhig zu, doch seine Stimme klang nun rauh und krächzend. Alexanders Kehle fühlte sich an, als hätte er Säure geschluckt, und in seinen Lungen schien es zu brodeln, so dass er kaum einen Atemzug nehmen konnte. Der Rauch wurde dichter. Seine Brust zog sich schmerzhaft zusammen.
    Menschenhände griffen nach ihm. Männer und Frauen. Dutzende. Sie krallten sich in ihn und zerrten ihn nach unten. Er fiel vom Truck. Triumphierendes Kreischen erklang aus zahlreichen Bakemono-Kehlen. Fänge und Klauen nagten und kratzten an ihm. Er wurde an seiner Hexenkette über den Boden geschleift. Die Obake rissen daran und tasteten sich zu seinen Hüften herab, um sie loszubinden. Er schlang die Kette um sein Handgelenk und umklammerte sie fest, für den Fall, dass sie bei ihrem Unterfangen Erfolg hatten. Gleichzeitig hackte er mit seinem Schwert auf sie ein.
    Schreie erfüllten die Luft, und Fäuste trommelten auf ihn ein. Sie packten ihn bei den Haaren und stachen nach seinen Augen. Er biss auf einen Daumen, der sich in seinen Mund gehakt hatte. Seine Zähne durchschlugen die Haut, und Unheimlichen-Blut spritzte auf seine Zunge. Hustend drehte er sich weg. Ein weiterer Daumen bohrte sich ihm ins linke Auge. Der Augapfel platzte, Blut und klare Flüssigkeit rannen ihm über die Wange.
    Er stieß einen Schmerzensschrei aus und kämpfte weiter. Lange konnte es nicht mehr dauern.
    Die Bakemono hockten sich auf ihn. Inzwischen hatten sie die Hexenkette von seinen Hüften gelöst und zerkratzten ihm den Arm, um ihn zum Loslassen zu bringen. Wie mit einem Knüppel hieb er mit dem Schwert auf sie ein. Jedes Mal, wenn er einen beiseitestieß, materialisierte sich ein neuer an der Stelle.
    Der Truck bog scharf ab. Alexander schlüpfte knapp vorm Hinterreifen unters Auto. Er zog die Knie an, und die beiden Bakemono, die auf ihm saßen, knallten dabei gegen den Unterboden. Sie lösten sich von ihm und kreischten auf, als das Hinterrad sie überrollte.
    Alexander keuchte. Es kamen keine neuen Bakemono mehr, um ihre Vorgänger zu ersetzen. Er spürte ihre geisterhaften, fast zärtlichen Berührungen, doch unter dem Truck war er davor in Sicherheit. Wenn er nicht losließ und wenn ihm nicht sämtliche Haut von den Knochen geschürft wurde.
    Verbissen hielt er sich fest. Sein Schwert war weg. Er hob die leere Hand und griff nach der Kette. Sie war glitschig von Blut und hatte ihm bis auf die Knochen in die Hand und ins Handgelenk geschnitten. In seinem Körper brannte beständiger Schmerz. Rauch verfestigte sich um ihn, und die Bakemono pressten ihre Geisterleiber an ihn. Es fühlte sich an, als würde er mit Lauge übergossen. Er stöhnte, biss die Zähne zusammen und umklammerte die Kette mit aller Kraft, die ihm noch blieb.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange seine qualvolle Reise dauerte. Doch mit einem Mal verschwand der Rauch, und der Truck kam zum Stehen. Tief atmete er die reine Luft ein. Um sich zu bewegen, waren seine Schmerzen zu stark. Er fühlte sich, als befände er sich mehrere Kilometer tief im Wasser. In seinem Kopf waberte es, und er konnte die Kette nicht loslassen.
    Hände ergriffen ihn und zogen ihn unter dem Truck hervor.
    »Heilige Scheiße«, sagte Ivy schockiert.
    »Kann man so was überleben?«
    »Toll, Oak. Mal angenommen, er kann dich hören.«
    »Schaut euch sein Auge an.« Das war Steel.
    »Ich hab nicht mal mitgekriegt, dass sie ihn runtergerissen haben«, bemerkte Oak.
    »Ich auch nicht. Heilige Mutter der Nacht, das sieht übel aus«, meinte Steel.
    »Schleimer? Hörst du mich?«
    Max. Sie nannte ihn Schleimer. Das bedeutete, dass er auf keinen Fall so schwer verletzt war, dass sie sich ernsthafte Sorgen um ihn machte. Sonst hätte sie ihn Alexander genannt. Er nickte und gab einen wimmernden Laut von sich,

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