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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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gekommen waren, und ein kleiner Geländewagen, der ebenfalls zu Maples Gruppe gehörte.
    Sie ging zu ihrer wartenden Familie. »Kyle und Peter, ihr geht in den Wohnwagen. Seht nach, ob ihr helfen könnt.« Ihr Tonfall gestattete keine Widerworte. Eilig taten sie wie geheißen, wobei sie wahrscheinlich vor allem von Neugier getrieben wurden. Max biss sich auf die Unterlippe, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Sie waren wie Kinder im Freizeitpark. Keiner von beiden schien zu begreifen, wie tief sie in der Scheiße steckten.
    Max musterte den Rest. Tris drückte Sharon fest an sich, und ihr Mann Paul hatte Tory im Arm. Das jüngere Mädchen weinte, und Tory stand mit einem Gesichtsausdruck da, der verriet, dass sie ihre Angst nicht zeigen wollte. Max mochte sie. Max’ Mutter hielt Kyles Stiefsöhne umschlungen. Sie sahen zu Tode verängstigt und verloren aus.
    Die beiden beäugten Max nervös. Max schaute an sich herab. Ihre Kleider hingen in Fetzen, und sie war von halb verheilten Wunden bedeckt. Ihre Hände und Arme waren rot von trocknendem Blut, und sie spürte, dass auch ihr Haar blutverschmiert an der Kopfhaut klebte. Zweifellos sah sie aus, als hätte sie ein Bad in dem Zeug genommen. Alles in allem wirkte sie wohl wie ein Geschöpf aus einem Slasherfilm.
    Zu dumm. Sie würden halt irgendwie darüber hinwegkommen müssen. Sie hatten keine Zeit für Zimperlichkeiten.
    Trotzdem sagte sie das den Jungen nicht sofort. Ihr fehlte die Energie für dramatische Momente.
    Stattdessen ging sie zu den Leshii. »Ihr habt euren Teil der Abmachung erfüllt. Das weiß ich zu schätzen.« Sie achtete darauf, sich nicht zu bedanken. In der Welt des Unheimlichen und des Göttlichen brachten solche Worte Bindungen mit sich, die einem später einmal gefährlich werden konnten. »Wahrscheinlich wollt ihr lieber auf dem Dach des Wohnwagens mitfahren.« Max zeigte nach oben. »Das dürfte am bequemsten für euch sein.« Außerdem würden sie dort oben wahrscheinlich von weniger Leuten entdeckt werden.
    Der Vater nickte und befolgte ihren Vorschlag. Max wandte sich den drei Shadowblades zu. »Das habt ihr gut gemacht.« Sie legte Steel eine Hand auf die Schulter und drückte sie. Er zuckte zusammen und errötete. »Ohne euch hätten wir es niemals geschafft.«
    »Wird Alexander in Ordnung kommen?«, fragte Ivy mit einem Blick zum Wohnwagen. »Ich habe noch nie jemanden so übel …« Sie würgte und wandte sich ab, um sich heftig zu übergeben.
    »Es geht ihm bald wieder gut«, antwortete Max und klang dabei überzeugter, als sie es eigentlich war. In ihrem Bauch rumorte es vor Sorge. Am liebsten wäre sie in den Rauch zurückgekehrt, um all die kleinen Mistkerle niederzumetzeln, die ihm das angetan hatten. »Er ist zäh.«
    Aber war er zäh genug? Auf Giselles Altar hatte sie schon Schlimmeres überlebt. Andererseits war Giselle eben auch eine gute Heilerin, und sie war bei jenen Sitzungen voll bei Kräften gewesen. Alexander war ebenso stark wie Max, aber Judith war keine so mächtige Hexe wie Giselle, und noch dazu war sie völlig ausgepumpt. Max schluckte, als die Galle in ihrer Kehle aufstieg. Sie zwang sich, ihre Aufmerksamkeit auf die gegenwärtigen Probleme zu richten. »Ihr drei solltet besser etwas essen. Ihr wart schon vor dieser Sache in keiner besonders guten Verfassung, und ich brauche euch als Fahrer, sobald die Sonne aufgeht.«
    Sie nickten und stiegen in den Wohnwagen ein.
    »Wo willst du mit uns hin?«, fragte Tris, die hinter Max stand.
    Max schloss die Augen und atmete tief durch, bevor sie sich umdrehte. »Montana.«
    »Und was dann? Was machen wir da? Wir sind nicht wie du.« Die Worte klangen beleidigend. Tris ließ den Blick über Max wandern und machte keinen Hehl aus ihrer Angst und ihrer Ablehnung.
    Finster starrte Max ihre Schwester an und spürte, wie die Macht ihrer Prime in Wellen von ihr ausging, als ihr Killerinstinkt erwachte. Ihre Finger krümmten sich zu Klauen. Tris wich einen Schritt zurück und erblasste.
    Max lächelte. Sie war ganz sie selbst. Gefährlich. Furcht einflößend. Stark.
    »Gibt es ein Problem mit mir? Ich wüsste nicht, was für eins. Wegen mir und den anderen, die euch zu Hilfe gekommen sind, leben du und deine Mädchen noch. Wir haben den Kampf ausgefochten. Wir haben statt euch mit Schmerz und Blut bezahlt. Möglicherweise haben wir sogar mit einem Leben bezahlt.« Ihre Angst um Alexander verstärkte ihren Zorn. »Vielleicht wolltet ihr ja lieber dort bleiben und darauf

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