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Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer

Titel: Shadowblade 02 - Schwarzes Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Pharaoh Francis
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toll ankommen. Niko war Max zutiefst ergeben. Er würde Alexander eher töten, als ihm die Gelegenheit zu geben, Primus zu werden. Oder zumindest würde dieser kleine Mistkerl es versuchen.
    Ein grausames Lächeln trat auf Alexanders Lippen. So leicht war er nicht zu töten. Max hingegen zog Ärger an wie ein Magnet. Sie brauchte jemanden, der auf sie aufpasste, und nicht einmal ein Zirkel von Hexen, Shadowblades und Sunspears schien dazu in der Lage zu sein. In jedem Fall würden sie sich ab jetzt verdammt noch mal mehr Mühe geben müssen, wenn sie Max nicht verlieren wollten.
    Er stieß sich von der Tür ab, zog die Hosen aus und nahm eine kalte Dusche.
    Das Amulett kommt zu dir. Du wirst erhalten, was dein Herz begehrt. Du wirst Primus sein.
    Was sein Herz begehrte? Was sollte das sein? Er wollte ein Teil von Horngate werden – kein anderer Zirkel würde ihn aufnehmen, und zu seiner früheren Hexe Selange wollte er nie wieder zurück. Nicht, dass sie ihn genommen hätte. Doch es ging nicht nur darum, dass er keinen anderen Ausweg hatte. Horngate war etwas Besonderes. Teilweise hatte das mit Max und mit der Loyalität zu tun, zu der sie die anderen inspirierte. Zum Teil lag es an Giselle – sie mochte rücksichtslos und grausam sein, aber die Angehörigen ihres Zirkels bedeuteten ihr mehr als Macht und Prestige. Einer Hexe wie ihr war er nie zuvor begegnet.
    Man brauchte schon verdammt starke Nerven, um sich den Hütern zu widersetzen, und genau das hatte sie getan. Als man all die anderen Territorialhexen dazu aufgerufen hatte, als Generäle am Krieg gegen die Menschheit teilzunehmen und den versiegenden Einfluss der Magie auf der Erde zu erhöhen, hatte sie sich geweigert. Daraufhin hatten die Hüter zwei Engel – Xaphan und Tutresiel – geschickt, um sie und Horngate zu vernichten. Aber Giselle hatte überlebt, und jetzt dienten die Engel ihr. Es war ein Zeugnis ihrer Macht als Hexe und ihrer Führungsqualitäten. Außerdem hatte sie begriffen, dass sie Hilfe brauchte – ohne Max, ohne all die Leute, die für sie ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten, wäre der Sitz des Zirkels zerstört worden.
    Du wirst Primus sein.
    Alexander drehte den Hahn zu, trat aus der Dusche, trocknete sich flüchtig ab und zog schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt an. Aus alter Gewohnheit steckte er sich sein Telefon in die Tasche und ein Messer in den Hosenbund. Dann ging er zur Tür, ohne recht zu wissen, was er vorhatte.
    In diesem Moment spürte er, wie Max’ Macht ihn überrollte. Der Zorn der Prime war erwacht. Er riss fast die Tür aus den Angeln, als er auf den Gang hinausstürzte, wobei er seinen eigenen Primus von der Leine ließ. Mittlerweile war es ihm egal, was die anderen von ihm dachten. Wenn er Max vor dem beschützen wollte, was ihr nach dem Leben trachtete, dann durfte er sich nicht länger in der Ecke verkriechen. Er musste anfangen, sich wie das zu verhalten, was er war. Innerhalb eines Sekundenbruchteils war sein Killerinstinkt erwacht. Sein Geruchssinn und sein Gehör schärften sich. Seine Muskeln strafften sich, und während er federnd weiterlief, strahlte er spürbare Wellen der Macht ab.
    Kurz darauf gesellten sich die übrigen Shadowblades zu ihm, alle mehr oder weniger angezogen und größtenteils bewaffnet.
    Die Kraft von Max’ innerer Prime erfüllte den Gang. Alexander konnte sie beinahe riechen.
    Niko beäugte Alexander misstrauisch und angespannt. Innerlich stemmte er sich sichtlich gegen den Ansturm von Alexanders Primus-Energie. Mit einem Meter siebzig war er genauso groß wie Max, aber er hatte einen Körperbau wie ein Baumstamm, mit breiten Schultern, muskulösen Beinen und einem kantigen, grob geschnittenen Gesicht. Seine Haut war von Natur aus braun, wenn auch nicht so dunkel wie die von Alexander, und sein schwarzes Haar war zerzaust.
    Neben ihm stand der schlanke und elegant wirkende Tyler. Er hatte blondes Haar und trug einen verwegen aussehenden Bart nach Art der drei Musketiere. Tyler wirbelte mit einem Messer in der Hand herum, und Alexander wusste, dass er es einem Feind innerhalb eines Wimpernschlages in die Kehle bohren konnte. Der Ausdruck in seinen haselnussbraunen Augen war diamanthart, und seine Shadowblade-Instinkte waren wie die aller Anwesenden aufs Äußerste geschärft.
    Er und Niko waren nicht weit davon entfernt, selbst Primus zu sein, genau wie Thor. Dieser stand an der Treppe. Er war etwa zehn Zentimeter größer als Alexander, und sein struppiges blondes Haar hing

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