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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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lag. Manchmal überkam ihn ein Verlangen, das nichts mit körperlicher Befriedigung zu tun hatte. Während er sich danach gesehnt hatte, ihre warme Haut an seiner zu spüren, hatten sie nach dem zweiten Mal im Tutorenraum gelegen, und es hatte eine ganz andere Art von Bedürfnis befriedigt. Das Bedürfnis, seinen eigenen Geruch auf ihrem und ihren auf seinem Körper zu spüren; ein Besitzerdrang, der völlig untypisch für ihn war.
    Und dann dieses unerklärliche Bedürfnis, sie fortwährend zu berühren, als wollte er sich vergewissern, dass sie real war und nicht das Hirngespinst einer sexuellen Fantasie. Er hatte sie provoziert, nur um das Blitzen ihrer Augen zu sehen und ihre schlagfertigen Bemerkungen zu hören, die ihm so viel Vergnügen bereiteten. Ihre harte Straßenphilosophie war eine gute Ergänzung zu seiner allzu idealistischen Haltung. Sie erdete ihn. Und ihm wurde klar, wie wichtig es war, dass er wieder die Kontrolle über sein Haus erlangte. Der Tempel gehörte Drenna und M’gnone , aber das Sanktuarium gehörte ihm . Er wollte ins Licht verdammt sein, wenn er zuließ, dass alles kampflos aufgegeben wurde.
    Magnus blieb plötzlich stehen, als die Winterkälte draußen ihn traf wie eine eisige Brise. Entscheidend war jedoch, dass sie den Geruch nach süßer Sahne und Erdbeershampoo mit sich brachte.
    Und nach Blut.
    Magnus spürte, wie er innerlich erstarrte, als er hastig seinen Blick über die Leute auf der Straße gleiten ließ. Als er sah, wie sie auf ihn zu rannte, hatte er das kindische Bedürfnis, niederzuknien und seinen Göttern dafür zu danken, dass sie sie heil zu ihm gebracht hatten. Doch das Bedürfnis wurde von einer Welle der Angst verdrängt, als er den verzweifelten Ausdruck in ihren Augen sah und das Blut, das ihren Sari und ihre Hände befleckte.
    »Was ist passiert?«, fragte er sie und packte sie in dem Augenblick, als sie ihn erreicht hatte. »Bist du verletzt? Hat dir jemand etwas getan?« Nun rede schon, verdammt!
    »Nein! Tiana ist tot. Und Henry – oh, Magnus, ich glaube, Shiloh hat Henry vergewaltigt. Mit Nicoyas Hilfe. Ich könnte es dir mit Gewissheit sagen, wenn ich in diesen Dingen nicht so unwissend wäre«, sagte sie, während sich ihre Augen mit Tränen füllten. »Sagan ist bei Henry, doch der Priester und seine Dienerin sind geflohen. Ich habe mit eigenen Augen gesehen, was sie mit ihm vorhatten. Ich hätte bleiben und etwas tun sollen! Jetzt ist Tiana tot, und Henry ist am Boden zerstört! Ich hätte etwas tun können!«
    Wenn Daenaira vor aller Augen Tränen vergoss, dann wusste er, wie verstört sie war und wie schuldig sie sich im Augenblick fühlte. Und sie war zu aufgelöst, um ihm genau zu schildern, was passiert war, doch das Wichtigste hatte sie ihm erzählt.
    Sünder liefen frei herum. Tiana war tot. Einer von seinen Schülern war vergewaltigt worden.
    Jetzt war Schluss mit der Untätigkeit. Bei den Göttern, er war mit seiner Geduld am Ende. »Komm mit mir, K’yindara . Es ist an der Zeit, dass wir ein Streichholz anzünden.«
    Daenaira war verwirrt über die Anspielung, doch er umfasste ihren Ellbogen und zog sie fest an seine Seite. Sie fühlte sich beschützt und sicher, Gefühle, die sie überhaupt nicht gewöhnt war. Doch sie war zu erregt, um sich jetzt einzureden, dass sie sich nicht von anderen abhängig machen durfte, und sie ließ es einfach zu. Als sie zum Sanktuarium zurückeilten, beruhigte sie sich so weit, dass sie ihm alles, was geschehen war, genau berichten konnte.
    »Nun, ich denke, dass gibt dem Satz ›Ich kann dich nicht mal zwei Sekunden allein lassen‹ eine völlig neue Dimension, nicht wahr?«
    »Das nehme ich an«, sagte sie und schlang die Arme um sich, was seine Aufmerksamkeit auf ihre blutverschmierten Hände lenkte.
    »Ist das von Tiana?«
    »Ja. Wer auch immer das getan hat, er war ziemlich grausam. Und hat gewartet, bis ich weg war.«
    »Den Göttern sei Dank«, murmelte er. Sie warf ihm einen strengen Blick zu, doch er blieb ungerührt. »Es tut mir leid. Ich weiß, sie war deine Freundin, doch es hätte nichts gebracht, wenn du dort gewesen wärst, Dae. Wer auch immer das ist, er ist gerissen und gefährlich, und es wäre mir lieber, wenn du nicht mit ihm allein wärst. Wenn das heißt, dass ich egoistisch bin, dann ist es eben so. Ich habe es satt, zuzusehen, wie die Leute, die mir etwas bedeuten, von diesem Gift zerstört werden, und ich werde dem ein für alle Mal ein Ende machen.«
    Daenaira spürte, dass er

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