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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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es nicht tun würdest, weil ich nicht … weil ich so abweisend zu dir war.«
    Magnus versuchte, nicht gekränkt zu sein. Sie hatte gedacht, dass er sein Versprechen nicht halten würde, solange sie seine körperlichen oder freundschaftlichen Annäherungsversuche zurückwies. Aber das war das Leben, das sie zuvor kennengelernt hatte, und er musste sich wieder ins Gedächtnis rufen, dass es nun an ihm war, ihr ein anderes Leben zu zeigen. Er war froh, dass ihr Streit ihm die Zeit und die Energie gegeben hatte, diese Waffen für sie herzustellen. Seine Frustration und seine Wut waren ein starker Antrieb gewesen, es in so kurzer Zeit zu schaffen und seine Fähigkeiten auszureizen, indem er diese wunderschönen Waffen geformt hatte.
    Sie hatte sie noch immer nicht berührt, also nahm er eines in die Hand, drehte es geschickt so, dass der Griff zu ihren Fingern zeigte, und schob es ihr aufmunternd in die Hand. Sie schloss die Finger darum, und ihre Augen weiteten sich freudig überrascht. Das Gewicht war ideal für sie. Er hatte im Unterricht genau aufgepasst und sich sogar gemerkt, wie sie das Sai eine Vierteldrehung nach innen hielt, sodass die Klinge und ihr Unterarm eine Linie bildeten, um den Schlag eines Gegners abzuwehren, der stärker war als sie. Die gedrehten unteren Zacken ermöglichten ihr einen besseren Halt, wenn sie damit eine gegnerische Waffe festhielt. Sie benutzte den Trick oft, und er hatte gesehen, wie sie in dieser Woche zwei Schwerter abgebrochen hatte. Natürlich waren es nicht seine gewesen, aber auch nicht gerade schäbige Dinger.
    Er trat zurück und ließ die Kämpferin in ihr übernehmen. Es war immer so, wenn ein Kämpfer zum ersten Mal eine Waffe berührte, die perfekt zu ihm passte. Sie schwang das lange Ende herum und drückte es gegen ihren Unterarm, während sie die Finger fest um Gabel und Griff legte.
    »Der Stein ist Feueronyx«, sagte er leise zu ihr, als sie hinter ihm vorbeiging. »Nur Diamant ist härter, K’yindara . Du kannst den Griff der Waffe nehmen und auf etwas draufschlagen, und er wird nicht kaputtgehen. Ich habe ihn von Caidywynn anfertigen lassen, unserem besten Juwelier in der Stadt. An der Unterseite gibt es keine Lücken oder Zwischenräume, sodass es wirkt wie ein Stahlpfosten, nur hübscher.« Er strich ihr mit einem Fingerknöchel übers Gesicht. »Nenn mich einen Chauvinisten, aber dir steht etwas Hübsches zu. Jemand, der im Kampf so wunderschön aussieht wie du, braucht auch wunderschöne Waffen.«
    »Danke«, flüsterte sie und nahm ein zweites Sai in die Hand.
    »Sie sind ausbalanciert. Stromlinienförmig. Also kannst du sie … «
    »Werfen«, flüsterte sie. »Ein Wurfsai!«
    »Nur Frauen sollten ein Wurfsai benutzen. Nur eine Frau kann eine so leichte Waffe mit optimaler Wirkung zum Einsatz bringen. Ein schweres Sai zu werfen ist riskant. Wenn man schon seine einzige Waffe hergibt, dann muss es einen guten Grund dafür geben. Die Wurfsai trägt man in der Stiefelscheide. Standard sind Scheiden am Knöchel. Ich habe dir noch eine für den Rücken machen lassen, wenn der Sari nicht im Weg ist.«
    Daenaira ließ die Waffen klirrend auf die Ablage fallen, drehte sich um und fiel ihm um den Hals. Sie schlang die Arme so fest um ihn, dass sie ihn beinahe erwürgte, und Magnus konnte nichts anderes tun, als die ungestüme Umarmung zu erwidern.
    »Danke«, flüsterte sie ihm noch einmal ins Ohr. Dann etwas lauter, sodass er sie verstehen konnten: »Danke, M’jan .«
    Magnus hielt sie fest. »Jetzt, mein Hitzkopf, ist es an der Zeit, dass du deinen eigenen Unterhalt verdienst.« Sie versteifte sich in seiner Umarmung, und er grinste. »Meine K’yindara , die immer auf das Schlimmste gefasst ist. Ich will nur sagen, dass es an der Zeit ist, dass du mit mir in den Kampf ziehst. Nicoya ist eine geübte Kämpferin, und Shiloh ist ein Bußpriester. Ich kann es kaum mit beiden auf einmal aufnehmen.«
    »Dann komm«, forderte sie ihn leise auf, »lass uns auf die Jagd gehen. Ich bin es Henry wirklich schuldig, dass ich dieses Miststück zur Strecke bringe. Und wenn einer von ihnen Tiana auf dem Gewissen hat, wird er dafür bezahlen.« Während sie sprach, rötete sich ihre Haut vor Zorn und von der Hitze in der Schmiede. Sie packte ihren Sari, legte den äußeren Stoffstreifen ab und warf ihn in einen Abfalleimer.
    Magnus betrachtete sie, wie sie in Bluse und Unterrock dastand. Die Haut an ihrem Bauch schimmerte golden, und der durchscheinende Unterrock verriet die

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