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Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
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stoppten. Friedlow tauchte auf, und für Daenaira roch es augenblicklich nach Ratte. Sie wich rasch zurück und kauerte sich zusammen, was immer das Schwein auch vorhatte. Doch er unternahm seine idiotischen Angriffe ihr gegenüber nur noch selten. Zu viele Kniestöße in seinen feuchten kleinen Schritt, dachte sie. Als er den Schlüssel für ihre Handschellen hochhielt, konnte sie nicht umhin, eine Braue hochzuziehen. Seine Hände zitterten, und der Schlüsselring klirrte heftig, was ihr eine gewisse Genugtuung verschaffte. Vom sicheren Türrahmen aus grinste seine Frau ihn an.
    »Wir haben dich verkauft. Jetzt können sich andere mit dir herumschlagen. Vielleicht können sie für dich zur Abwechslung eine anständige Nachtarbeit finden.«
    Verkauft. Oh Ihr Götter . Sie hatten immer damit gedroht, doch sie hätte nie gedacht, dass sie es wirklich tun würden. Vielleicht logen sie ja, doch sie spürte nur allzu deutlich, dass sie es nicht taten. Daenaira war nicht so dumm zu glauben, dass der nächste Ort, an den sie käme, besser wäre. Ihr Lebensmotto? Es konnte nur schlimmer werden.
    Sie überlegte, ob sie ihm noch einmal eine verpassen sollte, als ihr schmuddeliger Onkel sie loskettete. Doch da waren noch die neunschwänzige Katze und die Halsfessel, und sie war wirklich verdammt müde. Zudem würde sie ihre Energie dort brauchen, wo sie hinkam. Trotzdem war Dae überrascht, als er die Fessel von ihrem Handgelenk losmachte und auch die Kette aus der Öse zog. Normalerweise lösten sie die Kette, ließen aber die Handschellen dran, um sie sofort wieder fesseln zu können, sobald sie Ärger machte. Doch Wini hatte noch immer die Fernbedienung, und sie spielte bereits nervös daran herum. So wie Dae sie kannte, würde die dumme Kuh sie noch aus Versehen auslösen.
    Daenaira ging ein paar Schritte, und ihr Onkel machte den Weg frei, um sie vorbeizulassen. Rein zum Spaß rief Dae im letzten Moment etwas in seine Richtung, sodass der Dummkopf sich beinahe in die Hose machte. Doch sie bezahlte für den Spaß, als die gemeine K’ypruti zu ihrer Rechten mit geübtem Arm die Peitsche gegen sie schwang. Glücklicherweise trafen die Spitzen an den Enden fast nur den Stoff ihres Kleides, doch mindestens zwei trafen Dae hinten an ihrem linken Arm unterhalb des kurzen Ärmels, und Hautfetzen blieben daran hängen. Das Brennen der Peitsche konnte sie aushalten, vor allem durch den Stoff hindurch, doch bei den Göttern, die aufgerissene Haut schmerzte! Daenaira spürte die Wut wie anbrechendes Tageslicht in sich aufsteigen, und sie ging mit einem Knurren um Winifred herum.
    Sie blieb stehen, als die Fernbedienung plötzlich auftauchte.
    Aufgerissene Haut war das eine, doch Winifred hielt den Tod in der Hand, und das war etwas anderes. Dae wich hastig zurück, trotzdem wurde sie von der dummen Kuh mit dem Fuß ins Kreuz getreten und aus dem Zimmer gestoßen. Was hatte sie für eine Wahl?
    Überhaupt keine.
    Als sie in den vorderen Bereich des Hauses kam, bemerkte sie sofort zwei fremde Männer, die in der Vorhalle standen. Sie waren uniformiert, mit Livrees, die mit Leder verstärkt waren. Wie die meisten Schattenbewohner trugen sie Schwarz, doch es gab eine markante violette Stickerei an den Kanten ihres Mantels. Wahrscheinlich das Wappen ihres Hauses. Eines Adelshauses, wie es aussah. Sie trugen jedenfalls keinen Sari aus Flicken von Winifreds alten Kleidern. Sie blickten sie an, und sie sah, wie ein Ausdruck der Überraschung in ihre Gesichter trat. Dann tauschten sie einen verdutzten Blick, und sie verdrehte die Augen und seufzte. Sie war es schließlich gewöhnt. Sie war die einzige rothaarige Schattenbewohnerin, die die meisten anderen je gesehen hatten. Sicher, das Rot war so dunkel, dass es beinahe aussah wie das Schwarz, mit dem die Frauen ihrer Spezies geboren wurden, doch nur beinahe. Der Unterschied war gerade groß genug, dass der Nachtsichtmodus eines Schattenbewohners ausgelöst wurde, der es dann als Schwarzrot wahrnahm. Schon oft hatte sie sich gefragt, wie es wohl aussähe, wenn sie im hellen Sonnenlicht stehen würde. Oder überhaupt im Licht. Doch kein Schattenbewohner konnte ein anderes Licht ertragen als das Mondlicht. Vielleicht eine einzelne Kerze … doch mehr Licht würde sie zu Asche verbrennen.
    Das war es, was die Halsfessel so lebensgefährlich machte. Je höher die Voltzahl, desto heller der elektrische Blitz, der in das metallene Übertragungssystem floss. Winifred hätte ihr ab einem bestimmten

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