Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Shadowdwellers: Magnus (German Edition)

Titel: Shadowdwellers: Magnus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacquelyn Frank
Vom Netzwerk:
denn Dae hatte einen ziemlich guten Griff. Doch statt ihre Hand wegzuziehen, hielt er einfach ihre Finger fest, um zu verhindern, dass sie ihm die Haut aufriss, und nahm die Verletzungen durch sie ungerührt hin.
    Der Kerl war womöglich degenerierter, als sie gedacht hatte. Wenn es ihm gefiel, dass man ihm wehtat.
    Sie bemerkte die dicken Schwielen an der Hand, die auf ihrer lag. Solche Hände bedeuteten jahrelange harte Arbeit; sie waren nicht weich und dicklich wie bei ihren Verwandten. Kein bisschen. Trotzdem wurde ihr langsam bewusst, wie sanft seine Berührung ihrer Finger war. Sie vermutete einen Trick, aber sie hatte nicht den blassesten Schimmer, was für ein Trick das sein könnte. Schließlich ließ sie einfach los und sackte wieder zu einem keuchenden, schwindligen Häuflein zusammen. Als hätte sie ihn gar nicht berührt, packte er sie mit seiner großen Hand an der der Schulter. Langsam rollte er sie zu sich herum und ließ sie locker auf den Rücken plumpsen.
    Ein Vorteil war, dass er weiterhin kauerte, wobei er die Knie so weit gespreizt hatte, dass sie einen Treffer in seine empfindlichen Hoden wagen konnte.
    »Es tut mir leid«, sagte er, und die dröhnende Stimme nahm eine Freundlichkeit an, die sie kaum fassen konnte, weil sie jetzt so ganz anders klang als zuvor. »Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Wollen wir wetten? Sie wollte schnauben, doch ihre Lippe tat entsetzlich weh. Sie musste einfach warten, bis sie ihre Kräfte wieder gesammelt hatte.
    In der Zwischenzeit war sie in etwa so gefährlich wie eine Wollmaus unter einem Möbelstück. Doch da waren immer noch seine Hoden in Reichweite. Das konnte lustig werden. Zumindest konnte sie das in Bewusstlosigkeit versetzen. Das würde ihr ein paar Stunden Zeit verschaffen, und normalerweise heilten ihre Verletzungen ziemlich schnell, wie bei anderen Schattenbewohnern auch. Vorausgesetzt, sie konnte zumindest ein paar Stunden ohne Schocktherapie verbringen. Es brachte ihre Heilungsmoleküle ziemlich durcheinander.
    Sie spürte, wie seine Hand von ihrer Schulter zu ihrem Hals glitt. Dae schluckte, als sie seine Finger auf der goldenen Halsfessel spürte. Nicht, dass sie ein begehrtes Spielzeug gewesen wäre; das fest um ihren Hals liegende Gold war einfach einer der besten Leiter für Elektrizität. Der eingebaute Fernsteuerungsmechanismus hatte außerdem die nette Eigenschaft, mit der Menschen ihre Hunde innerhalb der Grenzen eines Elektrozauns halten. Aber natürlich nannten die Menschen das anders.
    Die Menschen wussten gar nicht, dass es Schattenbewohner gab, auch wenn sie eine bestimmte Technologie gemeinsam hatten. Nun, lichtlose Technologie zumindest.
    Sie spürte, wie er an dem Ring um ihren Hals zog, so als wollte er ihn drehen oder ein wenig lockern. Doch darum herum war alles geschwollen, und viel Spielraum gab es sowieso nicht.
    »Was ist das? Warum trägst du deinen Schmuck so eng anliegend?«
    Sie lachte prustend, was verriet, dass sie das überhaupt nicht witzig fand. Ihre Verächtlichkeit mischte sich mit ihrem Zorn und mit ihrer momentanen Ohnmacht, was die Lage für den Dummkopf, der sie anfasste, noch gefährlicher machte. Je schlimmer ihre Gereiztheit wurde, desto stärker empfand sie. Es lag wahrscheinlich am Adrenalin; aber egal, was da wirkte …
    »Antworte mir bitte, wenn ich dich etwas frage.«
    »Fick dich. Ich bin nicht dein Papagei oder dein Hund oder so was.«
    Daenaira hatte auch nicht gelernt, den Mund zu halten. Anscheinend hatte sie eine miserable Lernkurve. Sie spürte, wie die Finger sich um ihr Gesicht legten, sein warmer Körper sich tiefer über sie beugte, und sie blickte mit ihren angegriffenen Augen zu ihm auf.
    »Ich betrachtete dich nicht als so etwas«, sagte er vorsichtig zu ihr, »doch ich erwarte in meinem Haus ein gewisses Maß an Respekt, Mädchen.«
    In seinem Haus. Also war er ihr neuer Besitzer. Sie hatte es schon vermutet, wegen der Art, wie er zuvor gesprochen hatte, und wegen der Hast, mit der die beiden Männer den Raum verlassen hatten.
    Doch es spielte keine Rolle. Wenn es nach ihr ging, konnte er der Präsident der Vereinigten Staaten sein. Die Menschen hielten ihn für eine wichtige Person, doch bei den Schattenbewohnern war das nicht so. Der Mann mochte vielleicht seine sonstigen Bediensteten das Fürchten lehren, doch sie war ein anderes Kaliber.
    Sie lächelte.
    Dann spuckte sie ihm ins Gesicht.
    Ist das respektvoll genug, Arschloch?
    Sie wünschte, sie könnte es sehen. Sie wusste, dass

Weitere Kostenlose Bücher