Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Augenblick, in dem sie mit dem Spiegel in Kontakt kam, tot um.
    »Hallo, Miss Konkubine«, spottete Barrons.
    Oh, wenn der wüsste!
    Christian klärte ihn nicht auf, bevor wir ihn verließen – ich auch nicht.
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    Gründe, warum ich nicht der König bin:
     
Vor dreiundzwanzig Jahren war ich ein Baby. Ich habe Fotos von mir gesehen und erinnere mich an meine Kindheit. (Oder jemand hat mir falsche Erinnerungen eingepflanzt.)
Ich mag die Konkubine nicht einmal. (Vielleicht war meine Liebe zu ihr auch schon vor langer Zeit gestorben.)
Ich habe nicht das Gefühl, in viele menschliche Teile aufgeteilt zu sein, und ich habe mich nie zu Frauen hingezogen gefühlt. (Es sei denn, ich unterdrücke diese Neigung.)
Ich hasse Feen und besonders die Unseelie. (Überkompensiere ich?)
Wenn ich der König wäre, hätten mich die Unseelie-Prinzen dann nicht erkannt und mich nicht vergewaltigt? Hätte mich nicht irgendjemand … erkennen müssen oder so was?
Wo war ich die letzten sechs–,siebenhunderttausend Jahre? Und wieso wusste ich nichts mehr von dieser Zeit? (Okay jemand hatte mich gezwungen, aus dem Kelch zu trinken.)
    Gründe, warum ich der König sein könnte:
     
Ich wusste, wie es in der Weißen Villa aussah, und kannte mich im Unseelie-Gefängnis aus. Zudem war mir bekannt, dass Cruce Flügel hatte. Mein Wissen lässt sich nicht erklären. (Auch hier gilt: Vielleicht hat mir jemand Erinnerungen eingepflanzt.)
Mein ganzes Leben lang habe ich von der Konkubine geträumt, und obwohl sie nicht bei Bewusstsein war, konnte sie mich zu sich rufen. (Vielleicht hat sie mich in meinen Träumen manipuliert, wie sie es mit den Keltar gemacht hat.)
Ich kann Runen heraufbeschwören, die angeblich zur Verstärkung der Gefängnismauern gedient haben. (Ich bin nicht sicher, in welche Kategorie das gehört. Warum hätte der König helfen sollen, die Mauern zu verstärken?) (Vielleicht ist das Teil meiner Sidhe -Seher-Gabe.)
Das Buch jagt mich und spielt mit mir wie eine Katze mit einer Maus. (Mir fällt keine Erklärung dafür ein. Offensichtlich ist irgendetwas anders an mir.)
K’Vruck hat mich mental erforscht und dann gesagt: »Ah, da bist du.« (???)
Ich kann durch den Spiegel gehen, den nur der König und die Konkubine passieren können, und die Königin ist die Konkubine. Barrons kommt nicht durch. Fiona ist es auch nicht gelungen.
In der Weißen Villa konnte ich die Konkubine sehen, aber nicht den König. Das ergibt Sinn, wenn ich die Erinnerungen des Königs durchlebt habe. In Erinnerungen sieht man nicht sich selbst, sondern nur die Dinge um einen herum.
    Ich legte meinen Stift weg und schlug das Tagebuch zu. Daddy hätte mir anhand der letzten beiden Punkte eine lebenslange Strafe ohne Bewährung einhandeln können.
    Ich musste weitere Experimente mit dem Spiegel durchführen. Wenn ich bewiesen hatte, dass noch jemand durchgehen konnte, brauchte ich mich nicht weiter verrückt zu machen.
    »Richtig«, murmelte ich. »Mehr Experimente. Klingt das nach jemandem, den wir kennen?« Nach einem besessenen König, der mit seinen vielen Experimenten ein ganzes Feenvolk kreiert hatte? Um eine grausame Tatsache kam ich nicht herum: Schlugen meine Tests fehl, wären die Testpersonen tot. War ich so verzweifelt darauf aus, mich zu entlasten, dass ich zur Mörderin wurde? Klar, ich hatte in den letzten Monaten viele Wesen getötet, aber im Kampf, nicht vorsätzlich oder mit einem bestimmten Plan, und Fiona hatte sich den Tod gewünscht.
    Ein normaler Mensch wäre die beste Testperson.
    Vielleicht fand ich jemanden im Chester’s, der mit dem Tod liebäugelte. Oder zu betrunken war …
    Verlor ich meine Menschlichkeit? Oder hatte es mir immer schon daran gemangelt?
    Ich drückte die Hände an den Kopf und stöhnte. Plötzlich spannte sich jeder Muskel in meinem Körper an. »Barrons.« Ich ließ die Hände sinken und hob den Kopf.
    »Miss Lane.« Er setzte sich mit einer geradezu unheimlichen Eleganz, so dass ich mich fragte, wie ich jemals auf die Idee kommen konnte, dass er ein Mensch war. Er goss sich mir gegenüber in einen Brokatsessel wie Wasser über Steine. Er bewegte sich fließend, als würde er jeden Zentimeter und jeden Gegenstand im Raum und das Verhältnis der Atome zu ihm ganz genau kennen. Das machte es ihm leicht, sich hinter Dingen zu verstecken und eine ähnliche … Struktur oder so was anzunehmen.
    »Hast du dich immer vor meinen Augen so bewegt, und ich hab es nur nicht registriert? War ich so blind?«
    »Ja und