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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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erlauben dürfen, in Dublin zu studieren. Sie hatte einfach Angst um mich, als ich meiner Schwester folgte. Für mich war es schlimm, dass die letzten Worte, die wir von Angesicht zu Angesicht gewechselt hatten, nicht gerade freundlich gewesen waren. Ich hatte zwar inzwischen des Öfteren mit ihr telefoniert, doch das ist nicht dasselbe.
    Daddy sah ich drei Wochen später, als er ins Barrons, Books and Baubles kam, um nach mir zu schauen. Barrons belegte ihn mit dem Stimmzauber, um ihn zum Rückflug nach Ashford zu bewegen, und gab ihm unterschwellig den Befehl, nicht mehr nach Irland zurückzukehren. Der Zauber wirkte. Daddy fuhr zu Hause etliche Male zum Flughafen, weil er mich heimholen wollte, brachte es jedoch nicht über sich, in ein Flugzeug zu steigen.
    Zwei Wochen nach Weihnachten, nachdem ich aus dem Zustand der Pri-ya erwacht war, hatte ich meine Eltern wiedergesehen. V’lane brachte mich nach Ashford, um mir zu zeigen, dass er meine Heimatstadt wiederaufgebaut hatte und für die Sicherheit meiner Lieben sorgte.
    Damals hatte ich nicht mit meinen Eltern gesprochen, sondern in den Sträuchern hinter dem Haus gehockt und sie auf der Terrasse beobachtet. Sie unterhielten sich über die Weissagung, nach der ich zum Verderben der Welt beitragen sollte.
    Und als Darroc sie gefangen hielt, hatte ich sie auch gesehen – beide geknebelt und gefesselt. Das nächste Mal konnte ich sie in der Nacht, in der das Sinsar Dubh von Fade Besitz ergriffen und Barrons und Ryodan getötet hatte, in ihrem gläsernen Raum beobachten.
    Seit unserer letzten persönlichen Begegnung waren neun Monate vergangen, obschon es mir wegen meiner Ausflüge nur wie drei Monate vorkam – wenn auch wie die drei längsten, ereignisreichsten Monate meines Lebens.
    Ich wollte mit Mom und Dad sprechen. Jetzt sofort. V’lanes Aufforderung, mich zu entscheiden, war ich nicht nachgekommen, und zum Glück hatte ich ihn nicht erstochen, denn später verkündete er mir, dass wir uns alle zu Mittag im Chester’s treffen wollten, um unsere Vorgehensweise beim Einfangen des Buches zu besprechen. Er war als Bote ausgesandt worden, um alle Beteiligten zusammenzurufen.
    Ich beschloss, dass meine Erledigungen warten konnten. Das Wissen, dass wir unserem Versuch, das Buch einzufangen, so nahe waren, weckte in mir den drängenden Wunsch, Mom und Dad zu treffen. Noch vor dem Ritual. Bevor alles andere schiefgehen konnte. Trotz meiner persönlichen Identitätskrise waren sie meine Eltern und würden es immer bleiben. Falls ich vorher ein Leben als jemand anderer gehabt hatte, dann war es im Vergleich zu diesem verblasst.
    Ich stürmte ins Chester’s, lief gelassen durch die verschiedenen Bars, die bestürzend voll waren für diese frühe Tageszeit, und steuerte die Treppe an. Ich verspürte nicht die geringste Lust, mich mit den geheimnisvollen Stammgästen zu unterhalten.
    Am Fuß der Treppe versperrten mir Lor und ein massiger, muskelbepackter Mann mit langem weißem Haar, blasser Haut und glühenden Augen den Weg.
    Ich überlegte gerade, was ich in meinem tiefen glasigen See haben und benutzen könnte – Barrons hatte die roten Runen hinuntergeschlungen wie Trüffel –, als Ryodan von oben rief: »Lasst sie rauf!«
    Ich legte den Kopf in den Nacken. Der weltgewandte Besitzer der größten Sex- und Drogenkneipe in der Stadt stand hinter der Balustrade. Die großen Hände umfassten das Chromgeländer, die dicken Handgelenke zierten silberne Armreife, und seine Gesichtszüge waren von einem Schatten verdunkelt. Er sah aus wie ein von Narben gezeichnetes Gucci-Model. Welches Leben diese Männer auch geführt haben mochten, ehe sie das wurden, was sie heute waren, es musste brutal und hart gewesen sein. Wie sie selbst.
    »Warum?«, wollte Lor wissen.
    »Weil ich es sage.«
    »Es ist noch nicht Zeit für das Treffen.«
    »Sie möchte ihre Eltern sehen. Sie wird drauf bestehen.«
    »Ja und?«
    »Sie denkt, sie muss etwas beweisen. Sie ist hartnäckig.«
    »Menschenskind, das ist prima. Ich brauche nicht einmal etwas zu sagen«, zwitscherte ich. Ich hatte tatsächlich vor, hartnäckig zu bleiben. Ryodan beförderte meine schlimmste Seite zutage. Wie Rowena hatte er mich von vornherein verurteilt.
    »Sie verströmen heute Emotionen. Emotionale Menschen sind unberechenbar, und bei Ihnen weiß man sowieso nie, was Sie als Nächstes vorhaben. Außerdem«, Ryodan klang belustigt, »Jack entwickelt Immunität gegen Barrons’ Stimmenzauber. Er hat verlangt, Sie zu

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