Shakespeare, Katz & Co
in dem die Schreibtische durch Raumteiler voneinander abgetrennt waren, und gelangte schließlich zu Dutchs Büro. Sie verlor unterwegs Big Mike, der in dem kleinen Büro, das sich Zwiddeldei und Zwiddeldum teilten, haltmachte und nach ein paar Hinweisen suchte. Da sie nicht da waren, fand Penelope nichts dabei, ihm zu erlauben, in ein oder zwei alten Doughnut-Verpackungen herumzustöbern.
»Was?« rief Dutch, als Penelope leicht an seine verschlossene Tür klopfte.
Penelope holte tief Luft, setzte ihre fröhlichste Miene auf und öffnete die Tür.
»Sind wir heute aber muffig«, sagte sie und nahm sich als geliebte zukünftige Schwägerin das Recht heraus, sich auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch zu setzen.
»Wenn ich eine Verbrechensflut hätte bekämpfen wollen, wäre ich gleich in L.A. geblieben.«
»Aber dann hättest du nie die schönen und charmanten Warren-Schwestern kennengelernt. Vor allem nicht mich.«
»Dich vor allem nicht!«
»Dutch, was habe ich denn jetzt schon wieder getan?«
»Du bist stur, störrisch, lästig und absolut unvernünftig«, rief Dutch aus.
»Ist das alles? Da könnte ich ja glatt noch zu Lebzeiten heiliggesprochen werden.«
»Und was deine Schwester angeht – «
»Was hat deine kostbare Stormy angestellt, um deinen Zorn auf sich zu ziehen?«
»Sie gibt dir recht, verdammt noch mal!«
»Natürlich tut sie das. Ich habe recht.«
»Womit?«
»Mit allem.«
Dutch stöhnte. »Ich geb’ auf.«
»Bitte nicht«, sagte Penelope grinsend. »Ich liebe es, wenn du solch ein Macho bist. Und obendrein trägst du noch mein Lieblingshalfter. Ich werde schon ganz feucht im Schlüpfer.«
Nun gab Dutch wirklich auf, und als Antwort erschien auf seinem Gesicht ein schüchternes versöhnliches Grinsen. »Weiß Andy, daß du meinen Körper begehrst?«
»Nicht deinen Körper, Dummkopf, dein Halfter. Ich liebe es einfach, wenn deine Waffe verkehrt herum hängt.«
»Na gut, na gut, was willst du?«
»Nichts.«
»Warum verschwendest du dann meine Zeit?«
»Ich habe was für dich. Ich wollte es dir schon gestern sagen, aber dann sind Marty und Carl aufgetaucht – übrigens, wie geht es den beiden?«
»Sie meckern über das Essen. Komm zur Sache.«
»Na gut…« Penelope schilderte ihm kurz und knapp die Fakten über den Computerabsturz und das mysteriöse Löschen von Quentin Parnelles Sicherungsdisketten. Als sie geendet hatte, schoß ihr durch den Kopf, daß sie einen sehr guten Anwalt abgeben würde. Auf jeden Fall besser als Robert Shapiro und Marcia Clark, die ihrer Meinung nach dazu tendierten zu faseln.
»Ist das alles?« fragte Dutch skeptisch. »Ein Computer stürzt ab, und du glaubst, es steht im Zusammenhang mit dem Lewis-Mord? Das scheint mir sehr weit hergeholt. Computer stürzen hier am laufenden Band ab.«
»Hier«, bemerkte Penelope trocken, »ist es wahrscheinlich ein Bedienerfehler. Na, jedenfalls war ich deshalb gestern in der Bank. Ich habe Kopien in meinem Schließfach deponiert, und hier ist auch eine für dich… wenn du sie willst.«
Dutch seufzte und streckte die Hand aus.
Penelope reichte die Disketten über den Tisch.
»Bitte, Penelope, laß die Finger davon. Ich glaube, du bist da draußen wirklich in Gefahr. Und Stormy auch, jetzt, wo sie als Königin der Pickel herumrennt.«
»Pikten.«
»Wie auch immer.«
»Ich dachte, du hättest gesagt, sie sehe niedlich aus, oder so ähnlich.«
»Habe ich auch, aber sie könnte das auch zu Hause machen, nicht da draußen, wo ein Verrückter herumläuft und Frauen ermordet, die sich als Königin ausgeben.«
»Was ist dein Lieblingsfilm von Stormy?«
»Ich finde alle gut.«
Dutch besaß die komplette Sammlung von Stormys Kinofilmen auf Video, die ordentlich zwischen Buchstützen auf seinem Schreibtisch standen. Penelope hatte den Verdacht, daß er sie sich an Nachmittagen, an denen bei der Verbrechensbekämpfung nicht soviel los war, ansah.
»Mir gefallen sie natürlich auch alle, aber wenn ich einen Lieblingsfilm nennen müßte, dann wäre es ihr erster.« Biker Chick war ganz offensichtlich von Die glorreichen Sieben abgekupfert. Stormy spielte darin eine hartgesottene Harley-Braut, die ihre unerschrockene Truppe kämpferischer Frauen auf einem Feldzug gegen eine korrupte kalifornische Küstenstadt anführte.
»Und nun willst du bei den Festspielen für Ordnung sorgen?«
Penelope nickte. »Mit deiner Hilfe, natürlich.«
»Schafft diese Katze aus meinem Papierkorb!«
Penelope erkannte die donnernde
Weitere Kostenlose Bücher