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Shakespeare, Katz & Co

Shakespeare, Katz & Co

Titel: Shakespeare, Katz & Co Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allen Garrison
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Stimme sofort.
    Ein lautes Klappern hallte durch die Polizeistation von Empty Creek, dann folgte noch eins… und noch eins.
    O nein.
    »Ich fand, es war hier heute sowieso ein bißchen zu still«, sagte Dutch und folgte Penelope zur Unglücksstelle.
    Penelope konnte sich schnell zusammenreimen, was passiert war. Mycroft hatte friedlich im Papierkorb gedöst und sich um nichts weiter gekümmert, als Burke und Stoner zurückgekehrt waren. Zwiddeldeis lauter Schrei hatte Mycroft erschreckt, der dann hochgesprungen war und dabei den Papierkorb umgeworfen hatte. Maycroft war im Blecheimer gelandet und hatte den ebenfalls umgeworfen. Nun stand Big Mike mit gesträubtem Fell auf dem Tisch und zischte Stoner und Burke herausfordernd an.
    »Du sollst Mikey nicht so erschrecken«, sagte Penelope zu Zwiddeldei. »Dir würde es ja auch nicht gefallen, wenn dich jemand mitten im Schlaf so anbrüllte.«
    »Das macht meine Frau andauernd.«
    »Das kann ich mir vorstellen.«
    »Mensch, Boß, ich habe nichts gemacht. Er hat mich angegriffen, und jetzt schau dir das Durcheinander an. Ich hatte diese Unterlagen gerade erst sortiert.«
    »Dann sortier sie eben noch mal, und wenn du damit fertig bist, dann könnt ihr die Disketten hier durchgehen.«
    Richtig so, Dutch!
    Penelope und Big Mike – er hatte sich von dem abrupten Erwachen ziemlich gut erholt – trafen Alyce Smith in der Verkleidung von Madame Astoria an. Sie glühte immer noch von dem Zusammentreffen mit ihrem neuen Liebsten, mit dem sie eine Reihe leidenschaftlicher Küsse ausgetauscht hatte. Penelope hätte in ihm den unbeständigen Lothario erkannt, wäre sie ein paar Minuten früher eingetroffen. Zehn Minuten früher, um genau zu sein.
    Alyce war immer noch ganz erhitzt von der Begegnung mit der sanfteren Seite der Liebe und freute sich auf den Abend. Sie hatte vor, sich verführen zu lasse – natürlich nach einer angemessenen Zeitspanne und spielerischem Sträuben –, und daher begrüßte sie Penelope und Mycroft ziemlich atemlos.
    Obwohl sie eine Katzenallergie hatte, vergrub Alyce eine Weile ihre Nase in Mycrofts Fell, bis ihr die unnatürliche Röte aus dem Gesicht gewichen war. »Mikey, du bist mein Lieblingskater«, sagte Alyce gefühlvoll.
    Mikey, der wußte, daß er jedermanns Lieblingskater war, schnurrte.
    Alyce hob ihr Gesicht und sagte: »Hatschi!«
    »Gesundheit.«
    »Danke. Hatschi!« Alyce rieb sich die tränenden Augen und sagte: »Ich hasse es, gegen Katzen allergisch zu sein.«
    »Besser gegen Katzen als gegen Männer.«
    Oh, wie wahr, dachte Alyce, wie wahr.
    Penelope war immer wieder erstaunt über den Stand der modernen Astrologie und Wahrsagerei. Abgesehen von einem astrologischen Kalender und einem großen gerahmten Poster, auf dem die Zeichen des Zodiakus abgebildet waren, hätte das hübsch eingerichtete Büro das eines Buchhalters sein können. Alles wurde über Computer abgewickelt.
    Oh, natürlich legte Alyce die Tarotkarten und benutzte häufig ihre parapsychologischen Fähigkeiten, indem sie einen Gegenstand ihres Klienten in der Hand hielt, aber was die Astrologie betraf, verließ sie sich auf ihren Computer. Sie gab die genauen Daten ein, und schneller als man »Hokus, Pokus, Fidibus« sagen konnte, fing der Drucker an, die Geheimnisse des Universums auszuspucken. Sollten Hexenverfolgungen wieder eingeführt werden, würde man Disketten benutzen, um den Scheiterhaufen anzuzünden.
    »Möchtest du einen Kaffee?« fragte Alyce. »Oder einen Tee?«
    »Danke, nein«, erwiderte Penelope, »nur eine Antwort auf eine Frage.«
    »Wenn ich kann.«
    Sie setzten sich auf die Couch, wo Alyce gewöhnlich die Tarotkarten legte. Penelope nahm die Iden-des-März-Warnung aus ihrer Handtasche und reichte sie Alyce. »Ich habe das bekommen, kurz nachdem du mir gesagt hast, ich solle mich vor den Iden des März hüten.«
    Alyce warf einen Blick auf den blutigen Dolch und sagte: »Du glaubst doch nicht, daß ich…«
    »Nein, nein, natürlich nicht, aber ich habe mich gefragt, was dich dazu veranlaßt hat, es zu sagen.«
    »Ich weiß es nicht. Es ist mir einfach so in den Sinn gekommen. Das passiert manchmal.«
    »Keine zufällige Bemerkung, die du vielleicht irgendwo gehört hast? Vielleicht in einem der Theater oder sonstwo?«
    »Nichts passiert zufällig«, sagte Alyce. »Als ich dich bei den Festspielen getroffen habe, spürte ich plötzlich einen kalten Lufthauch zwischen uns, und dann war er wieder weg, und die Worte kamen einfach heraus.« Alyce

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