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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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der Vordertür frei. Mollys Magie war fast erloschen, und ihre Schutzschilde flackerten. Nur ihr Stolz hielt sie aufrecht, als sie erschöpft neben mir herstolperte. Sie hielt jetzt ein glänzendes Hexenmesser in der Hand und besaß noch genug grundsätzliche Bosheit, um immer noch gefährlich zu sein. In meiner glänzenden Rüstung war ich ebenfalls zu Tode erschöpft. Ich war jetzt schon lange Zeit auf den Beinen und hatte gekämpft, hatte ohne Pause eine Schlacht nach der anderen geschlagen. Jede Bewegung war schwierig, jeder Muskel schmerzte, und Schweiß rann mir hinter meiner goldenen Maske das Gesicht herab. Die Rüstung ist immer nur so stark wie der Mensch darin. Aber Molly und ich schoben uns vorwärts, schlugen unsere Feinde nieder und traten ihre blutigen Leichen aus dem Weg. Ich hatte den Überblick darüber verloren, wie viele Unsterbliche ich getötet hatte, Menschen, die für immer hätten leben sollen, aber es schien, als gebe es immer noch mehr.
    Ich hatte Methusalem nirgendwo gesehen, und müde wie ich war, war ich doch immer noch aufmerksam genug, dass seine Abwesenheit mir Sorgen machte. Eine Gruppe von vielleicht zwanzig Unsterblichen, wilde jugendliche Männer und Frauen mit uralten Augen und mächtigen Waffen, blockierte jetzt noch unseren Weg zur Haupttür, entschlossen, uns nicht durchzulassen. Es waren Energiewaffen, außerirdisch, so wie es aussah. Ich hielt an, um die Situation einzuschätzen. Wenn die Waffen das waren, was ich glaubte, dann hatte ich wohl ein ernsthaftes Problem. Energiewaffen dieser Art konnten meine Rüstung direkt von meinem Körper blasen, ganz wie ein Hochdruckstrahler Tapete von der Wand löst. Selbst Seltsame Materie hat in dieser Welt ihre Grenzen. Und während ich noch fieberhaft nach etwas suchte, das ich tun konnte und das keine Rennerei oder in der Ecke verstecken beinhaltete, richtete Molly sich auf. Sie hatte an mich gelehnt nach Luft geschnappt, nun starrte sie die Unsterblichen, die den Weg versperrten, böse an. Sie hob beide Hände und klatschte laut ein einziges Mal. Die Unsterblichen wurden wie von einem Sturmwind weggeblasen, nach links und rechts davongewirbelt und prallten so heftig auf die Wände an den Seiten, dass diese brachen. Die Unsterblichen fielen und standen nicht wieder auf.
    Für einen Moment stand nichts mehr zwischen uns und der Haupttür. Ich schnappte Molly, als ihre Knie nachgaben, warf sie über meine goldene Schulter und lief, was meine Beine hergaben. Ich ignorierte ihr »Eddie, du Bastard!« und schrie der Braut und Springheel Jack zu, sie sollten meinen Rücken decken. Ich sah mich nicht um, ob sie mich gehört hatten. Ich war in ein paar Augenblicken da, griff mit beiden Händen nach der schweren Tür und riss das verdammte Ding aus den Angeln. Ich warf sie zur Seite und stürmte hinaus in die Nacht.
    Ich setzte Molly ab, und sie sank zu einem erschöpften Häufchen zusammen, zu müde, um mich wegen der Verletzung ihrer Würde anständig zusammenzustauchen. Außerhalb des Schlosses schien die frische Luft sie etwas wiederzubeleben. Ich kniete vor ihr nieder, und sie sah mich mit verschwommenen Augen an.
    »Was? Was willst du, Eddie? Ich bin gerade wirklich sehr müde. Ich pfeife aus dem letzten Loch.«
    »Das Schloss ist von Schutzschilden umgeben«, drängte ich. »Selbst vor der Haupttür. Aber als du deinen Deal mit den Unsterblichen gemacht hast, hattest du dir doch ein Hintertürchen offengelassen, meintest du. Die Schutzschicht ist hier dünner als im Keller des Schlosses, meinst du, du kannst versuchen, diese Einladung durch Merlins Spiegel zu kanalisieren und eine Tür zwischen hier und Drood Hall zu öffnen? Kannst du das versuchen?«
    Sie sah verbraucht aus. Wie der Tod, aufgewärmt und wieder geronnen. Aber trotzdem schaffte sie es für mich, auf ihre typische wilde Art zu grinsen. »Natürlich kann ich das. Ich bin Molly Metcalf.«
    Ich half ihr aufzustehen, doch sie schob meinen unterstützenden Arm fort. Ich rief Merlins Spiegel in meine Hand und hielt ihn vor uns. Molly starrte die Schutzschilde des Schlosses böse an, als könne sie sie sehen. Vielleicht konnte sie das auch. Sie hatte immer eine größere Gabe des Gesichts gehabt als ich. Sie stieß eine Hand vor, die Finger gespreizt, und sprach laut ein einziges Wort, das ihren ganzen Körper erschütterte. Der Spiegel leuchtete vor der dunklen Nacht hell auf, und ich fühlte eher als dass ich sah, dass eine große Kraft hindurchrauschte und ein Loch direkt

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