Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
jetzt still. Droods und die Brut gingen langsam umher und schnitten den Leichen die Köpfe ab, um sicherzugehen, dass niemand sich tot stellte. Das letzte Mal, dass ich so viele Leichen auf einem Haufen gesehen hatte, war nach dem Angriff der Beschleunigten in Drood Hall gewesen. Die Luft war so erfüllt vom Blutgestank, dass ich ihn schmecken konnte. Der Waffenmeister gesellte sich zu mir und stakste dabei vorsichtig durch die Leichen. Er hatte abgerüstet und strahlte glücklich.
»Eddie, hier bist du! Ich habe diese wundervollen kleinen Leute gefunden, die aus ihren Verstecken gekommen sind. Sklaven der Unsterblichen - sie sagen, sie kennen dich.«
»Wir sind keine kleinen Leute«, sagte ein Kobold, der plötzlich hinter dem Waffenmeister hervorlugte. »Wir sind Unterirdische! Sind wir jetzt frei?«
»Ja«, sagte ich. »Frei, zu gehen oder zu bleiben. Eure Meister sind tot. Es tut mir leid, dass ich das Schloss Frankensteins Brut versprochen habe.«
»Unsere Tunnel warten auf uns«, sagte der Kobold. »Trotzdem, sie werden jemanden brauchen, der ihnen hilft, sich einzugewöhnen. Wir können das tun - für Gold. Wir mögen Gold.«
»Ich bin sicher, wir können ein faires Abkommen zwischen euch und der Braut aushandeln«, sagte der Waffenmeister und strahlte immer noch. »Das ist ein großes Schloss. Ich bin sicher, hier ist Platz für alle.«
Der Seneschall kam herübergeschlendert und hatte ebenfalls abgerüstet. Er runzelte die Stirn, was niemals ein gutes Zeichen war. »Es gibt keine Spur vom Führer der Unsterblichen«, sagte er ohne Umschweife. »Wir haben alle Leichen kontrolliert, und er ist nicht da. Vielleicht ist er durch den Teleportring entkommen, bevor wir ihn zerstört haben.«
»Der Ring«, sagte ich. »Er ist in die Area 52 abgehauen, um sich die Apokalyptische Tür zu schnappen. Ich muss hinter ihm her.«
»Ich auch«, mischte sich Molly ein. »Ich werde dich nicht mehr allein lassen.«
»Ja!«, sagte der Waffenmeister. »Es ist gut, dich wieder lebendig und wohlauf zu sehen, Molly. Darf ich fragen, wie genau du ...«
»Später«, sagte ich. »Ach, Onkel Jack - während ich gleich wieder einmal die Welt rette, könntest du mir noch einen Gefallen tun. Da lebt etwas ganz Spezielles unter dem Berg an der Straße vom Hotel hierherauf. Ich habe ihm versprochen, dass es mit ins Herrenhaus kommen und bei uns leben könnte. Könntest du dich darum kümmern?«
»Na klar«, sagte der Waffenmeister. »Kein Problem. - Warum grinst du so komisch ...?«
Kapitel Elf
Knock knock knockin' on Heaven's Door
»Also«, sagte ich. »Molly und ich müssen in die Area 52, die am schwersten bewachte und geschützte Militärbasis der Welt, um Tiger Tim und Doktor Delirium davon abzuhalten, die Apokalyptische Tür zu öffnen, alles Grauen der Hölle auf die Erde loszulassen und den Führer der Unsterblichen, Methusalem, daran hindern, die Tür in eine Paradiestür umzuwandeln, sodass er hindurch gehen und den Himmel im Sturm erobern kann.«
»Und um allen Anwesenden schon aus Prinzip einen kräftigen Tritt in den Hintern zu verpassen«, fügte Molly hinzu. »Und dann danach, dachte ich, könnten wir ein nettes kleines Abendessen haben, mit etwas von diesem hübschen Pfirsichlikör, den du so magst.«
»Ich könnte echt etwas zu essen vertragen«, sagte ich sehnsüchtig. »Es scheint Ewigkeiten her zu sein, dass ich mich hinsetzen und reinhauen konnte. Aber so was muss warten, wenn der Teufel einem über die Schulter sieht und kichert. Merlins Spiegel kann uns nicht direkt in die Area 52 bringen, dort gibt es zu viele Schilde und Schutzmechanismen. Aber ich glaube, ich kann ihn überreden, uns nahe einem Haupteingang abzusetzen. Also, los geht's. Immer was zu tun, und niemals eine Pause.«
»Du kannst nicht einfach abhauen und mich damit sitzenlassen, einen Drachenkopf von der Größe eines Bergs abzutransportieren!«, schrie der Waffenmeister. Es klang fast gar nicht schrill.
»Natürlich kann ich das«, erwiderte ich. »Siehst du?«
Ich stellte mich neben Molly, während der Seneschall sein Bestes tat, den Waffenmeister festzuhalten. Wir wussten beide, dass er das schaffen würde. Das war nur seine besondere Art zu zeigen, dass ich ihn nicht als selbstverständlich hinnehmen sollte. Ich rief Merlins Spiegel und instruierte ihn, mir den versteckten Eingang in die Area 52 zu zeigen, den er gefunden hatte. Aber als ich in den Handspiegel sah, war alles, was ich erkennen konnte, ein endloses Schnee- und
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