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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Hand vor meiner Maske herumwedelte. »Wir haben echt keine Zeit fürs Sightseeing, Eddie.«
    »Ich weiß! Ich weiß, aber - schau es dir nur an. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Hässlich wie die Sünde und doppelt so alt. Wenn wir in Area 52 fertig sind und angenommen, dass es die Welt um uns herum dann noch gibt, werden wir hierher zurückkommen müssen. Die Familien-Archäologen müssen was zu tun kriegen.«
    »Das würde ich nicht tun«, sagte Molly. »Ihr könntet wecken, was da drin ist.«
    Ich sah Molly an und dann wieder die eingefrorene Stadt. »Ah. Du glaubst, das ist ... Hm, ich denke, ich frage mal den Waffenmeister, ob er ein paar dieser Thermonuklearwaffen übrig hat.«
    Rund eine halbe Stunde später knallte ich plötzlich in einen unsichtbaren Schutzschild, prallte ab und landete auf meinen vier Buchstaben im Schnee. Molly lachte sich so kaputt, dass sie sich schließlich zu einem Ball zusammenrollte und langsam in der Luft drehte. Ich kam mit so viel Würde auf die Füße, wie ich zusammenkratzen konnte, und piekste mit einer goldenen Fingerspitze vor mir in die leere Luft. Ich konnte den Schild fühlen, aber nicht sehen, auch nicht mit gehobener Sicht. Und ich brauchte nicht lange, um herauszufinden, dass das Feld sich eine ganze Strecke in jede Richtung ausdehnte. Wahrscheinlich umgab es die ganze Area 52. Der Schild war vollständig wissenschaftlicher Natur, soweit ich das beurteilen konnte. Meine Sicht jedenfalls zeigte mir keine Magie, und als Molly endlich ihr Gekicher wieder unter Kontrolle hatte, bestätigte sie das. Sie bewarf den Schild mit ein paar fiesen Zaubern, um mir einen Gefallen zu tun, aber alles, was sie dagegen schleuderte, glitt einfach daran herunter. Magie und Wissenschaft vertragen sich einfach nicht. Die meiste Zeit tun sie so, als gäbe es das andere gar nicht.
    Also, wenn du nicht genau weißt, wie du damit umgehen sollst, hau drauf. Ich zog meine Schneeschuhe zurück, pflanzte meine goldenen Füße in den festgebackenen Schnee, lehnte mich zurück und schlug mit all meiner Kraft gegen das unsichtbare Kraftfeld. Ich gab alles, was ich hatte, aber das Kraftfeld reagierte nicht im Geringsten. Ich schlug wieder und wieder dagegen und legte dabei alle Kraft der Rüstung in meine goldene Faust. Das Feld begann zu vibrieren wie ein geschlagener Gong. Große Wellen breiteten sich über dem Schnee aus und schlugen höher und höher mit jedem Schlag, bis - ich einfach aufhörte. Ich war nicht müde, und meine Hand tat auch nicht weh, aber es war klar, dass das nichts brachte. Ich grummelte und schüttelte den Kopf. Ich machte einen Moment Pause, um meinen Atem zu beruhigen.
    »Therapeutisch sehr wirksam, davon bin ich überzeugt«, sagte Molly freundlich. »Aber so funktioniert das nie. Also ich glaube, ich muss betonen, dass so ein offener Angriff auf das Kraftfeld mit beinahe hundertprozentiger Sicherheit jedem in der Area 52 anzeigt, dass wir hier sind.«
    »Sie wissen doch, dass wir kommen«, wandte ich ein. »Methusalem wird es ihnen schon gesagt haben. Aber wenn meine Rüstung dieses Feld nicht durchbrechen kann und deine Magien es nicht einmal berühren können, wie zur Hölle kommen wir dann durch?«
    »Wir könnten einen Tunnel darunter graben«, strahlte Molly. »Oder besser gesagt, du könntest es. Ich erledige keine Knochenarbeit.«
    »Du würdest nicht mal staubwischen«, meinte ich. Ich sah nachdenklich auf den unsichtbaren Schild. »Es muss einen Weg da rein geben. Wir sind doch nicht den ganzen Weg gekommen, nur um jetzt von einem blöden Kraftfeld aufgehalten zu werden.«
    »Richtig«, ermutigte mich Molly. »Also tu was, Eddie!«
    »Ich denke nach!«
    Ich zog Merlins Spiegel hervor. Er lag bequem in meiner gerüsteten Hand und zeigte immer noch eine verschneite Szenerie an, die ganz anders aussah als die vor mir. Er zog auch wieder leicht, aber drängend an mir. Ich wog den Spiegel in der Hand, dann trat ich vor und schlug ihn fest gegen das Kraftfeld. Der Spiegel hing in der Luft, zitternd und bebend, dann wuchs er plötzlich zu Türgröße an und durchbrach den Schild, indem er zu einem Teil von ihm wurde. Ich nahm Molly an der Hand und führte sie hindurch, dann schnappte das Portal hinter uns wieder zu, und Merlins Spiegel schoss wie ein folgsamer Hund in meine Hand. Ich steckte ihn weg und ging wieder los. Molly war nur ein paar Schritte hinter mir.
    »Du bist so scharfsinnig, dass du dich eines Tages noch an dir selbst schneidest«, sagte sie

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