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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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klar sehen, wie die Hotelschilde splitterten, brachen und verschwanden. Das neue Spielzeug des Waffenmeisters hatte sie einfach erledigt. Luther und ich gingen weiter, die letzten Überreste der hartnäckigeren Schilde klammerten und klebten an unserer Rüstung, als wir hindurchgingen. Sie zerbrachen und fielen ab wie Spinnweben, von der schieren Kraft, die der Rüstung innewohnt, zurückgeworfen. Geformte Flüche und Annäherungsminen detonierten harmlos, und heulende Gespenster zerbarsten wie Seifenblasen, als wir einfach mitten durch sie hindurchgingen. Geisterflaschen zerbrachen, als wir über den Vorplatz gingen, und ließen ihre Dämonen frei. Sie schossen hoch und schnappten nach unseren goldenen Beinen. Wir gingen einfach weiter, zogen sie hinter uns her, und schon bald ließen sie los und zerfielen; zu zerbrechlich, um außerhalb ihrer Flasche lange zu überleben. Verteidigungsmagien zersplitterten und fielen gegen unsere goldene Brust, wo sie in regenbogenfarbenen Energieentladungen zerbarsten.
    Ich trat gegen die Eingangstür, und zerschmettertes Glas prasselte wie Hagel auf meine Schultern. Ich ging in die Lobby voran. Zwei bewaffnete Wachen eröffneten mit automatischen Waffen das Feuer. Die Kugeln drangen vorn in die Rüstung, die aber fing den Einschlag auf und verschluckte die Kugeln. Wir machen uns heutzutage eben auch über Querschläger Gedanken. Das alles regte die Wachen schrecklich auf. Sie drehten sich um und rannten weg. Ich hob den nächsten Tisch auf und warf ihn ihnen hinterher. Wie eine Fliegenklatsche pinnte er beide Wachen an die gegenüberliegende Wand. Luther sah mich an.
    »Also, das ist nicht fair. Ich krieg nie was zu tun.«
    »Du kannst die nächsten zwei haben. Wo sind die Aufzüge?«
    »Hinten. Aber sie sind abgeschlossen, bis die große Eröffnung morgen stattfindet. Und man braucht einen speziellen Schlüssel, um ganz nach oben zu kommen. Sieh zu und lerne.«
    Er ging hinüber zur Rezeption, fand den Hauptcomputer, und anstatt ihn hochzufahren und die Tastatur zu benutzen, tippte er mit einer goldenen Fingerspitze gegen den Monitor. Goldene Filamente traten aus der Fingerspitze und überzogen den Bildschirm mit einem Spinnennetz.
    »Ich greife auf die Sicherheitsprotokolle des Hotels durch die eigenen Systeme hindurch zu«, meinte Luther ganz beiläufig. »Ich habe die Aufzüge entsperrt ... die Alarmsysteme ... und die Kameras abgeschaltet. Wir wollen doch nicht, dass jemand unsere Anwesenheit hier aufzeichnet. Die Rüstung sollte uns auch elektronisch unsichtbar machen, aber das hier ist L. A. Wer weiß da schon, welche Upgrades eingebaut sind? Warum sollte man es riskieren, wenn man es nicht muss. Besonders, wenn wir nicht wissen, was die Leute von der Auktion im obersten Stockwerk installiert haben?«
    »Man kann mit der Rüstung einen Computer bedienen?«, sagte ich ehrlich beeindruckt. »Ich wusste gar nicht, dass man das kann.«
    »Hast du es je ausprobiert? Nur einen Faden Seltsamer Materie in den Computer schicken, und die Rüstung macht den Rest. Letztlich ist es nur eine Ausweitung des eigenen Willens. Es macht, was man will. Ich habe es bisher hauptsächlich als Verhütungsmittel benutzt ...«
    Ich hob eine Hand. »Das ist mir zu viel an Information. Lass uns gehen.«
    Luther zog seinen goldenen Finger aus dem Schirm, und wir gingen auf die Aufzüge im hinteren Teil der Lobby zu. Sie öffneten sich automatisch, als wir näher kamen. Kaum war ich drin, bohrte ich einen goldenen Finger in die Kontrollen des Lifts und konzentrierte mich auf das oberste Stockwerk. Der ganze Aufzug erzitterte, die Türen schlugen zu, und die Kabine schoss nach oben, als würde sie gejagt. Oben angekommen flogen die Türen auf, als könne das Ding es nicht abwarten, uns loszuwerden. Wir traten hinaus, die Tür schlug wieder zu, und der Lift sauste ins Erdgeschoss. Wahrscheinlich hatte ich ihn erschreckt. Ich trat vor, Luther direkt neben mir, und alle Welt eröffnete das Feuer auf uns.
    Es war eine Attacke von durchaus erstaunlichen Ausmaßen. Kugeln flogen aus allen Richtungen auf uns zu; ein Sturm, so heftig und konzentriert, dass man ihn beinahe sehen konnte. Gewehrfeuer nagte an den Wänden rechts und links neben uns und verpasste der Aufzugtür Pockennarben von oben bis unten. Der Lärm war ohrenbetäubend, Rauch wirbelte dick durch die Luft. Luther und ich hielten dem Feuer stand, als die Kugeln an unserer Rüstung kratzten, ohne den geringsten Schaden anzurichten. Die Einschläge

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