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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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ließen uns nicht einmal schwanken, die Rüstung verschluckte die Kugeln einfach. Hinter meiner goldenen Maske grinste ich. Es ist psychologisch äußerst verheerend, wenn der Gegner einfach nur dasteht und auf sich schießen lässt, also nahmen Luther und ich arrogante Posen ein und machten das Beste daraus.
    Sie versuchten es mit Sprengstoff und Nervengasgranaten, doch nichts davon tangierte uns auch nur im Geringsten. Man hätte glauben sollen, sie wüssten es besser: Ich meine, sie mussten doch wissen, dass wir Droods waren. Diese Art von primitivem Angriff war schon fast eine Beleidigung. Die einzige Art, einen Kampf mit einem Drood zu gewinnen, ist, nicht da zu sein, wenn wir auftauchen.
    Spuckend und hustend verebbte das Gewehrfeuer schließlich. Langsam breitete sich eine üble Stille im obersten Stockwerk aus. Bewaffnete und gerüstete Wachen lugten mit großen Augen aus ihren Verstecken hervor. Es gab eine Menge gegenseitiges Anschauen und allgemeines Achselzucken. Ich konnte nur die dickliche Gestalt von Doktor Delirium erkennen, der hinter dem Schild eines der Auktionsgegenstände hervorspähte. Der Schild glühte düster wie ein silbriger Schmierfilm auf der Luft, der die wahre Gestalt des Dings verschleierte. Es hätte die Apokalyptische Tür sein können. Groß genug war es.
    Ich ging vorwärts, und wieder feuerten sie aus allen Rohren. Ich ging geradewegs in den Kugelhagel hinein, wurde nicht langsamer und ließ mich auch nicht stören. Luther war direkt neben mir. Das musste man ihnen lassen, ich hätte gedacht, dass die meisten der Soldaten mittlerweile einen Anfall von Vernunft gehabt hätten und weggelaufen wären. Das ist die übliche Reaktion auf Droods in Rüstung. Ich sah Luther an, nickte schnell, und wir beide stürzten nach vorn, mitten ins Feuer hinein. In einem Moment waren wir mitten unter den Männern und warfen sie hierhin und dorthin. Sie flogen kreischend durch die Luft, quer durch den halben Raum. Luther nahm die mysteriöse Gruppe, ich befasste mich mit den Söldnern von Doktor Delirium. Ich bewegte mich jetzt so schnell, dass ich wahrscheinlich wie ein goldener Wind auf sie wirkte, als ich mit meinen goldenen Fäusten auf sie einschlug - dafür, dass sie die Nerven gehabt hatten, zu versuchen, mich zu töten.
    Es dauerte länger, als ich vermutet hatte, das Stockwerk aufzuräumen. Es waren einfach zu viele. Ich musste mir einen Weg durch bewaffnete Soldaten bahnen, sie niederschlagen und zur Seite werfen. In dem Versuch, mich durch schiere Masse herunterzudrücken, klammerten sich einige an meine Arme und den Hals; es brauchte seine Zeit, mich zu schütteln, sie alle abzupflücken und an die nächste Wand zu werfen. Ich wollte eigentlich niemanden töten, aber immerhin waren sie bezahlte Killer, gemietete Söldner in Uniform. Aber schließlich hatte ich niemanden mehr, den ich prügeln konnte, und sah mich nach Doktor Delirium um. Er stand neben dem von ihm ersehnten Versteigerungsgegenstand und krähte triumphierend. Irgendwie hatte er den Schutzschild durchbrochen.
    Sie sah aus wie irgendeine gewöhnliche Tür: ein großes, hölzernes Blatt ohne Klinke oder Klopfring. Uralte und mir unbekannte Runen waren an ihren Rändern eingraviert. Sie stand von allein aufrecht, völlig ohne Stütze. Und etwas war daran ... Wie das Gefühl, das man hat, wenn man in einen Abgrund starrt und weiß, dass der Tod nur einen kleinen Schritt entfernt ist. Es war die Apokalyptische Tür, und allein der Anblick verwandelte das Blut in meinem Herzen in Eiswasser. Irgendetwas war hinter der Tür, und es wollte hinaus, auf die schlimmste Art. Doktor Delirium strich mit seinen fleischigen Händen darüber und gurrte entzückt.
    Seine primitive Dimensionstür öffnete sich und verschluckte ihn und die Apokalyptische Tür auf der Stelle. Die Männer, die er zurückgelassen hatte und die bei Bewusstsein waren, nahmen die Beine in die Hand. Ich hatte keine Zeit für sie. Ich versuchte, mit dem Umstand klarzukommen, dass Doktor Delirium zum ersten Mal in seinem Leben bei den Großen mitspielte. Und sich dabei ganz sicher übernahm.
    Die Soldaten der mysteriösen Gruppe hatten nicht aufgegeben, obwohl ihr Ziel verschwunden war. Sie feuerten immer noch aus allen Rohren. Luther wütete unter ihnen, schlug ihnen die Pistolen aus den Händen und machte die Soldaten mit rauer Effizienz fertig. Ich hatte nicht die Geduld dazu, also hob ich die nächstbesten Möbelstücke auf und warf sie wie Raketen auf die

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