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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Schläger. Tische und Stühle flogen durch die Luft und machten ganze Gruppen von Männern nieder wie der Zorn Gottes.
    Ein paar blieben hartnäckig, duckten sich von einem Barrikadenstück zum anderen und belästigten mich mit exotischeren Waffen. Sie hatten wissenschaftliches und magisches Zeug und selbst ein paar unbekannte Objekte, die vielleicht beides oder gar nichts davon waren. Sie probierten eines nach dem anderen aus und suchten nach irgendetwas, das meine Rüstung hätte durchdringen können. Diese Idioten. Einer von ihnen kam doch tatsächlich mit einer faltbaren Bazooka. Er lud eine silberne Granate, die in Mistelzweige gewickelt war, und feuerte damit auf mich. Mir war nach Angeben, also blieb ich stehen und fing die Granate mit den Armen auf. Gab nicht mal einen Rückstoß. Ich drückte die Granate an meine Brust, und meine Rüstung absorbierte die gesamte Explosion. Als sich der Rauch verzog, stand ich immer noch da, komplett unberührt. Der Soldat sah aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. Er warf die Bazooka zu Boden und trampelte darauf herum.
    Ein anderer Soldat trat vor und stach mit einem Zeigeknochen der Aborigines in meine Richtung. Nun, das war wirklich ernstzunehmende Magie; ein Schamane, der weiß, was er tut, kann einen mit einem miesen Gedanken umbringen, die Seele in die Traumzeit verfrachten und sogar die Realität selbst geringfügig umschreiben. Glücklicherweise ist das meiste dieser Magie verlorengegangen oder vergessen. Und dieser Kerl hatte seine Hausaufgaben wirklich nicht gemacht: Der Zauber des Knochens traf meine Rüstung, prallte ab und sprengte den Kerl direkt aus der Existenz.
    Ein anderer bewaffneter Söldner mit mehr Mut als Verstand kam nach vorn und zeigte mir den metallisch glänzenden Handschuh, den er übergestreift hatte. Es sah ganz wie ein altrömischer Cestus aus, ein ekliges Ding, das in den Arenen von jenen Gladiatoren benutzt worden war, die den Nahkampf mit ihren Opfern schätzten. Dieser besondere Handschuh war mit wirklich fieser Magie getränkt, er hinterließ lange, grelle Spuren in der Luft, wenn er geschwungen wurde, so, als ob seine Anwesenheit die Realität beschmutzte. Der arme Idiot, der den Handschuh benutzte, wusste eindeutig nicht, dass es einen schon töten konnte, das Ding nur zu tragen.
    Luther war fertig mit Aufwischen und kam nach vorn, um den Boxer anzusehen. Der Söldner nahm eine klassische Pose ein, sprang vor und traf Luther direkt auf der Kehle. Der glühende Handschuh schrie doch tatsächlich vor Wut und Triumph, als er durch die Luft jagte. Doch dann wurde der grauenhafte Ton jäh unterbrochen, als der Handschuh Luthers Kehle traf - und beinahe sofort von der Rüstung verschluckt wurde. Sie saugte dem Soldaten den Handschuh direkt von der Hand, nahm sie in sich auf und machte sonst nichts. Gar nichts.
    Der Soldat verlor das Bewusstsein und fiel tot vor Luthers Füße; das lag allerdings wahrscheinlich an den tödlichen Strahlungen, die der Handschuh abgegeben hatte. Ich sah Luther nachdenklich an.
    »Du bist voller Überraschungen, nicht wahr?«
    »Ach, tatsächlich? Du hast ja keine Ahnung.«
    Wir sahen uns um und nahmen uns Zeit dabei. Der große Saal war mit Bewusstlosen übersät. Ein rundes Dutzend Eindringlinge hatte sich, kniend und die Hände auf dem Kopf, ergeben. Sie sahen ganz so aus, als wären sie lieber woanders. Ein paar waren tot, was eine Schande war, aber sie hätten es besser wissen müssen, als Droods anzugreifen. Ich wiederholte im Kopf die Fragen, die ich stellen wollte. Zuallererst: Was wisst ihr über die Apokalyptische Tür? Und genau in diesem Moment öffnete sich über uns ein Dimensionstor, saugte alle Soldaten augenblicklich in sich auf, die Lebenden und die Toten, und schloss sich wieder. Ich sah Luther an.
    »Weißt du, das fängt an, verdammt lästig zu werden.«
    »Da hörst du von mir keine Widerworte.«
    Das Dimensionstor öffnete sich wieder, und der Lampton-Wurm fiel heraus. Der Drache war wieder von dem Ort zurück, an den man ihn geholt hatte - wo auch immer das gewesen war -, und die Reise hatte ihn ganz eindeutig nicht amüsiert. Er füllte beinahe die Hälfte des Saals aus, von der Schnauze bis zur Schwanzspitze fünfzehn Meter lang. Die großen, ledernen Schwingen entfalteten sich zornig. Sein hässlicher Kopf hob sich an seinem langen Hals und stieß gegen die Decke. Putz und Deckenplatten regneten herunter. Der mit Dornen versehene Schwanz des Drachen peitschte auf und nieder und

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