Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
Schwäche für Hecates Kinder. Hexen wissen immer, wie man Spaß hat. Also, Isabella und Molly Metcalf. Wo ist Louisa?‹
›Das Letzte, was ich von ihr gehört habe, ist, dass sie in den Schluchten des Mars herumwanderte‹, sagte Isabella. Für mich war das eine Überraschung.
›Warum wolltet ihr mit mir reden, meine Schwestern?‹, fragte die Schlaflose Schönheit. Da war die Spur einer Warnung in ihrer Stimme, die uns klarmachte, dass wir wirklich einen echt guten Grund haben sollten.
›Unsere Eltern wurden von den Droods getötet‹, sagte Isabella. ›Uns wurde immer gesagt, dass sie einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen seien, aber es gab auch ... Annahmen, dass es vielleicht mehr als das gewesen sein könnte.‹
›Wir glauben, sie wurden absichtlich umgebracht‹, sagte ich. Ich konnte mich nicht länger zurückhalten. Jemand bei den Droods ordnete ihren Tod an. Wir wollen wissen, wer und warum. Und ob es eine Verbindung zu dem Tod von Eddies Eltern gibt.‹
›Ah‹, sagte die Schlaflose Schönheit. ›Ich wusste immer, dass das eines Tages die Droods in den Hintern kneifen würde. Droods, die Droods töten. Geheimnisse, die in Geheimnissen stecken, Lügen über Lügen, die eine schreckliche Wahrheit vertuschen sollen. Aber zuerst müsst ihr etwas über die Apokalyptische Tür wissen.‹
Isabella und ich sahen uns an.
›Müssen wir das?‹, fragte ich.
Unglücklicherweise ja, das müsst ihr. Folgt der Spur, meine Schwestern, vom Portal über Doktor Delirium zu den Unsterblichen. Und wenn ihr am Ende immer noch lebt, dann werdet ihr eure Antworten erhalten. Vielleicht sogar mehr, als ihr haben wolltet oder womit ihr zurechtkämt. Die Apokalyptische Tür ist eines der dreizehn wahren Portale von der materiellen Welt in die Hölle. Öffnet es, und alle Einwohner der Hölle werden losgelassen, um frei auf der Erde herumzulaufen. Wenn die Verdammten freigesetzt sind und tun können, was sie wollen, werden sie die Städte der Menschen zertrampeln und ihre Einwohner abschlachten. Die Hölle auf Erden, auf immer und ewig. Der Triumph des Bösen.‹
›Hat irgendjemand ... jemals versucht, diese Tür zu öffnen?‹, fragte Isabella und beugte sich fasziniert vor.
›Gewöhnlich muss der Besitzer der Tür nur damit drohen, sie zu öffnen, und die Welt wird ihm geben, was er will‹, sagte die Schlaflose Schönheit. ›Er will davon abgehalten und bezahlt werden. Aber es hat immer einige Wenige gegeben, die aus persönlichen Gründen die Hölle auf die Menschheit loslassen wollten. Berühmte Namen wie Faustus und ein Doktor Ware, damals in den Sechzigern. Mit diesen Leuten nimmt es immer ein schlechtes Ende. Man kann nicht mit der Hölle spielen, ohne sich die Finger zu verbrennen. Die Droods, oder jemand aus derselben Liga, taucht immer gerade rechtzeitig auf, um diese Leute aufzuhalten und ihnen ein paar hinter die Löffel zu geben.‹
Die Schlaflose Schönheit hielt inne und zog eine nachdenkliche Grimasse. ›Theoretisch - oder theologisch - gesprochen: Sollte die Tür geöffnet und die Hölle auf eine ahnungslose Bevölkerung losgelassen werden, dann wären die Gewalten des Himmels gezwungen, einzugreifen und sie aufzuhalten. Auch wenn der Konflikt dann mit hoher Wahrscheinlichkeit die Erde und alles darauf verwüsten würde. Also scheint der Name Apokalyptisch genau der richtige für diese Tür zu sein.‹ »Was hat das alles mit uns zu tun?«, fragte ich.
Die Schlaflose Schönheit lächelte mich an wie eine Mutter ein wirklich blödes Kind. ›Folgt den Verbindungen. Bis ganz zum Ende.‹
›Du hast einen Namen erwähnt, den ich nicht kenne‹, sagte Isabella plötzlich. ›Eine Familie, die man die Unsterblichen nennt.‹ ›Wer sind die?‹, fragte ich.
Die Schlaflose Schönheit lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, und über ihr Gesicht glitt ein Schatten. Ihre Armreifen klimperten leise. ›Eine ganze Menge Leute würden auf diese Frage gerne die Antwort wissen. Nun, hier ist Weisheit für die, die weise genug sind, sie zu empfangen. Wenn die Apokalyptische Tür in der Welt der Menschen erschienen ist, dann kann das nur bedeuten, dass die Unsterblichen kurz davor stehen, sich selbst endlich zu enthüllen. Sie sind schon seit Jahrhunderten hinter der Tür her, aus ihren eigenen undurchschaubaren Gründen, aber irgendwie schlüpfte sie ihnen immer durch die Finger. Wie auch immer, kurz bevor der Autonome Agent starb, verkaufte er viele seiner gesammelten Schätze, und einer von
Weitere Kostenlose Bücher