Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
loswerden. Sie haben entschieden, dass Molly die Schuldige ist, und sie wollen Blut sehen. Jemand hat sie gegen euch beide aufgehetzt, und ich war es diesmal nicht.«
    »Also wirklich, Harry«, antwortete ich. »Du konntest es nicht erwarten, mir diese schlechte Nachricht zu bringen, stimmt's?«
    »Vergiss jetzt mal diese Scheiße!«, rief er. »Sie kommen, und sie wollen Molly töten! Sie werden sie mit ihren gerüsteten Händen zerreißen!«
    Ausnahmsweise glaubte ich ihm. »Wieviel Zeit haben wir, bevor sie hier sind?«
    »Ihr müsst weg, und zwar jetzt«, sagte er. »Ich weiß nicht, wo all diese Wut herkommt, aber diesmal gibt's keine Möglichkeit, sich da rauszureden oder herauszubluffen.« Er sah Molly an. »Du hast gedroht, die Matriarchin zu töten. Im Sanktum selbst. Gerüchte wie dieses verbreiten sich schnell.«
    »Und irgendjemand hat daraus seinen Vorteil gezogen«, warf ich ein.
    Überraschenderweise sprang der Seneschall auf diesen Wink nicht an. Er war schon beim Gedanken an marodierende Droods im Herrenhaus außer sich.
    »Ein Mob?«, fragte er. »Während ich hier bin? Verrückt gewordene Droods? Ich werde einen solchen Lapsus in der Familiendisziplin nicht dulden! Ich entscheide hier, wer schuldig ist, und niemand sonst!«
    Ich sah Molly an. »Wird Zeit, dass wir abhauen.«
    »Schon kapiert«, erwiderte sie. »Wir haben uns schon zu lange hier herumgetrieben.«
    »Bring sie in die Waffenmeisterei«, sagte der Waffenmeister. »Schließ alle Türen, und initiiere einen totalen Lockdown. Keiner kann da durch. Und öffne nicht wieder, ehe ich sage, ihr seid sicher.«
    »Ihr versteht nicht«, sagte Harry. »Ihr müsst jetzt weg! Sie waren mir direkt auf den Fersen! Lauft einfach! Solange ihr noch könnt. Sie werden sie töten!«
    »Merlins Spiegel ist in meinem Zimmer«, sagte sich zu Molly. »Ich habe ihn nicht wieder in meine Subraumtasche gesteckt, weil ich dachte, ich bräuchte ihn, um dich in deine Wälder zu schicken. Wenn wir zurück in mein Zimmer kommen, dann ist da unser Ausweg.«
    »Geht«, sagte der Seneschall. »Ich werde zwischen euch und dem Gesindel stehen.«
    »Du machst dir keine Sorgen, dass dir deine Hauptverdächtige durch die Lappen geht?«, fragte ich.
    »Haut ab«, antwortete er. »Wenn ich euch will, dann komme ich und kriege euch.«
    Ich griff nach Mollys Hand, und wir rannten aus der Suite der Matriarchin. Da war auch schon der Mob und ergoss sich vom Treppenabsatz über das oberste Stockwerk. Als sie Molly erblickten, ging ein Aufschrei durch die Menge, der von beinahe hysterischer Wut und Blutlust zeugte. Harry hatte recht gehabt. Jemand hatte einiges darein investiert, sie völlig außer sich zu bringen. Wenigstens hatten sie noch nicht daran gedacht, hochzurüsten. Sie bewegten sich immer noch mit menschlicher Geschwindigkeit und menschlichen Begrenzungen. Also konnte ich selbst nicht hochrüsten, um Molly zu schützen, für den Fall, dass es sie auf Ideen brachte. Sie kamen den Korridor heruntergerannt, kreischten und heulten wie Tiere mit ausgestreckten Klauenhänden und schubsten einander in ihrem Eifer, sich Molly zu schnappen.
    Der Seneschall trat aus der Suite der Matriarchin und stellte sich in der Mitte des Flurs auf, zwischen Molly und mich und den Mob. Der Waffenmeister kam ebenfalls heraus und stellte sich neben ihn. Der Seneschall trug zwei große Pistolen in den Händen, er feuerte eine Reihe von Warnschüssen über die Köpfe der Menge hinweg, doch sie wurden nicht einmal langsamer. Also rüsteten der Seneschall und der Waffenmeister auf, und im selben Moment ging ein lauter Aufschrei durch die Menge, als habe man ihnen endlich die Erlaubnis gegeben, etwas zu tun, was sie sich schon die ganze Zeit gewünscht hatten. Sie rüsteten ebenfalls auf, jeder Einzelne von ihnen. Der Seneschall rief ein Wort der Macht und fluchte kurz, als nichts geschah. Unter normalen Umständen hatte der Seneschall die Macht, die Kontrolle über die Torques zu übernehmen und Droods zu zwingen abzurüsten, sodass er sie disziplinieren konnte. Doch aus welchem Grund auch immer schien dieses Wort der Macht nicht zu funktionieren. Er eröffnete wieder das Feuer, aber seine Kugeln hatten keine Auswirkungen. Seine Waffen waren nur dazu gedacht, sie gegen Feinde der Droods zu verwenden. Der Waffenmeister zog seine neueste Waffe, etwas, an dem er die letzten Male, die ich im Herrenhaus gewesen war, immer gearbeitet hatte: eine Chaosgranate. Er ließ sie den Flur hinab in Richtung des Mobs

Weitere Kostenlose Bücher