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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Familie umgeben ist. Und ich bin ganz sicher nicht so blöd, hinterher noch hier zu bleiben. Außerdem würde ich nie jemanden einfach erstechen! Ich bin die Wilde Hexe der Wälder! Ich würde eine wirklich subtile Form der Magie benutzen und es aussehen lassen, als wäre es ein natürlicher Tod. Oder, wenn ich wirklich wollte, dass man weiß, dass ich es war, würde ich etwas wirklich Widerliches und Furchtbares tun und dann verschwinden, während ihr alle noch kotzt. Ich ersteche nicht.«
    »Wie könntest du besser verschleiern, dass du es warst, als mit einer kruden Attacke mit einem anonymen Messer?«, fragte der Seneschall.
    »Hört damit auf«, sagte ich. »Hört sofort damit auf. Molly hatte nichts damit zu tun. Sie war ständig bei mir, seit wir das Sanktum verlassen haben. Sie kann es nicht gewesen sein.«
    »Nun, das musst du ja sagen, nicht wahr?«, meinte der Seneschall. »Aber selbst wenn es wahr wäre, du hast ja irgendwann auch schlafen müssen. Sie hätte aufstehen, die Tat begehen und wiederkommen können, während du noch schliefst. Nicht wahr?«
    »Nein«, sagte ich. »Nein.« Ich sah den Waffenmeister an. Er hielt immer noch die Hand der toten Matriarchin. Sein Kopf war über sie gebeugt. »Onkel Jack? Du glaubst doch auch nicht, dass Molly es war, oder?«
    »Still, Eddie«, sagte er, ohne sich umzudrehen. »Meine Mutter ist tot.«
    Mir kam ein Gedanke. Ich sah wieder den Seneschall an. »Weiß Alistair davon? Hat es ihm jemand gesagt?«
    »Der Lebensgefährte der Matriarchin weiß gar nichts mehr«, meinte Howard. »Es ist ein Wunder, dass er noch lebt. Nach allem, was du ihm angetan hast.«
    »Er drohte, Molly und mich umzubringen!«, sagte ich.
    »Er ist immer noch im Koma«, erwiderte Howard. »Und hängt an einer ganzen Batterie lebenserhaltender Maschinen, unten im Krankenflügel. Er hat seit Monaten nichts gesagt. Warum ihn jetzt behelligen?«
    Ich lehnte mich über das Bett und betrachtete das Gesicht der Matriarchin. Leichen waren nichts Neues für mich, aber es ist immer eine ganz andere Sache, wenn es jemand ist, den man kennt. Da war nichts in ihrem Gesicht. Kein Schock, keine Aufregung, keine Angst oder Schmerz. Es war einfach ... leer. Sie schien kleiner zu sein, als wäre der wichtigste Teil von ihr fort und das hier einfach etwas, was sie hinter sich gelassen hatte. Ich nahm ihre freie Hand in meine und ließ sie dann wieder fallen, denn auf einmal stand sie neben dem Bett und starrte mich an, Eine große, aufrechte Gestalt, in ihrem besten Tweedkostüm und ihren Perlen, und sah sehr lebendig aus. Ich sah wieder aufs Bett, aber die Leiche war immer noch da. Ich sah die anderen an, und es war klar, dass sie die Vision meiner Großmutter ebenfalls sehen konnten. Es konnte nicht ihr Geist sein; Martha hatte immer daran festgehalten, dass Gespenster keinen Platz im Herrenhaus hatten. Die Familie sah immer nach vorn, nie zurück. Also musste das hier eine Vision sein, eine Aufnahme, die man irgendwann gemacht hatte und die von meiner Berührung ihrer Hand gestartet worden war. Die Matriarchin begann zu sprechen, und ich widmete ihr meine volle Aufmerksamkeit. Ihr Gesicht war ruhig und unbewegt, als ob diese Botschaft aus dem Jenseits nur eine weitere Notwendigkeit wäre.
    »Wenn ihr das hier seht, dann bin ich tot«, sagte sie rundheraus. »Ich nehme an, es hat auf viele Arten passieren können, aber ich tippe auf Gewalt. Droods leben gut, aber wir leben nicht lange. Das bringt der Job so mit sich. Es spielt nicht wirklich eine Rolle, wie es passierte, was eine Rolle spielt, ist die Familie. Lasst nicht zu, dass mein Tod die Familie spaltet oder schwächt. Der Rat muss die Verwaltung der Dinge übernehmen, bis über einen neuen Führer entschieden werden kann. Arbeitet zusammen, das ist meine letzte Anweisung an euch alle. Edwin, wir waren uns nie über irgendetwas einig, außer darüber, dass das Wohl der Familie immer zuerst kommen muss. Alles für die Familie. Alles für England. Alles für die Menschheit. Erinnert euch daran, und ihr werdet nicht viel falsch machen. Ich war immer stolz auf dich, Edwin, so schwer es dir auch fallen mag, das zu glauben. Obwohl du mich aus der Haut hast fahren lassen und mich bekämpft hast. Vielleicht besonders damals. Es ist gut zu sehen, dass die Familie immer noch Löwen neben den Drohnen hervorbringen kann.
    Jack - auf Wiedersehen, mein Lieber. Mein einziges überlebendes Kind. Ich wünschte ... wir hätten mehr Zeit gehabt, zu reden. Aber du

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