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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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rollen, und sie explodierte zu einem schimmernden Feld von Energiefilamenten, die sich direkt um die erste Reihe der Angreifenden wickelten. Sie stürzten mit lautem Krach zu Boden. Aber die wahnsinnigen Horden dahinter jagten einfach über die zappelnden Körper unter ihnen hinweg und kamen näher. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass es so viele sein würden - Dutzende von Droods in voller Rüstung, die kamen, um meine Molly zu töten.
    Sie prallten wie eine bösartige Flutwelle auf den Seneschall und den Waffenmeister, und allein das Gewicht der vielen Körper warf die beiden Männer einfach an die Wände des Korridors. Sie hieben grimmig mit ihren goldenen Fäusten auf die Angreifer ein und schlugen Mann um Mann nieder, aber sie konnten die vorbeistürzende Masse nicht aufhalten.
    Das passierte alles in nur wenigen Momenten, während Molly und ich wie angewurzelt an einem Fleck stehen blieben. Ich hätte nie gedacht, dass sie so leicht an dem Seneschall und dem Waffenmeister vorbeikommen würden. Ich hatte nie so viele gerüstete Gestalten gesehen, die mit Mordlust im Herzen auf mich zukamen. Ich hatte vorher nie verstanden, wie furchteinflößend ein leeres goldenes Gesicht sein kann. Die Zeit schien sich zu verlangsamen und mir alle Gelegenheit zu geben, die ich brauchte, um sie genau anzusehen.
    Ihre goldenen Rüstungen wechselten die Form und die Gestalt sogar während sie herankamen. Ihr Äußeres wurde seltsam und schrecklich, da die Rüstungen die individuellen Charakteristika ihrer verrückt gewordenen Besitzer annahmen. Wechsel, die eigentlich nur nach viel Überlegung und mit großer Konzentration ausgeführt werden konnten, wurden nun in Augenblicken realisiert und von der unglaublichen Kraft so vieler wütender Gedanken auf die Rüstungen übertragen. Ihre Helme nahmen die Form von seltsamen Monstern und unnatürlichen Insekten an, von furchtbaren Gestalten, die Albträumen entsprungen waren. Sie hatten keine Kontrolle mehr über ihre Rüstungen, denn die reagierten auf ihre Emotionen, ihre Instinkte und ihre dunklen Regungen. Ungeheuer aus dem Unterbewussten.
    Neue Arme sprossen aus goldenen Seiten, endeten in klauenartigen Krallen und Stacheln. Einige kamen aus der Masse hervorgestürzt und rannten auf allen vieren, während wieder andere völlig unmenschlich wurden - grausame Kreaturen aus den schlimmsten Bereichen der Vorstellungskraft, Albträume, in Gold gegossen und auf die erwachende Welt losgelassen. All die Dinge, die die Droods nie hatten sein sollen. Der Waffenmeister schrie vor Schreck auf, als er sah, wie die Rüstung missbraucht wurde, und der Seneschall fluchte zornig, als er gegen den vorbeistürzenden Mob ankämpfte. Aber selbst als seine Fäuste herumwirbelten und Menschen links und rechts niederschlugen - er war nur ein Mann, und sie waren viele.
    Der Waffenmeister ging zu Boden und wurde unter einem Haufen von hervorpreschenden gerüsteten Gestalten begraben. Der Rest der Menge überrannte sie einfach, die Gedanken nur auf Molly gerichtet. Die Laute, die sie von sich gaben - sie waren nicht menschlich.
    In diesem Augenblick rannten Molly und ich so schnell wir konnten den Korridor hinunter, in Richtung meines Zimmers, die rasende Menge hinter uns. Ich hatte das Gefühl, wir würden uns in Zeitlupe bewegen. Ich hätte aufrüsten, Molly schnappen und mit ihr davonrennen können. Aber sie musste frei sein, um ihre Magie nutzen zu können, wenn es so weit war. Als wir um die Ecke in den Flur rasten, der zu meinem Zimmer führte, wartete dort schon ein Haufen Leute auf uns. Einige waren bereits in meinem Raum, zwischen mir und Merlins Spiegel. Es klang, als würden sie die Einrichtung zerschlagen. Und selbst in der Mitte des ganzen Geschehens dachte ich: Warum zerschlagen sie immer meine Sachen? Ich rüstete widerwillig hoch, bereit, mich ihnen entgegenzustellen. Ich konzentrierte mich, und lange, goldene Klingen wuchsen aus meinen Händen. Ich schrie Molly an, zu rennen, einfach irgendwohin, Hauptsache weg, obwohl ich wusste, dass sie nirgendwohin konnte. Und die Schutzsysteme des Herrenhauses würden es ihr nicht gestatten, sich hinauszuteleportieren.
    »Zur Hölle damit«, sagte sie kurz. »Glaubst du, ich lass dich mit diesen verrückten Bastarden hier allein? Sie werden dich auch töten, nur weil du mich liebst. Und das werde ich nicht zulassen.«
    Sie machte eine scharfe Geste, und ein heftiger Sturmwind überkam die sich nähernden Gestalten wie ein Hammer. Der wütende Sturm

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