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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Tasse und grübelte. Ich ließ ihn allein damit, sich durch die Konsequenzen zu denken. Es passiert ja nicht jeden Tag, dass die eigene Weltsicht umgekrempelt wird. Ich sah mich wieder in der Waffenmeisterei um. Die Handvoll Laborassistenten arbeiteten immer noch still vor sich hin oder saßen da, starrten in die Luft und waren mit der Schöpfung von grauenvollen und alarmierenden Dingen beschäftigt, mit denen man die Feinde der Familie vernichten konnte. Unsere Laborassistenten sind immer dann am gefährlichsten, wenn sie denken. Noch war die Nachricht vom Tod der Matriarchin nicht bis hierher vorgedrungen. Oder die von Mollys Tod. Wir haben die Waffenmeisterei aus guten Gründen vom Rest des Herrenhauses isoliert. Aber irgendwann würde alles auch hier unten ankommen, und ich wollte lange verschwunden sein, wenn das passierte.
    Der Waffenmeister begann wieder zu reden, aber nicht über die Unsterblichen.
    »Ich habe nie wirklich geglaubt, dass meine Mutter sterben könnte. Sie war immer da, also dachte ich, sie würde es auch immer sein. Ich dachte, sie würde ewig leben, zu stur, um so etwas Kleinem nachzugeben wie dem Tod. Ich bin jetzt alles, was von der Hauptlinie der Familie übrig ist. Vater, Mutter, Bruder, Schwester ... alle sind fort.«
    »Glaubst du, es ist möglich, dass die Familie Schuld am Mord meiner Eltern trägt?«, fragte ich direkt heraus.
    »James und ich haben ihren Tod untersucht, in dem Augenblick, in dem wir hörten, was passiert war«, sagte der Waffenmeister. »Wir haben jeden befragt, den wir in die Finger bekommen haben, und wir waren auch nicht zimperlich dabei. Wenn irgendjemand irgendetwas gewusst hätte, dann hätte er es gesagt, nach allem, was wir mit ihnen getan oder ihnen angedroht haben. Wir waren beide ein bisschen verrückt, nachdem wir Emily verloren hatten. Und natürlich auch Charles. Wir mochten Charles beide. Aber Emily ... Für uns war sie immer etwas Besonderes. Sie war die Beste von uns. Sie hätte eine großartigere Agentin sein können als ich oder James. Aber sie traf deinen Vater, und dann bekam sie dich, und danach zog sie sich halb aus dem Außendienst zurück, um mit deinem Vater nur noch bei Missionen zu arbeiten, bei denen es ums Sammeln von Informationen ging. Hast du viele Erinnerungen an deine Eltern, Eddie?«
    Ich dachte einen Moment darüber nach, bevor ich antwortete. »Ich war sehr klein, als sie getötet wurden. Ich bin nicht sicher, wie viel davon wirkliche Erinnerung ist und wie viel ich einfach erinnern will. Wenn ich an sie denke, dann sehe ich eher das offizielle Familienporträt als irgendein reales Bild, denn ich habe das Bild viel öfter gesehen als sie.«
    »Wir haben nie Beweise dafür gefunden, dass das alles mehr gewesen sein könnte als eine Reihe von wirklich blöden Fehlern. Schlechte Information im Voraus, unzureichende Vorbereitung, eine Mission, die auf jede Art schiefgegangen ist, die nur schiefgehen konnte, von dem Moment an, als sie vor Ort waren. So etwas passiert. Glaubst du wirklich, ich würde noch für die Familie arbeiten, wenn ich denken würde, sie wären für den Tod meiner Schwester verantwortlich? Wir alle haben Emily geliebt. Sie wäre die nächste Matriarchin geworden, wenn sie noch lebte.«
    »Hätte das nicht ein Motiv sein können?«, sagte ich. »Könnte sie umgebracht worden sein, weil jemand nicht wollte, dass sie die Kontrolle über die mächtigste Familie der Welt übernimmt?«
    »Das haben wir untersucht«, sagte der Waffenmeister. »Wir haben nie etwas gefunden. Nicht einmal die Andeutung davon, dass etwas nicht korrekt war. Aber jetzt frage ich mich: Wenn da wirklich feindliche Agenten innerhalb der Familie versteckt sind und sich als Droods ausgeben ... Ich hatte gehofft, dass wir diese Paranoia mit der Zerschlagung der Nulltoleranzler hätten hinter uns lassen können. Und jetzt müssen wir uns mit den Unsterblichen herumschlagen? Denen, die jeder sein können? Wenn das wahr ist, dann können wir niemandem mehr vertrauen.«
    »Das wäre auch die Antwort auf ein altes Rätsel«, sagte ich. »Wer war dafür verantwortlich, die Abscheulichen in diese Welt zu bringen? Vielleicht war das gar nicht unser Fehler, sondern ihrer.«
    »Und sie hätten Sebastian töten können«, sagte der Waffenmeister. »Ich habe immer gesagt, nur ein Familienmitglied hätte zu ihm gelangen können, wo er so sicher in den Isolierzellen weggeschlossen war.«
    »Das würde die Dinge vereinfachen«, sagte ich. »Gott verhüte, dass

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