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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Standard-Rüstung.«
    »Ich sehe schon, wir werden eine ganze Reihe Tests vornehmen müssen«, sagte der Waffenmeister. Seine Miene hellte sich ein wenig auf. »Die ganze Familie ist auf die Rüstung angewiesen. Wir müssen alles darüber wissen, was es zu wissen gibt.«
    Na, viel Glück dabei, meinte Ethel fröhlich.
    »Geh weg, Ethel«, sagte ich bestimmt.
    Ich habe mit deinem Poltergeist geredet, antwortete Ethel prompt. Oh Mann, was ich alles erzählen könnte ...!
    Ich wartete, aber das vage Gefühl ihrer Anwesenheit war verschwunden. Es ist nie leicht, mit Ethel zu reden. Sie gibt ihr Bestes, um menschlich zu erscheinen, aber es ist immer ein Drahtseilakt. Sie ist so viel mehr als ein Mensch, aber hoffentlich wesentlich weniger als ein Gott. Ich konnte nicht umhin zu bemerken, dass sie nichts über Mollys Tod gesagt hatte. Ich hatte das Thema nicht angesprochen, weil ich fürchtete, dass sie nur wieder davon anfing, dass Leben und Tod nur zwei verschiedene Zustände des Seins seien. Dazu war ich echt nicht in der Stimmung. Ich nahm Merlins Spiegel aus der Subraumtasche, in der er verschwunden war, als wir die Waffenmeisterei betreten hatten, und auf der Stelle ging jeder Alarm los, den man sich nur vorstellen konnte. Die Waffenmeisterei war plötzlich voller Glocken, Sirenen, Flutlichter und Zauber. In die Laborassistenten geriet auf einmal Leben, denn alle gingen augenblicklich in Deckung. Onkel Jack rannte wie wild herum, schaltete einen Alarm nach dem anderen ab und fluchte aus Leibeskräften. Nach einer Weile kehrten Frieden und Ruhe widerwillig zurück. Laborassistenten tauchten hier und da wieder auf und lugten vorsichtig aus ihren Verstecken, wie Eulen und mit gezückten Waffen, die ziemlich fies aussahen. Der Waffenmeister sah mit kalter Berechnung über sie hinweg.
    »Hervorragend, meine Damen und Herren, exzellente Reflexe. Claudia, räum diesen tragbaren Disintegrator wieder dahin, wo du ihn herhast. Kenneth, hat Matron diese Kiemen schon gesehen? Und Gregory, wo kommt diese Falltür her? Ich hab's euch allen schon hundert Mal gesagt - ihr habt an den Geräten keine Modifikationen vorzunehmen, wenn ihr nicht vorher einen schriftlichen Vorschlag einreicht, wie das zu machen ist. Okay, alle wieder an die Arbeit. Macht mich stolz. Kommt mit etwas wirklich Aufregendem wieder, und es gibt Eiskrem für alle.«
    Er wandte ihnen den Rücken zu und sah mich an.
    »Tut mir leid«, sagte ich.
    »Macht nichts«, erwiderte er. »Ein kleiner Alarm und ein wenig Lebensgefahr dann und wann halten sie auf Trab.«
    »Warum hat der Spiegel keinen Alarm ausgelöst, als er uns hierhergebracht hat?«
    »Weil ich die Waffenmeisterei programmiert habe, das zu ignorieren. Ich bin nur noch nicht dazu gekommen, ihr zu sagen, dass sie die bloße Gegenwart des Spiegels auch ignorieren soll. Das Ding ist echt gefährlich.« Er sah Merlins Spiegel nachdenklich an. »Eigentlich bin ich umso besorgter, je mehr ich darüber erfahre. Der Bibliothekar hat mir ein Buch geschickt, das er vor Kurzem in der alten Bibliothek gefunden hat. Es hatte eine Menge über Merlins Spiegel zu sagen. Meist waren es nur Bedienungsanweisungen, alles praktische Sachen, aber nicht viel darüber, warum man es überhaupt erst geschaffen hat. Offiziell war es ein Geschenk an die Droods von Merlin selbst, für Dienste, die erbracht wurden. Damals konnte das alles Mögliche heißen. In diesem Buch stand kaum etwas über die Geschichte des Spiegels, wer ihn vorher besessen hat, und was mit dem passiert ist. Allerdings ist mir eine höchst interessante Fußnote aufgefallen, der man entnehmen konnte, dass jemand oder etwas hinter dem Spiegel gefangen ist. Scheinbar kann man manchmal einen kurzen Blick darauf in der Reflektion des Spiegels erhaschen. Vielleicht ist es das, was dem Spiegel seine Macht gibt.«
    »Solange es sich nicht als ein kleines viktorianisches blondes Mädchen herausstellt«, sagte ich trocken.
    »Mochte die Bücher nie«, bemerkte der Waffenmeister. »Haben mir eine Heidenangst eingejagt, als ich ein Kind war. Völlig ungeeignet für Kinder, das hab ich immer gesagt.«
    Ich wechselte sorgfältig das Thema. »Wie geht's William? Hat er sich an seine Position als Bibliothekar gewöhnt?«
    »Nicht wirklich«, antwortete der Waffenmeister. »Er ist immer noch verrückt, und das nicht im besten Sinn. Aber wenn irgendjemand etwas über die Unsterblichen weiß, das von Bedeutung ist, dann wird es wohl William sein. Er weiß alles. Wenn er sich daran

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