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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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zusammen, als er mein Gesicht sah, und tätschelte mir freundlich und verlegen mit seiner großen Ingenieurshand die Schulter.
    »Komm mit mir, Eddie«, sagte er. »Wir gehen in die Waffenmeisterei hinunter. Da können wir ordentlich reden. Ich habe dort nach dieser Nulltoleranz-Geschichte meine eigenen Schutzmechanismen und Verteidigungszauber eingerichtet.«
    »In Ordnung«, sagte ich. »Aber wir müssen vorher noch kurz in mein Zimmer.«
    Es tat immer noch weh, zu reden. Meine Stimme klang für mich wie die eines Toten. Gott allein wusste, wie sie für den Waffenmeister klang. Aber er nickte nur und ließ sich von mir in mein Zimmer bringen. Die Tür war offen, halb aus den Angeln gerissen. Der Mob hatte das Unterste zuoberst gekehrt und meine Möbel zerschlagen. Alles andere war zerbrochen. Doch es machte mir nichts aus. Nicht jetzt. In meinem Kopf war nur Platz für Hass. Ich fand Merlins Spiegel, der einfach auf dem Boden herumlag, ohne dass es jemand bemerkt hatte. Er war heil geblieben. Er hatte seine eigenen eingebauten Schutzzauber, wie alles, was Merlin geschaffen hatte. Ich hob ihn auf, sagte die aktivierenden Worte, und der Spiegel sprang mir aus der Hand und wuchs zu einer Tür an. Der Waffenmeister und ich traten durch ihn in die Waffenmeisterei.
    In der Waffenmeisterei ändert sich nie viel. Eine lange Reihe von miteinander verbundenen, aus dem Stein gehauenen Räumen mit hohen, gewölbten Decken, vollgestopft mit wissenschaftlichen Geräten, magischen Apparaten und verrücktem Zeug füllt die Räume. Die Klimaanlage gurgelt laut vor sich hin - wenn ihr danach ist, zu arbeiten. Bunte Verkabelungen, die einem Farbcode folgen, den niemand wirklich versteht, sind nachlässig an die Wand getackert. Man muss wirklich aufpassen, wohin man tritt, und es ist immer etwas richtig Gefährliches, Unerfreuliches oder Hochexplosives im Testgelände zugange.
    Aber jetzt war es vier Uhr morgens, und die Gewölbe waren praktisch verlassen. Der Waffenmeister setzte mich in seinen Lieblingssessel und machte sich dann geschäftig daran, uns beiden eine schöne Tasse Tee zu kochen. Gut gegen alles, was weh tut, sagt er immer. Er fühlt sich immer besser, wenn er etwas Praktisches tut. Er benutzte anständige Teeblätter aus einer alten Teedose mit einem Weidenmuster auf den Seiten und kramte das gute Porzellan und ein silbernes Teeei hervor, das Königin Victoria uns geschenkt hatte. Weil das keine Gelegenheit für Teebeutel in einem Plastikbecher und »Hol-dir-Milch-und-Zucker-selbst« war. Ich saß nur im Sessel und ließ ihn machen. In dem Augenblick, in dem ich mich setzte, schien alle Kraft mich zu verlassen.
    Ich ließ meinen Blick geistesabwesend durch die Waffenmeisterei schweifen. Die meisten Lichter waren ausgeschaltet und gaben dem verlassenen Labor eine ruhige, vernünftige Atmosphäre. Ein paar einzelne Laborassistenten arbeiteten hier und da still. Sie hätten zu dieser gottlos frühen Morgenstunde eigentlich in ihren Betten stecken sollen, aber es gab eben immer ein paar Nachteulen. Sie tippten auf Computer-Tastaturen herum, kritzelten eifrig auf übergroßen Schreibpads, alle verloren in ihrer eigenen kleinen Welt. Einer von ihnen schien einen Heiligenschein zu haben, aber ich entschied mich, das nicht zu bemerken.
    Sie wussten vielleicht nicht einmal, was gerade im Herrenhaus passiert war. Sie wussten nicht, was mit der Matriarchin passiert war und mit meiner Molly.
    Der Waffenmeister servierte mir den Tee, mit Honig und Zitrone. Ich schlürfte automatisch an der Tasse. Es schmeckte gut, beruhigend.
    »Ich habe leider keine gefüllten Kekse«, sagte der Waffenmeister, zog sich einen Stuhl heran und setzte sich mir gegenüber hin. »Die verdammten Laborassistenten fallen wie Parasiten darüber her. Ich habe hier irgendwo noch ein halbes Paket Schokoladenplätzchen herumliegen - ach. Naja. Vielleicht später, was?«
    Wir saßen für eine Weile still beisammen, tranken unseren Tee und dachten nach. Wir taten unser Bestes, um mit all dem fertig zu werden, was in so kurzer Zeit passiert war. Unserer beider Welten waren aus den Angeln gehoben und zerstört worden, in nur ein paar Minuten. Onkel Jack hatte seine Mutter verloren, ich meine Molly und die Droods vielleicht ihre Unschuld. Ihr ganzes Leben darauf gedrillt, dem Guten zu dienen, waren sie gezwungen worden, etwas Böses zu tun, und einige würden vielleicht nie darüber hinwegkommen. Wir alle haben unsere Ungeheuer in uns, aber die meisten von uns

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