Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
Keiner der Beschleunigten war hinter die goldene Mauer am Eingang gelangt.
Ich blickte zum Dimensionstor, und meine Stimmung stieg, als ich sah, dass keine Eindringlinge mehr durchkamen. Sie hatten endlich kein Menschenmaterial mehr, das sie mit der Droge vollpumpen und gegen uns werfen konnten. Ich nahm durch den Torques und Ethel Verbindung mit dem Seneschall auf.
»Seneschall, gibt es eine Möglichkeit, dass wir einige unserer Leute durch das Dimensionstor schicken, bevor es sich schließt? Um zu sehen, was sich auf der anderen Seite befindet?«
»Ausgezeichnete Idee, Edwin«, sagte der Seneschall mit ruhiger, unaufgeregter Stimme. »Aber ich kann niemanden entbehren. Das Herrenhaus muss verteidigt werden. Die Familie kommt zuerst. Es steht dir frei, selbst durchzuspringen und einen Blick auf das Dahinter zu werfen, wenn du nah genug rankommst.«
Ich hastete nach vorn, durch die verstreuten Beschleunigten hindurch, und hackte jeden nieder, der dumm genug war, mir zu nahe zu kommen. Einer warf sich brüllend auf mich, kreischte hysterisch und versuchte, meine Rüstung mit der übermenschlichen Kraft, die er besaß, aufzureißen. Seine Hände fummelten nutzlos an dem Gold herum, bis seine Fingerknochen brachen, und am Ende warf ich ihn einfach beiseite. Er prallte hart auf den Boden, sein Rückgrat brach. Er lag einfach heulend da. Ich hätte lange genug anhalten können, um ihm den Gnadenstoß zu geben, aber ich hatte Wichtigeres im Kopf. Später am Tag würde mich mein völliges Fehlen einfachsten Mitleids aufwühlen. Jetzt nicht.
Ich war nur ein Dutzend Schritte von dem großen leuchtenden Kreis entfernt, als der Gegner sich zu einer letzten verzweifelten und verachtenswerten Taktik entschloss. Eine letzte Welle von Beschleunigten brach durch das Dimensionstor und trug große verstärkte Rucksäcke, die sie sich vor die Brust geschnallt hatten. Sie rannten mit der größtmöglichen Schnelligkeit auf das Herrenhaus zu, die ihnen ihre Superkräfte ermöglichten. Irgendetwas an diesen Rucksäcken störte mich, und ich griff einfach nach ihnen, indem ich einem Gegner einen goldenen Arm entgegenstreckte. Er rannte hinein, und mein goldener Arm gab nicht einen Millimeter nach. Ich fegte den Läufer von den Füßen und legte ihn augenblicklich mit eingeschlagener Brust auf den Boden. Er sah geschockt und überrascht zu mir auf, rang nach Luft und schaffte es tatsächlich aufzustehen, als ich näher kam. Ich schlug ihn wieder so stark ich konnte auf die Brust. Blut schoss ihm aus dem Mund, als meine Faust aus seinem Rücken trat. Ich zog meine Hand heraus, und er brach sofort zusammen, so als ob das alles gewesen war, was ihn aufrechtgehalten hatte.
Er brauchte einige Zeit zum Sterben, aber ich hatte nur Augen für den Rucksack, den er sich auf die Brust gebunden hatte. Ich ließ meine Finger sorgfältig darübergleiten, untersuchte ihn nach Drähten und Sprengfallen. Schließlich gab ich meiner Ungeduld nach und riss das Ding auf. Und drinnen war ein kleiner, aber vollkommen funktionsfähiger Nuklearsprengkopf. Groß genug, um das Herrenhaus vom Erdboden zu fegen, und eine Menge vom Park noch dazu.
»Das ist eine Atombombe!«, schrie ich dem Seneschall zu. »Eine verdammte Atombombe! All diese Neuankömmlinge sind Selbstmordattentäter!«
» Sie müssen nur einen ins Haus bringen«, mischte sich der Waffenmeister mit eindringlicher Stimme ein. »Das Herrenhaus ist gegen einen Außenangriff mit Atomwaffen geschützt, aber nicht von innen. Wir haben nie geglaubt, dass wir das brauchen. Und selbst wenn wir die Bomben außerhalb des Hauses halten und sie schaffen es, auch nur eine davon detonieren zu lassen - denkt nur an all die Droods, die hier kämpfen!«
»Könnte die Rüstung uns nicht vor einer Atombombe schützen?«, fragte ich Ethel.
Keine Ahnung! Was ist eine Atombombe?
»Na super«, sagte ich.
»Selbst wenn wir die Explosion überstehen, woran ich ernsthafte Zweifel hege«, sagte der Waffenmeister, »der Park wäre völlig zerstört und für die nächsten Generationen ein nuklearer Albtraum!«
»Nun«, sagte ich. »Dann sollten wir das besser nicht passieren lassen.«
»Ich kann das Kirlian-Gewehr nicht mehr benutzen«, sagte der Waffenmeister. »Eigentlich könnte jede unserer Waffen die verdammten Dinger hochjagen!«
»Es gibt noch eine Möglichkeit«, sagte ich. »Etwas, das ich schon einmal getan habe, um Archie Leach davon abzuhalten, ein Kandarianisches Amulett zu benutzen.«
»Und wenn das
Weitere Kostenlose Bücher