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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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nicht funktioniert?«, fragte der Seneschall.
    »Dann seh ich dich in der Hölle wieder, Cedric!«, erwiderte ich.
    Ich legte meine beiden Hände auf die Rucksack-Atombombe und konzentrierte mich. Die Seltsame Materie meiner goldenen Rüstung breitete sich aus, bis sie die Bombe langsam, aber vollständig in eine Tasche meiner goldenen Rüstung verwandelt hatte. Die Bombe war jetzt in meiner Rüstung, bei mir. Sollte sie losgehen, würde die Rüstung die Explosion und die Strahlung in sich einschließen. Natürlich wäre ich dann nicht mehr da - aber was tut man nicht alles für die Familie.
    Molly? Ich bin 's. Wir sehen uns bald, Liebling.
    Ich konnte sehen, dass andere Droods kapierten, was sie sahen, die feindlichen Läufer auf den Boden warfen und die Nuklearbomben in ihrer Rüstung begruben. Innerhalb weniger Momente war kein einziger Selbstmordbomber mehr übrig, der noch Kontrolle über seine Bombe hatte. Nur tote Läufer und Droods, die die Bomben in ihre Rüstung aufgenommen hatten; wahrscheinlich schwer atmend und heftig schwitzend wie ich, als sie abwarteten, was passierte. Ich war ein wenig geschmeichelt, als ich sah, dass einer von ihnen der Seneschall war. Es war schön zu wissen, dass er solches Vertrauen zu mir hatte. Ich kniff die Augen zusammen und krümmte mich in der Erwartung der Detonation, die ich nicht einmal fühlen würde. Aber die Sekunden dauerten an, nichts passierte. Langsam begriff ich, dass die Bomben, wenn sie wirklich scharf gewesen wären, schon längst detoniert wären.
    Es ist in Ordnung, Eddie, sagte Ethel. Ihre Stimme war wieder hell und kräftig. Das Aktivierungssignal konnte die Rüstung nicht durchdringen, und ich habe bereits Seltsame Materie in die Bomben fließen lasen, um den Zünder zu deaktivieren. Du kannst wieder rauskommen. Die Bombe ist absolut sicher. Also das ist eine Atombombe. Widerliche kleine Waffen.
    Und dann - endlich - kippten die Beschleunigten einer nach dem anderen um. Sie alterten, verwelkten, starben, als die Droge die letzten Energien aufbrauchte, die sie antrieb. Nicht einer von ihnen war dem Haupteingang des Herrenhauses auch nur nahe gekommen. Das Dimensionstor schnappte zu, bevor einer von uns es erreichen konnte.
    Und plötzlich war der Angriff vorüber.
    Einer nach dem anderen rüsteten wir ab. Ich stand langsam auf und ließ die deaktivierte Bombe zu meinen Füßen liegen. Ich nahm einen tiefen, tiefen Atemzug, und die kühle Morgenluft schmeckte einfach wunderbar. Der Mann, der sich die Atombombe auf die Brust geschnallt hatte, war irgendwann gestorben. Ich konnte mich nicht dazu überwinden, das zu bedauern. Überall auf dem Rasen stolperten erschöpfte Frauen und Männer in Richtung Herrenhaus und Familie. Leichen lagen überall ausgestreckt in scharlachrotem Matsch und umgewühltem Gras.
    Die meisten waren Beschleunigte, aber nicht alle. Wir hatten eine Menge guter Männer und Frauen an diesem Morgen verloren. Sie würden gerächt werden.
    »Bringt die Atombomben in die Waffenmeisterei, dort werde ich sie auseinandernehmen«, sagte der Waffenmeister. Er stand nicht weit von mir entfernt, sah müde aus und stark gealtert. Er starrte das Kirlian-Gewehr in seiner Hand an, als könne er sich nicht erinnern, was er mit so einem Ding machen sollte. Dann zog er eine Grimasse und ließ das Gewehr verschwinden. »Die Beschleunigten will ich auch. Wir müssen mehr über diese verdammte Droge wissen. Ich werde meine Leute ein paar Autopsien machen lassen, mal sehen, was wir finden können. Und dann ... Ich werde uns zur Verteidigung des Herrenhauses dann wohl eine ganze Herde von Vogelscheuchen machen.«
    Ich hatte ihn noch nie so wütend gesehen, so bösartig. Man vergaß zu leicht, dass der freundliche alte Waffenmeister einmal einer der gefürchtetsten Agenten im Feld gewesen war, damals, während des kältesten aller Kalten Kriege. Und um die Wahrheit zu sagen, ich konnte mich nicht dazu aufraffen, Bedauern dafür zu empfinden, was jetzt mit irgendeinem der gefallenen Gegner geschehen würde. Sie hätten das Herrenhaus nicht bedrohen dürfen, die Familie, die Kinder.
    Der Seneschall kam zu uns herüber. Er keuchte schwer, aber alles in allem sah er ganz gut gelaunt aus. Der Mann war in seinem Element.
    »Seit den Chinesen, damals in den Sechzigern, hat uns keiner mehr mit Atombomben angegriffen«, sagte er. »Wir müssen irgendetwas Wichtigem wirklich nahe gekommen sein, wenn sie uns so dringend aufhalten wollen. Wer auch immer

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