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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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dahintersteckt.«
    »Das könnte Doktor Delirium sein. Es könnte Tiger Tim sein. Oder auch beide, in Kooperation«, sagte ich. »Sie sind die Einzigen, die wir mit der Apokalyptischen Tür und den Beschleunigten wirklich in Verbindung bringen können. Aber wo haben sie all diese Leute her? Oder diese unglaublichen Waffen?«
    Sie haben mir seltsame Materie weggenommen!, sagte Ethel. Mit Gewalt! Das ist ... unmöglich!
    »Für die Unsterblichen ist nichts unmöglich«, sagte der Waffenmeister.
    »Ruhe!«, meinte der Seneschall sofort. »Nicht in der Öffentlichkeit!«
    Ich sah ihn nachdenklich an. »Willst du immer noch versuchen, mich festzunehmen, Seneschall?«
    »Nein«, erwiderte er. »Meine Ermittlungen haben dich von jedem Verdacht einer Beteiligung befreit.«
    »Na, das ist ja toll«, meinte ich. »Dann muss ich jetzt ja nur noch dich als Verdächtigen ausschließen.«
    Der Ausdruck auf seinem Gesicht war unbezahlbar.

Kapitel Acht
    Nur ein guter Verräter
    Die Waffenmeisterei war wieder lebendig geworden: grelle Lichter, hin- und herrennende Leute, Laborassistenten, die sich um jede Arbeitsstation drängten. Jeder redete gleichzeitig, wenn sie nicht sogar schrien, und es sah aus, als wäre jeder Laborassistent der Schicht auf dem Posten. Als der Waffenmeister und ich durch Merlins Spiegel erschienen, hielt jeder sofort inne in dem, was er tat, und hielt uns eine ganze Reihe wirklich widerlicher Waffen unter die Nase. Ich stand sehr still, doch der Waffenmeister sah sich glücklich strahlend um.
    »Sehr gut, gut gemacht, schöne Reaktionszeit diesmal, aber wir sind nicht der Feind. Wir sind auf den Feind getroffen, und er ist tot. Also, alle Mann zurück an die Arbeit! Ich will vollständige Berichte über alle externen und internen Verteidigungsanlagen und besonders darüber, warum die meisten verdammt noch mal nicht gearbeitet haben!«
    Die Waffen verschwanden, und die Laborassistenten kehrten dazu zurück, sich gegenseitig anzuschreien und ihre Computer zu misshandeln. Einige waren ganz klar erschöpft vom Kämpfen, andere gähnten, weil man sie aus dem Bett gezerrt hatte. Alle widmeten sich nach besten Kräften dem Problem, warum so viele Verteidigungssysteme in der Stunde unserer Not ausgefallen waren. Der Waffenmeister ging schnell zwischen ihnen hindurch, spähte über Schultern und stellte wichtige Fragen wie die, wieso die automatischen Maschinengewehre und Energiestrahler die einzigen Waffensysteme gewesen waren, die funktioniert hatten? Ich hatte mich das auch schon gefragt. Es hätte Schutzschilde geben müssen, Formflüche, schwebende und unsichtbare Brandsätze, Nervengasblasen und Teleportminen. Der Waffenmeister ging sie der Reihe nach ab, und die Antwort war immer die gleiche. Jemand hatte sie alle abgeschaltet. Innerhalb des Herrenhauses. Jemand aus der Familie. Keiner sonst hatte die Codes oder Zugang zu den Sicherheitscomputern. Die automatischen Waffen waren allein deshalb aktiv geblieben, weil sie nur vom persönlichen Computer des Waffenmeisters aus kontrolliert wurden.
    Ich fand einen leeren Stuhl, indem ich ihn jemandem stahl, der gerade nicht hinsah, und sank hinein. Es fühlte sich sehr gut an, nicht mehr auf den Beinen zu sein. Alle meine Muskeln und Knochen taten weh. Meine Kleidung war schweißgetränkt, als wäre ich einen Marathon gelaufen. Die Rüstung versorgt uns mit Stärke und Geschwindigkeit, aber dennoch kommt es immer auf den Menschen darin an. Jemand schob eine heiße Tasse Tee in meine Hand und war wieder weg, bevor ich nach einem Schluck Whisky als Addition fragen konnte. Ich verbrannte mir den Mund an der heißen Flüssigkeit und blies eine Weile darauf. Nach allem, was ich gesehen und durchgemacht hatte, hätte ich ewig hier sitzen können.
    Der Waffenmeister sah nicht müde aus. Er flitzte hierhin und dorthin, schritt die ganze Länge der Waffenmeisterei ab, motivierte seine Assistenten und ließ sich immer wieder neue Herangehensweisen und neue Recherchespuren einfallen. Er eilte von Station zu Station, ermutigte und protestierte mit knapper und harscher Stimme und kalten Augen. Nur der Gedanke an einen Verräter in der Familie konnte ihn mit einer derart schrecklichen Wut erfüllen. Er kam schließlich mit wild zorniger Miene zurück und baute sich vor mir auf.
    »Ein Verräter, in der Familie, der gegen uns arbeitet und uns absolut verwundbar unseren Feinden gegenüber macht! Wir hatten schon Amok laufende Vogelfreie in der Vergangenheit, aber so etwas noch

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