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Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle

Titel: Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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sterben«, sagte die Stimme vom Boden.
    »Halten Sie die Klappe«, sagte der Waffenmeister. »Natürlich werden wir ihn nicht hinrichten, Eddie. Tote singen nicht, außer unter sehr spezifischen Umständen. Ich habe den aus dem Krankenhaus geliehen. Es ist ein Diagnosestuhl. Schließ den Kerl an, oder vielleicht auch umgekehrt, es ist eine Weile her, dass ich das Ding gebraucht habe. Dann werden wir den Stuhl mit meinem Computer verbinden, und wir können alles, was in seinem Inneren passiert, auf diesen Monitoren hier sehen. Wenn er nur daran denkt zu lügen, werden Alarme überall hier im Labor losgehen. Der Stuhl sollte ebenso seinen Zustand stabilisieren und ihn lange genug am Leben lassen, um etwas Nützliches aus ihm rauszukriegen. Vorausgesetzt, ich weiß, was ich tue. Ich bin mir beinahe sicher, was ich tue.«
    »Ich verlange eine zweite Meinung«, sagte die Stimme vom Boden.
    Es war leicht, ihn in den Diagnosestuhl zu heben. Der sterbende Beschleunigte hatte kaum noch Kraft übrig, aber er tat sein Bestes, nicht zu kooperieren, nur so aus Stolz. Ich befestigte verschiedene Gurte um ihn herum und hielt ihn an seinem Platz, während der Waffenmeister verschiedene Sensoren anbrachte. Ein Monitor nach dem anderen sprang über und um den Stuhl herum an. Sie zeigten alles an, vom Herzschlag über den Elektrolytenhaushalt bis hin zur Gehirnaktivität. Der Söldner schnüffelte laut.
    »Wundervoll. Jetzt kann ich detailliert sehen, wie ich sterbe. Aber warten Sie mal eine Sekunde! Was haben Sie mit diesen Schläuchen vor?!«
    »Nichts, was Ihnen Spaß machen wird«, sagte der Waffenmeister fröhlich. »Ich werde sie nur hier und hier in Sie schieben. Ich würde wegschauen, wenn ich Sie wäre.«
    Und er fuhr fort, ziemlich unbequeme und buchstäblich eindringliche Dinge mit den farbcodierten Schläuchen zu tun, während ich wegsah und der Söldner sich bitter beschwerte. Ich nahm an, das gehörte alles zum Prozess des Mürbemachens, bevor wir das Verhör starteten. Ich habe zu meiner Zeit auch seltsame Informationen aus Gelegenheitsschurken geprügelt, wenn es um Menschenleben ging und einfach keine Zeit für zivilisiertes Benehmen war - aber das war immer in der Hitze des Augenblicks gewesen. Ich hatte noch nie so etwas Kaltblütiges und Vorsätzliches getan, wie es das hier zu werden versprach.
    »Normalerweise würde ich dem Patienten ein lokales Anästhetikum geben«, sagte der Waffenmeister und setzte seine Arbeit ungerührt fort. »Aber erstens habe ich keine Zeit dazu. Zweitens werden andere Leute es dringender brauchen als Sie. Und drittens kamen Sie her, um meine Familie zu töten, also kümmert's mich nicht.«
    »Die Linie zwischen Befragung und Folter ist nur dünn, Onkel Jack«, sagte ich.
    »Nicht, wenn man es richtig macht«, entgegnete der Waffenmeister. »Interessiert es dich wirklich einen Furz, Eddie?«
    »Ja«, sagte ich. »Ja, das macht einen Unterschied. Wir foltern nicht, weil sie das tun. Wir sollten besser als sie sein. Wir müssen es sein, oder sie haben schon gewonnen.«
    »Zu spät«, sagte der Waffenmeister. »Ich hab's angefangen, also werde ich es auch beenden. Und Sie hören das Jammern auf. Seien Sie ein großer, tapferer Söldner. So schlimm war es ja gar nicht.«
    »Doch, war es! Ich sterbe, schon vergessen?«
    »Nicht mehr«, sagte der Waffenmeister. »Diese Schläuche, die ich Ihnen in diverse Teile Ihrer Anatomie eingeführt habe, versorgen Sie jetzt mit einer ganzen Reihe von Dingen, die gut für Sie sind. Und sie arbeiten hart daran, die letzten Spuren der Beschleunigungsdroge in Ihrem Kreislauf zu eliminieren. Sie sind stabilisiert, bevor Sie's selber wissen.«
    »Für wie lange?«, fragte der Söldner.
    »So lange, wie ich entscheide, Sie am Leben zu lassen. Also, fühlen Sie sich schon etwas geschwätziger? Großartig. Sagen Sie mir Dinge, die ich wissen muss.«
    »Mein Name ist Dom Langford«, sagte der uralte Mann im Stuhl mit aller Würde, die ihm geblieben war. »Die Droge ist nicht mehr in meinem Kopf. Ich kann wieder klar denken. Ich bin wieder ich.«
    »Der Stuhl kann nicht alles«, sagte der Waffenmeister. »Sie sterben immer noch. Der menschliche Körper war nie dazu gedacht, so übermenschlichen Stress auszuhalten. Also verdienen Sie sich etwas gutes Karma in der Zeit, die sie noch haben, indem Sie uns sagen, was wir wissen müssen.«
    »Sie haben wirklich lausige Manieren«, sagte Dom.
    »Es gibt eine Zeit für Höflichkeit und eine für falsche Hoffnungen«, sagte

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