Shaman Bond 04 - Liebesgrüsse aus der Hölle
kannst.«
»Das sagt der Richtige«, sagte eine Stimme vom Boden her.
»Du hältst die Klappe«, sagte ich.
Der Seneschall hatte zu des Waffenmeisters ganzer Predigt widerwillig genickt, aber jetzt hörte er auf und starrte ihn kalt an.
»Da ist noch etwas, was wir ausdiskutieren müssen, Waffenmeister. Für den Fall, dass es zu einem weiteren Angriff kommt und die Dinge nicht so gut laufen. Wir müssen über die extremste Möglichkeit reden: Alpha Rot Alpha.«
»Was?«, fragte ich. »Was war das, und warum bist du auf einmal so blass geworden, Onkel Jack?«
»Alpha Rot Alpha ist die letzte Sicherheitsstrategie«, sagte der Waffenmeister langsam. »Dann zu gebrauchen, wenn alles andere versagt hat. Wir haben ein eigenes Dimensionstor, begraben tief unter dem Herrenhaus. Wenn man es aktiviert, kann es das Herrenhaus und seine direkte Umgebung drehen und direkt aus unserer Welt in eine andere Realität versetzen. Die Idee ist, dass wir dann dort bleiben, bis die Gefahr vorbei ist. Unglücklicherweise wurde das Tor nie getestet. Vielleicht überleben wir die Reise, aber vielleicht auch nicht.« Er sah den Seneschall fest an. »Schlag dir das Ding aus dem Kopf. Die Dinge müssen schon verdammt viel ernster als das heute sein, bevor ich es überhaupt in Erwägung ziehe, Alpha Rot Alpha zu aktivieren.«
»Habe ich das so zu verstehen, dass das eins dieser Dinge ist, die mir zu erzählen nicht passend war, als ich die Führung der Familie hatte?«, fragte ich.
»Das musstest du nicht wissen«, entgegnete der Waffenmeister. »Das muss keiner.«
Ich lächelte. »Du meinst, es könnte die Familie aufregen, wenn sie erführe, dass wir über so einem Ding leben?«
»Die Leute geraten viel zu schnell in Panik«, sagte der Waffenmeister leichthin. »Ich bin beinahe sicher, dass es absolut sicher ist, so lange ihm keiner zu nahe kommt. Panik! - Versuch mal, hier jeden Tag zu arbeiten, umgeben von enthusiastischen Laborassistenten, die zu viel Fantasie haben und keine moralischen Werte. Deine Adrenalindrüse wäre noch vor der ersten Frühstückspause erschöpft. Seneschall. Du bist immer noch hier. Warum? Raus in den Park! Nach allem, was wir wissen, könnte der ganze Angriff nichts als Tarnung sein, um uns von etwas anderem abzulenken! Mach schon!«
»Ich will ein vollständiges Transkript der Befragung«, sagte der Seneschall und ging widerwillig davon.
»Ja nun, es ist schön, ein Ziel zu haben«, sagte der Waffenmeister und scheuchte ihn davon. »Und vergiss nicht, nach Tunneln zu suchen!«
»Ich bin immer noch hier unten, wisst ihr«, sagte eine Stimme vom Boden her. »Es ist schlimm genug, dass ich sterbe, aber muss ich das mitten in einem kalten Luftzug tun?«
Ich kniete neben dem Söldner nieder und löste die Ledergurte, die ihn hielten, während der Waffenmeister losging, um etwas zu suchen. Der Söldner war keine Bedrohung mehr, nur Haut und Knochen und ein Gesicht wie eine Straßenkarte. Ich hatte noch nie einen so alten Mann gesehen, der nicht in einem Sarg lag. Seine Haut spannte sich eng um die Knochen, sein Mund war nur ein dünner Schlitz, aber seine Augen waren immer noch klar und wissend. Es war schwer zu glauben, dass er nur Stunden zuvor ein junger und kraftvoller Mann gewesen war. Ich untersuchte ihn schnell auf Verletzungen hin, aber er schien keinen ernsthaften Schaden davongetragen zu haben. Seine schwarz-goldene Uniform hing ausgebeult um ihn herum, als ob sie für einen viel größeren Mann angefertigt worden wäre. Der Söldner ließ mich machen und grunzte nur gelegentlich vor Schmerz, wenn ich zu unsanft mit ihm umging. Ich tat mein Bestes, mich nicht dafür zu interessieren. Er war ein gemieteter Killer, und er hätte uns alle getötet, wenn er die Gelegenheit dazu gehabt hätte.
Der Waffenmeister kam zurück und schleppte einen übergroßen Metallstuhl heran, von dem Kabel herunterhingen. Er ließ ihn auf den Boden fallen, stöhnend vor Anstrengung, und lehnte sich einen Augenblick darauf, um wieder zu Atem zu kommen. Er richtete sich wieder auf und massierte mit beiden Händen sein Kreuz.
»Ich bin zu alt, zu talentiert und werde viel zu sehr gebraucht, um so schwer zu heben«, jammerte er. »Wenn ich meinen Rücken noch einmal so belasten muss, dann werden alle anderen das ausbaden müssen. In Ordnung, Eddie. Hilf mir, ihn in den Stuhl zu setzen.«
Ich ließ meinen Blick über den Stuhl schweifen. »Wollen wir ihn exekutieren?«
»Ich würde lieber nicht auf dem elektrischen Stuhl
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