Shane Carter
das nicht", sagte Maya leise und versuchte , sich seinem Griff zu entziehen.
"Gut. Und ich brauch es nicht mehr. Ich brauche dich, Maya. All das hatte ich bereits. Manches hat mir Spaß gemacht, anderes ... bräuchte ich eh nicht wieder", sagte er und verzog dabei ein wenig sein Gesicht.
"Aber Fakt ist, nichts hat mich jemals so gefesselt wie du. Du bist perfekt! Du bist atemberaubend schön. Du bist klug. Du bist taff und sexy. In der einen Minute stehst du für mich in der Küche und machst die beste Pasta meines Lebens und in der nächsten bist du die Sexbombe, die mir das Hirn aus dem Leib vögelt. Was zum Teufel sollte ich mehr wollen?"
"Bis das s der Tod uns scheidet?", fragte Maya.
Shanes Lächeln verrutschte nur ganz kurz, aber Maya hatte es gesehen.
Er nickte.
"Was ist los?", fragte sie.
"Nichts, nichts. Ich liebe dich, Honey. Sind jetzt alle offenen Punkte geklärt?", fragte er sie sanft
Nun war es an Maya zu nicken.
Sie landeten am McCarran International Airport. Nachdem sie ihr Gepäck geholt hatten, fuhren sie ungefähr 20 Minuten bis zu ihrem Hotel und checkten dort kurz ein, um sich frisch zu machen und umzuziehen.
"Ist wirklich alles in Ordnung?", fragte Maya, während sie sich anzogen.
Er war immer stiller geworden, je länger ihre Reise angedauert hatte. Immer wieder hatte Maya ihn darauf angesprochen, doch er hatte nur jedes Mal gelächelt und gesagt, dass alles in Ordnung sei.
Das Kleid, das Maya tragen wollte, packte sie zu Shanes Anzug in den Kleidersack. Schmuck und Schminkzeug landeten in der übergroßen Handtasche, die sie extra auf diese Reise mitgenommen hatte.
"Alles bestens. Können wir?", fragte er ziemlich knapp und steuerte ohne auf sie zu warten auf die Tür zu.
"Shane, du musst das nicht machen, nur um mir irgendetwas zu beweisen", versuchte es Maya noch ein letztes Mal, weil ihr seine Stimmung überhaupt nicht behagte.
Alles in allem wirkte er von Minute zu Minute mehr so, als würde er zur Schlachtbank geführt werden.
"Natürlich nicht!", lächelte er, aber das Lächeln erreichte seine Augen nicht.
Die Fahrt zur Drive-in-Kapelle dauerte nicht sehr lang. Der Taxifahrer würde ihren Trauzeugen spielen. Das hatte Shane bereits vor der Abfahrt so vereinbart.
Ein anderes Paar würde noch vor ihnen heiraten, während Maya und Shane sich umzogen.
Maya zitterte am ganzen Körper. In ihrem ganzen Leben hatte sie noch nichts derart Verrücktes getan. Wie jedes kleine Mädchen hatte sie immer von der perfekten Prinzessinnen-Hochzeit geträumt und nun stand sie hier zwischen billigen Plastikblumen und würde mit einem Ring am falschen Finger heiraten.
Gefielen ihr die Umstände? NEIN! Aber wenn sie dafür den Mann ihrer Träume bekommen sollte, könnte sie über den Rest getrost hinwegsehen.
Eine Hochzeit war schließlich nur ein einziger Tag in ihrem Leben. Den Mann hingegen würde sie für den Rest ihres Lebens haben.
Als Maya zurück in den Vorraum trat, war Shane gerade in ein ziemlich hitziges Gespräch mit dem Standesbeamten verwickelt.
"Nein, Sie verstehen mich nicht! Ich brauche ein bisschen Informationsmaterial!"
"Aber Sir, S ie wollen doch jetzt gleich erst heiraten!"
"Na und! Man kann sich nicht früh ge nug informieren. Wenn es dann soweit ist, steh ich blöd da!"
"Wenn was soweit ist?", fragte Maya.
"Ich lasse Sie noch für einen Moment allein, dann können Sie noch einmal kurz Rücksprache halten", sagte der Standesbeamte und eilte davon.
"Wenn was soweit ist?", wiederholte Maya ihre Frage.
Shane begann, äußerst hektisch auf und ab zu gehen. Immer wieder wischte er sich den Schweiß von der Stirn.
"Shane!", drängelte Maya und sein hektisch umherfliegender Blick zuckte zu ihr.
"Wir brauchen ein bisschen Informationen. Wie das so läuft mit Annullierungen und Scheidungen und so!", rief er aus und klang dabei so panisch, dass der Sinn seiner Worte Maya kaum schmerzte. Natürlich war es mehr als furchtbar, dass er so kurz vor ihrer Hochzeit schon wieder über ihre Trennung nachdachte, aber Shane schien gerade kurz vor dem Durchdrehen zu sein.
Maya kannte ihn so nicht. Er war immer gut gelaunt, Mr. Optimistisch und für jeden Quatsch zu haben. Shane dachte nie über die Konsequenzen seiner Handlungen nach. Er würde wahrscheinlich sogar ohne Weiteres eine Niere spenden und ihm würde erst auffallen, dass es sich mit einer Niere gar nicht soooo prickelnd leben lässt, wenn es dann soweit wäre.
Irgend etwas musste ihn wirklich in Panik versetzt
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