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Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Titel: Shane - Das erste Jahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia von Rein-Hrubesch
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sehen, was es zu essen gab und ging dann weiter zu der Tür, die sich unter der Treppe befand. Shane klopfte an das Holz.
    „Ja?“
    Sie trat ein.
    Die Mutter saß hinter dem Schreibtisch und sah auf. „Oh, hallo Shane, wir haben schon gegessen, mach es dir doch bitte warm.“
    „Ja ja, ich weiß.“ Shane stand unschlüssig in der Tür.
    Sie erblickte die riesige Karte, die sich zu ihrer Linken über die gesamte Wand erstreckte. Sie schloss die Tür.
    Die Mutter nahm die Brille ab. „Was ist los?“
    Das Mädchen schüttelte leicht den Kopf. „Nichts, wir haben nur etwas in der Schule besprochen, über das wir zu Hause reden sollen.“
    Die Mutter runzelte die Stirn. „Und was ist das?“
    Shane fuhr mit dem Finger über die Linien der Karte. Hier war die Straße, die sie letztens gegangen war. Hier der Platz in der Mitte der Stadt. Hier …
    „Shane?“
    Sie drehte sich um. „Da sind nicht alle Straßen auf der Karte.“
    Die Mutter runzelte wieder die Stirn. „Was? Oh, ja, nach dem Brand wurden nicht alle angefangenen Straßen weitergebaut, die meisten sind Sackgassen. Sie stehen nicht im Verzeichnis.“
    „Brand?“
    „Ja, der Brand. Der große Stadtbrand!“                                            
    Shane schaute die Mutter fragend an. Die schüttelte den Kopf. „Der Brand am 2. November 1982! Die ganze Stadt brannte lichterloh, bis auf die Stadtmauern. Die Flammen breiteten sich vom Stadtkern aus bis auf den äußersten Ring.“
    Shane runzelt die Brauen.
    Die Mutter verdrehte die Augen. „Darüber haben wir schon ein dutzendmal gesprochen. Das Feuer brach in der Stadtbibliothek aus.
    Es hat Tage gedauert, bis man es unter Kontrolle hatte. Dein Vater und ich haben uns bei den Aufräumarbeiten des alten Stadtarchivs kennengelernt, weißt du das wirklich nicht mehr?“
    Shane überlegte. Doch, davon hatte die Mutter schon gesprochen, ständig sogar, nur Shane hatte kaum hin gehört, weil es sie …einfach nicht interessiert hatte.
    Die Mutter blickte versonnen auf die Stadtkarte. „Es war …wie ein Abenteuer, in den alten Gemäuern der Stadt nach Büchern zu suchen, die das Feuer überstanden hatte.“
    „Und habt ihr welche gefunden?“
    Die Mutter blickte nun wieder auf Shane. „Ja das haben wir. Doch kein Mensch wusste, wie viele Bücher oder Aufzeichnungen es gab,erst nach dem Feuer wurde allen klar, wie weit die unterirdischen Gänge sich durch die Stadt ziehen.“
    Shane zog die Augenbrauen hoch. „Gibt es die Gänge jetzt noch?“
    Die Mutter hob die Schultern. „Keine Ahnung. Viele wurden verschüttet. Manche Türen bekamen wir auch einfach nicht auf.
    Wahrscheinlich liegen riesige Gesteinsbrocken dahinter und blockieren sie. So hat die Stadt immer noch ihr Geheimnis in sich.“
    Die Mutter blickte auf die Tischplatte. Dann hob sie den Kopf. „Spannend, nicht wahr?“
    Shane schluckte. „Und bis zur äußeren Mauer hat es gebrannt?“
    Die Mutter nickte. „Ja, einfach alles hat gebrannt. Bis zur alten Eiche an der Mauer. Sie brannte stundenlang, noch Stunden, nachdem das große Feuer schon gelöscht war. Die Feuerwehrleute und die Menschen aus der Stadt standen nur da und schauten sie an.“
    „Wurde sie denn nicht gelöscht?“
    „Nein, sie hat mit einem Mal aufgehört zu brennen. Die Flamme an der Mauer.“
    Shane schluckte abermals.
    Die Mutter hatte ihre Brille wieder aufgesetzt. Sie schüttelte den Kopf. „Ich weiß gar nicht, zum wievielten Male ich dir diese Geschichte schon erzähle. Und …mein Gott, was lernt ihr eigentlich in der Schule?“
    „Dass die Banden sich dreschen und wir nicht alleine in die Stadt gehen sollen, wenn es dunkel wird.“
    Der Kopf der Mutter schnellte hoch. „Ach ja, darüber wollte ich mit dir auch noch reden …“
    „Brauchst du nicht, heute war die Polizei da und hat uns stundenlang damit genervt.“
    Die Mutter nickte langsam. Dann fuhr sie auf ihrem Stuhl etwas zurück, öffnete eine Schublade im Schreibtisch und wühlte darin herum.
    Sie hielt Shane ein gefaltetes Papier entgegen. „Hier, eine Stadtkarte. Dann weißt du immer, wo du bist.“
    Shane schaute entzückt auf das verknittere Papier in ihrer Hand. „Danke.“ Sie drehte sich um.
    „Shane!“
    Shane blickte sich genervt um. „Ich weiß schon, ich soll vorsichtig sein.“
     
    Die Mutter strich Butter auf das aufgeschnittene Brot. Ein lautes Kreischen riss sie aus ihren Gedanken. „Timmy, mach den Fernseher leiser!“
    Das

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