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Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Shane - Das erste Jahr (German Edition)

Titel: Shane - Das erste Jahr (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia von Rein-Hrubesch
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auf die Dose zu, traf sie und schleuderte sich davon. Sie prallte an einer Hauswand ab.
    Shane atmete schnell. Sie versuchte ruhig zu werden.
    Grau.
    Langsam atmen! Langsam atmen! Fast war es, als spräche Rotbein zu ihr.
    Weiß.
    Shane ging auf die Dose zu. Sie hob sie auf. Kalt lag sie in ihrer Hand. Shane nickte. Die Temperatur änderte sich also nicht. Sie änderte die Temperatur nicht.
    Die Dose war verbeult.
    An einigen Stellen war sie aufgerissen. Eher aufgeplatzt. Shane nickte wieder leicht.
     
    Am Tag der Aufführung fegte ein eisiger Wind durch die Strassen, und als Shane aus dem Auto stieg, hatte sie das Gefühl, kaum atmen zu können.
    „Schnell, Timmy, zieh dir die Kapuze auf!“ Die Eltern nahmen Timmy zwischen sich und drehten sich um.
    Shane war schon vor gelaufen, sie wusste genau wohin es ging, als sie erfahren hatte, dass die Aufführung im Theater und nicht im Zirkus stattfinden sollte, freute sie sich. Sie fand es schön, sich auf etwas zu freuen. Es kam nicht oft vor in letzter Zeit. Eigentlich gar nicht.
    Shane atmete tief ein und schüttelte den Gedanken beiseite,
    sie lief aufgeregt voraus, sie musste nur der Straße bis zur nächsten Abzweigung folgen, und da war es schon: Das Theater.
    Es war ein quadratischer Bau. Daneben stand ein rundes Gebäude, welches Shane an einen Turm erinnerte, so stellte sie sich den Turm von Rapunzel vor.
    Dieser hier war natürlich viel dicker. Beide Gebäude waren durch eine Mauer verbunden, die aussah wie eine Burgmauer. Shane grinste. Sicher war es toll, das Theater zu erkunden!
    Theater. T. E. A. T. E. R. Oder wurde Theater mit H geschrieben?
    Sie waren da.
     
    Als sie sich umzog, dachte Shane an ihren Plan. Unmöglich konnte sie hier überall Red Bull Dosen aufstellen, die sie davon fliegen lassen konnte, wenn  der schwarze Rauch kam.
    Sie hatte sich überlegt, sich einen Punkt an der Wand zu suchen, der möglich weit hinten war, und wo nicht so viele Zuschauer saßen. Dahin würde sie schauen, wenn er kam, sicherlich würde davon nicht die ganze Wand einstürzen!
    Gestern Abend im Bett hatte sie darüber nachgedacht, genauso darüber, dass er zu ihr gehörte, dass sie er war, auch wenn ihr das nicht gefiel.
    Sie musste das akzeptieren. Akzeptieren. A. K. T. Z? Sie würde in ihrem Wörterbuch nachschauen müssen.
    Dann dachte sie daran, dass es gar nicht so weit kommen musste, der schwarze Nebel würde nicht erscheinen, solange sie nicht wütend wurde. Sie durfte also nur nicht wütend werden, das war alles! Doch Shane wusste, dass das nicht möglich war. Es ging einfach nicht. Sie wusste nicht, warum.
    Sie zog sich ihren Anzug zurecht. Sie waren alle gleich angezogen, sie waren so gekleidet wie die Künstler von Zirkus Konarossa. Shane fand das toll.
    Weniger toll fand sie, dass sie mit dem dummen Huhn zusammen auftreten musste, ihren Namen hatte sie vergessen, schon wieder. Immer zwei musste zusammen auftreten, zwei mussten auf einem Ball laufen, vorwärts, rückwärts, zwei würden auf dem Seil balancieren, und immer zwei sollten nebeneinander jonglieren.
    „Shane, kommst du? Es geht los!“
     
    Auf der Bühne ging das Licht aus. Die Zuschauer raunten.
    Die Musiker vom Zirkus Konarossa fingen an zu spielen.
    Zuerst spielten die Geigen eine helle flotte Melodie, dann setzten die Trommeln ein und schließlich die Trompeten.
    Die Menschen vor der Bühne klatschten und johlten begeistert.
    Schließlich bewegte sich etwas auf die Mitte der Bühne zu. Ein langer Mann in roten Strumpfhosen rannte herein, auf ihn war ein einziger Lichtstrahl gerichtet, der Mann wurde schneller und schlug schließlich einen Salto. Die Menge klatschte noch lauter.
    Die Melodie wurde schneller, gab den Takt vor, die Trommel schlug laut. Noch ein Salto. Schließlich setzte die Musik aus, nur der Schlag der Trommel gab noch den Takt vor.
    Drei Schläge. Drei Saltos. Die Zuschauer pfiffen und schrien.
    Rotbein stand still. Die Trommel schwieg. Das Publikum lauschte.
    „Meine Damen und Herren! Vielen Dank für ihr Erscheinen! Heute präsentiert ihr geliebter Zirkus Konarossa seine Nachwuchskünstler aus der Wilhelm Tell Schule! Machen sie sich bereit auf einen Abend voller Zauber, Akrobatik und Kunststücke!“
    Die Zuschauer klatschten.
    „Zuerst sehen sie die Kinder, die bei uns verschiedene Künste der Akrobatik lernen durften. Bühne frei!“
    Die Musik setzte wieder ein und der Seitenvorhang öffnete sich.
    Herein liefen auf riesigen roten Kugeln, Shane und ein anderes

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