Shane - Das erste Jahr (German Edition)
mitkommst.“
Shane atmete tief ein. „Ja Mama.“
Am Abend stand vor dem Haus außerhalb der Stadt, dem Haus in dem die Winters wohnten, ein Mädchen und schaute sich unschlüssig um. Es blieb eine Weile dort stehen, es hatte die Schultern hochgezogen, dann drehte es sich um und ging davon.
Shane’s Zimmer lag auf der anderen Seite, zum hinteren Garten hinaus, doch hätte die Mutter, die in der Küche stand, aus dem Fenster geblickt, so hätte sie Maria vor dem Haus stehen sehen und sie hereinbitten können.
Doch Gertie hatte den Kopf gesenkt, sie stand an der Spüle, über der das Fenster in der Wand eingelassen war, sie hatte den Kopf gesenkt und versuchte die eingebrannten Kochtöpfe sauber zu bekommen.
Shane rieb ihre Arme mit der Salbe ein, die sie im Badezimmer im Schrank gefunden hatte. Das Medizinschränkchen war ganz oben angebracht, so dass sie und Timmy nicht herankommen konnten, doch sie hatte es geschafft, sie hatte das Schränkchen öffnen können und nehmen können, was sie wollte. Die Dinge waren nun anders, und Shane würde davon Gebrauch machen, wenn es sein musste.Die Wunde am Bein war doch nicht so schlimm,
wie sie geglaubt hatte, es hatte irrsinnig geblutet, doch sie hatte den Stiefel sauber bekommen, und sie würde auch das mit dem Bein in den Griff bekommen.
Shane blickte in den Spiegel über dem Waschbecken. Die wichtigste aller Fragen schien beantwortet, doch was war mit den anderen Fragen? Was würde sie daraus machen? Wie würde es nun weitergehen?
Der Gedanke in ihrem Kopf wurde allmählich klarer, wie die Spiegelscheibe, die sich vom Dampf des heißen Wassers befreite.
An einem Samstagmorgen Anfang April stand außerhalb der Stadt, dort, wo die neue Brücke gebaut werden sollte, Shane, und blickte über die Felder. Es war wunderschön hier draußen, sie konnte sich gar nicht sa tt sehen, besonders nicht, nachdem an einzelnen Stellen, an denen der Schnee getaut war, die ersten Schneeglöckchen zu sehen waren.
Shane blickte über die weiten Felder und der Wind wehte ihr um die Ohren. Von weitem hörte sie die Rufe der freiwilligen Helfer.
Wahrscheinlich würde die Flut nicht so heftig kommen wie befürchtet, der Stadtkern lag zwar abschüssig, und das Wasser würde von allen Seiten direkt hineinlaufen, doch überall waren Sperren aus Säcken errichtet wurden, sowie eine Barriere aus Sand. Shane hatte auch die Wagen der Feuerwehr stehen sehen.
Nun stand sie nur hier und schaute in die Ferne. Der Gedanke in ihrem Kopf stach hervor, er war nun klar, das letzte bissche n Trübheit hatte der Wind davongeblasen.
Shane hob den Kopf. Hinter den bauchigen Wolken stahl sich ab und zu ein Sonnenstrahl hervor, und Shane konnte es kaum glauben, doch er schien bereits zu wärmen.
Sie lächelte. Sie wusste, was zu tun sei. Sie wusste, was sie tun musste.
Sie hatte sich entschieden, und nun war es an der Zeit, anderen von ihrer Entscheidung mitzuteilen. Und zwar allen anderen.
Shane hatte Angst, eine unbändige Angst, doch sie hielt ihr Gesicht der Sonne entgegen und lächelte. Sie würde in die Stadt gehen müssen. Sie wusste, dass sie dort erwartet werden würde.
„Wasser hat die Innenstadt noch nicht erreicht.
Das Schmelzwasser, vor dem sich besonders die Anwohner und Geschäftsinhaber der Innenstadt fürchten, scheint auszubleiben. Bürgermeister Waller zeigte sich auf unser Anfragen zwar zuversichtlich, wollte jedoch noch keine Entwarnung geben. Experten raten, die Sicherheitsvorkehrungen fortzusetzen. Ihrer Meinung nach treffe das Wasser ein, jedoch mit etwas Verzögerung.“
Shane saß in ihrem Zimmer und starrte auf das Mandala vor sich. Das Fenster war geöffnet und ließ den lauen Wind hinein. Sie stand von dem kleinen Schreibtisch auf und drehte sich um. Langsam fuhr sie mit den Augen durch das Zimmer. Der Tag würde bald kommen, und dann würde sie sehr wahrscheinlich als eine andere aus der Stadt zurückkehren.
Wenn sie zurückkehrte.
Die vier Jugendlichen saßen am Tisch in der hintersten Ecke wie jeden Tag. Obwohl es wieder reichlich Kaffee gab, tranken sie Tee. Mark massierte sich die Stirn. „Kopfschmerzen?“, fragte ihn sein Freund.
Mark nickte nur. Der Eine rieb sich mit der rechten Hand unaufhörlich den Nacken. Mark beobachtete ihn. „Hör auf damit!“, sagte er schließlich.
Jonas ließ die Hand sinken. „Tut mir leid, Mann. Es juckt wie verrückt.“
„Ich weiß.“
Sie schwiegen eine Weile und beobachteten
Weitere Kostenlose Bücher