Shane Schofield 03 - Operation Elite
Skorpione.
»Verdammt«, sagte Knight. »Ich hatte ganz vergessen, dass noch immer ein Preis auf Ihren Kopf ausgesetzt ist. Das ist Zamanow. Laufen Sie.«
Hinein in den Kontrollturm. Irgendwelche steilen Treppen hoch, bis zur Brücke.
17.36 Uhr.
In Schofields Ohr Fairfax' Stimme: »Scarecrow. Wir haben die Brücke des San-Francisco-Tankers eingenommen. Haben Scharfschützen in Uniformen der eritreischen Armee entdeckt...«
Schofield ging zu den beiden toten Scharfschützen hinüber.
Afrikanische Soldaten.
Angehörige eines Kommandotrupps. Khakifarbene Uniformen. Schwarze Helme. Und auf den Schultern ein Abzeichen - jedoch nicht die Fahne von Eritrea.
Vielmehr war es das Abzeichen der Eliteeinheit der nigerianischen Armee: der Leibgarde des Präsidenten.
Die Angehörigen der nigerianischen Leibgarde, Veteranen der zahlreichen Bürgerkriege Afrikas, waren von der CIA ausgebildete Killer, die in der Vergangenheit nicht nur gegen die Bürger ihres eigenen Staates, sondern auch gegen die Feinde ihres Landes gekämpft hatten. In den Straßen von Lagos und Abuja waren die Angehörigen der Leibgarde unter einem anderen Namen bekannt: die Todesschwadron.
Killians Bewacherteam.
Zwei Scharfschützen hier oben. Und weitere Männer im Schiff, wo sie die Raketensilos bewachten - der unsichtbare Gegner, gegen den die Israelis gerade im Frachtraum kämpften.
»Mr. Fairfax. Haben Sie eritreisch gesagt?«
»So ist es.«
»Nicht nigerianisch?«
»Negativ. Die Marines haben es bestätigt. Das ist eindeutig ein eritreisches Abzeichen. »
Eritrea?, dachte Schofield »Scarecrow«, sagte Mother und zog die Tür zu einem Lagerraum auf. Auf dem Boden lagen vier Leichensäcke. Mother öffnete sogleich einen der Reißverschlüsse - in dem Sack befand sich der stinkende Leichnam eines Angehörigen des Islamischen Dschihad.
»Ah, jetzt steige ich allmählich durch«, sagte Schofield. »Die Prügelknaben.«
Er schaltete das Satellitenmikrofon ein: »Mr. Fairfax. Sagen Sie Ihren Marines, sie sollen sich vorsehen. Im Hauptfrachtraum sind wahrscheinlich noch mehr afrikanische Soldaten und bewachen die Silos. Tut mir Leid, David. Es ist für Sie noch nicht vorbei. Sie müssen an den Soldaten vorbeikommen und den Satellitensender bis auf zwanzig Meter an die Raketensteuerung heranbringen, damit ich sie entschärfen kann.«
»Alles klar«, verabschiedete sich Fairfax. »Wir bleiben dran.«
Mother trat zu Knight, der durch die Brückenfenster nach Zamanow Ausschau hielt.
»Sehen Sie ihn?«, fragte Mother.
»Nein, der kleine russische Rattenbastard ist verschwunden«, antwortete Knight. »Kümmert sich wahrscheinlich um Zemir.«
Auf einmal dröhnte Rufus 1 Stimme aus ihren Ohrhörern:
»Boss. Scarecrow. Dem Tanker nähert sich ein weiteres Schiff. Scheint sich um einen großen Kutter zu handeln, sieht nach französischer Küstenwache aus.«
»Herrgott noch mal.« Schofield trat ans Fenster und erblickte ein großes weißes Schiff, das sich ihnen an Steuerbord näherte.
Schofield konnte es nicht glauben.
Nicht nur, dass sich bereits eine nigerianische Todesschwadron, ein israelischer Kommandotrupp und russische Kopfgeldjäger an Bord befanden, jetzt bekamen sie es auch noch mit der französischen Küstenwache zu tun!
»Das ist nicht die Küstenwache«, sagte Knight, der durch ein Nachtsichtgerät spähte.
Durch das Fernglas sah er einen großen weißen Kutter, der die Wogen durchteilte - sah den messerscharfen Bug, die große Kanone auf dem Vordeck und das verglaste Steuerhaus mit den blutverschmierten Fensterscheiben.
Am Steuer standen bewaffnete Männer.
»Das ist Demon Larkham mit der IG-88«, sagte Knight.
17.38 Uhr.
Noch sieben Minuten bis zum Start.
»Scheiße, noch mehr Kopfgeldjäger«, sagte Schofield. »Rufus! Können Sie die abschießen?«
»Tut mir Leid, Captain, keine Raketen mehr. Hab sie alle gegen den französischen Flugzeugträger eingesetzt.«
»Okay, okay ...«, meinte Schofield und dachte nach. »Na schön, Rufus, halten Sie sich weiter an Ihre Anweisungen, okay? Wenn es uns gelingt, die Raketen rechtzeitig zu entschärfen, werden wir später noch auf Ihre Hilfe angewiesen sein.«
» Verstanden.«
Schofield überlegte angestrengt - seine Gedanken überschlugen sich.
Das ging alles zu schnell. Die Lage geriet zunehmend außer Kontrolle. Raketen mussten entschärft werden, die Israelis und die Nigerianer waren bereits an Bord, jetzt kamen noch weitere Kopfgeldjäger dazu ...
»Konzentrier
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